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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Nachwuchs

Abenteuer der Nacht

Es gibt Menschen, die schlafen nachts.

Und es gibt uns.

1.56 Uhr "Mama, tomm mal schnell", brüllt Lena aus dem Kinderzimmer, was ich, soeben unsanft aus dem Schlaf gerissen vorläufig ignoriere.

1.58 Uhr Ein lauter Plumps, gefolgt von lautem Geheul. Ich springe aus dem Bett und eile ins Kinderzimmer. Lena war von der Hochbettleiter gefallen.

2.00 Uhr  "Wo ist der Papa?", heult mein Kind und wird hysterisch als ich erkläre, dass er noch nicht da ist.

2.02 Uhr Ich lege mich zurück ins Bett in freudiger Erwartung des mich bitte schnellstens erneut übermannenden Schlafes.

2.04 Uhr tap tap tap - Kinderchritte nähern sich dem Schlafzimmer. "Mama?" "Hm", antworte ich ungnädig.RIESENRADAU als Lena voller Wucht im Dunkeln vor unser bett rennt. GEHEULE. Lautstärke: maximum

2.06 Uhr Jeder liegt wieder in seinem Bett.

2.07 Uhr "Mama, ich tann nicht einschlafen!" [Kein Wunder bei dem Geschrei, ich übrigens auch nicht!]

2.08 Uhr "M A M A!" Ohren zu, unter die Decke gekuschelt und versucht das schreiende Kind zu ignorieren.

2.11 Uhr tap tap tap - Kinderschritte nähern sich dem Schlafzimmer. "Mama, ich hab detz schon so lange dewartet, ich tann einfach nicht einschlafen!"

2.12 Uhr Lena liegt friedlich neben mir im Elternbett. Das Schlafen kann weiter gehen.

2.25 Uhr Durchdringendes Weinen aus dem Kinderzimmer. Ich denke an Sophias Kopfsturz vom Vorabend und eile ins Kinderzimmer. "Mama, jemand hat mir meine Dette deklaut!"

2.26 Uhr Sophia liegt zugedeckt und getröstet in ihrem Bett.

2.27 Uhr Ich kuschle mich ins Bett. "Mama, tannst du dich noch daran erinnern, dass ich mir vorhin hier danz doll weh detan habe?"

2.28 Uhr Lena ignoriert mein Schweigen und erzählt munter weiter. Rabenmutterböseworte bringen das Kind dann endlich zum Schweigen.

3.00 Uhr Weinen aus dem Kinderzimmer. Keine Beruhigen in Sicht. Ich gehe zu Sophia. "Mama, ich will später tein Baby haben!" Ich versichere meinem Kind, dass es kein Baby haben muss, so es denn kein Baby haben will. Da schreit Lena aus dem Schlafzimmer:

"Das darfst du dar nicht entschieden. Das macht alles der liebe Dott!

3.03 Uhr Sophia weint immer noch, weil sie nicht möchte, dass der "liebe Dott" möchte, dass sie ein Baby bekommt später.

3.25 Uhr Wir liegen friedlich im Bett.

3.45 Uhr Lautpolternd kommt der Hausherr heim.

3.55 Uhr  "Mama, der Papa ist endlich da! Mein Papa, oh mein Papa!", jubelt Lena, als hätte sie ihren Vater seit Jahren nicht gesehen.

4.00 Uhr Poltern aus dem Kinderzimmer. Da kein Weinen erfolgt schaue ich nicht nach, was jetzt los ist.

4.04 Uhr Lena und der Hausherr schnarchen neben mir. Lautstärke: maximal

5.45 Uhr tap tap tap - Kinderschritte nähern sich dem Schlafzimmer. "Mama, wann stehssu endlich auf? Mami, ich hab Hunger! Mami mach doch mal die Augen auf!"

5.55 Uhr Ziel erreicht. Aufgestanden.

augenBloglich 27.02.2005, 07.44 | (7/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

mit dem Kopf zuerst

Gerade eben ist Sophia vom Stuhl gefallen und ganz arg übel mit dem Kopf zuerst auf unseren Fliesenboden aufgeschlagen. Obwohl sie jetzt bereits friedlich schläft, mache ich mir Sorgen, ob sie nicht eine Gehirnerschütterung oder so abbekommen haben könnte......

 

augenBloglich 26.02.2005, 19.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Prinzessin

5.35 Uhr, verschlafenes ICH im Bett. Quietschfidele kleine Mädchen vor diesem Bett. Höllenlautstärke und dann Lenas seufzende Worte:

"Ach, wird Zeit, dass wir eeeendlich ein Schloss finden und ich Prinzessin werden tann. Dann bin ich reich und muss niemals niemals arbeiten dehn!"

augenBloglich 21.02.2005, 06.42 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Abendgebet

Lena möchte abends immer beten. Mittlerweile spricht sie ihre selbst formulierten Gebete:

"Lieber Dott, dante für den schönen Tag und unser tägliches Brot und dass wir ein Zuhause haben und du auf die armen Tinder achtest. Lieber Dott, bleib schön brav!"

augenBloglich 20.02.2005, 09.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

das dritte Kind

Ich habe mich mit dem Gedanken an ein drittes Kind sehr schnell angefreundet. Ehrlich, so ein drittes Kind macht alles nur einfacher. Es schafft sozusagen einen gesunden Ausgleich, stellt eine Art Balance her.

Das dritte Kind kann sich in der Regel auch viel besser benehmen, als die zwei zuvor. Es sitzt wie eine Eins am Essenstisch, es hört, wenn man ihm etwas sagt, es stänkert nicht herum und macht so gut wie keine Arbeit. Sehr angenehm.

Am dritten Kind hat man nur Freude.

Die Tatsache, dass das dritte Kind niemals das eigene sein darf, sollte an dieser Stelle selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben.

Das dritte Kind ist immer "nur" eine Freundin oder ein Freund der eigenen Kinder. Es bleibt eine Weile, benimmt sich bilderbuchmäßig und man gibt es am Abend wieder ab.

Herrlich!

augenBloglich 14.02.2005, 14.13 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Jingle Bells und Ostereier

Keine Frage, ich bemühe mich stets, meine Einkäufe so zu legen, dass ich unsere beiden wohlerzogenen Töchter nicht mit nehmen muss. Weniger, weil ich sie nicht mag, als vielmehr der Tatsache wegen, dass sie es schaffen, mit sämtlichen hundert anderen einkaufenden Menschen auf die ein oder andere, mehr oder minder peinliche Art Kontakte zu knüpfen.

Heute, da gab es keine Chance, ließ es sich nunmal nicht vermeiden, dass wir zu dritt bei Feinkost Albrecht einfielen. Fielen trifft es sehr genau, da Lena der Ansicht war, es mache Sinn und Spaß die kleine Schwester mal direkt vom Eingang bis zu den Kaffeepaketen zu schubsen. Das daraufhin ertönende, wohlgemerkt markerschütternde Geschrei der kleinen Schwester zog schon einmal mindestens vier ältere Damen an, die wir fortan nicht wieder abschütteln konnten.

Lena, sehr kommunikativ, erklärte den tüddeligen, aber durchaus niedlichen Damen ersteinmal, dass ohne Sex ja keine Babys kämen und Sex absolut "tein slimmes Wort ist". Auf die diskrete Frage unserer Ältesten: "Hast du auch manchmal Sex?" bekamen sämtliche betagten Damen hektische rote Flecken am Hals. Wobei ich mir jetzt durchaus kein Urteil darüber erlauben möchte, ob diese Flecken in Hinblick an wunderbar Erlebtes oder aufgrund der Indiskretheit der Frage zustande kamen. Entschuldigend lächelnd schob ich, Sophia an einem Bein klebend, mit diesem Riesenteil von Einkaufswagen von dannen und hörte nur mit halben Ohr auf die Weisheiten besagter Damen.

Während Sophia irgendwann die Eier entdeckte und der Meinung war, wir bräuchten welche,. hing Lena mittlerweile selig singend am Einkaufswagen, schuckelte selbigen dergestalt hin und her, dass schonmal der ein oder andere Einkaufsgänger ein paar Räder in die Haxen bekam. Das entschuldigende Lächeln war bereits eh in meinem Gesicht fest gefroren, so machte es dann auch nichts, dass Sophia voller Elan eine Packung Eier in den Wagen schmiss und wir daraufhin ca. 30 Minuten damit beschäftigt waren das schmierige und glibberige und durchaus eklige Eiweiß-Eigelb-Gemisch vom dreckigen Supermarktboden aufzuwischen. Lena kommentierte das besserwisserisch und erklärte allen Vorbeihastenden:

"Oh Mann, das war meine tleine Schwester, die macht NUUUUUUR Mist. Ehrlich. Dabei hat die Mama schon so oft desagt, sie soll das nicht, aber sie macht das immer wieder und nun ham wir den Salat!"

Und zu uns gewandt:

"Mann Sophia, die Mama hat ja echt nur Arbeit mit dir. Immer muss die Mama putzen, putzen, putzen - oooohhh!"

Der Erheiterungseffekt lag eher auf Seiten der Vorbeihastenden, weniger auf der meinigen, aber ich mochte die Szene jetzt nicht noch durch ein: "Halt einfach mal den Mund, Kind!" aufwerten. Irgendwann ging Lena dazu über lautstark Jingle Bells zu singen, was uns erneutes Publikum einbrachte. Glücklichweise war unsere Putzorgie in diesem Moment beendet und wir huschten rasch in den nächsten Gang. Grober Fehler. Wer konnte ahnen, dass dies der Gang des Osterhasen sein würde? Bunte Eier, Schokohasen, alles da, was zu so einem Osterfest gehört. Lenas Finger zeigte aufgeregt auf die fertig gefärbten Eier, während ihr immer noch Jingle Bells über die Lippen kam. Sophia hingegen eilte zu den Eiern und war schlichtweg hingerissen: "Mama, wenn ich die in den Wagen schmeiß, dann dehn die nicht taputt, nee?" Nun, mein Bedarf dies zu erproben war gedeckt und so verbat ich unseren beiden Einkaufenden die Eier auch nur anzurühren. Dies quittierte Lena mit dem Geschrei: "Booaah, Mama, wir triegen aber auch wirklich nie was!" was sämtliche jugendschützenden Menschen unseres Dorfes auf den Plan rief, die mir nun missbilligende Blicke zuwarfen und Lena und Sophia bemitleideten: "Och, kauft die Mami euch denn gar   nichts? So eine strenge Mami habt ihr!" Dies ließ Sophia so jedoch nicht stehen und verkündete: "Nein, wir ham ja dar tein Deld!"

Schön, dass unser Dorf nun auch unsere finanziellen Verhältnisse kennt.

Besonders interessant wird es übrigens immer im Kassenbereich. Warum auch immer, aber unsere beiden liebreizenden Töchter toben und balgen da gerne mal herum ohne Rücksicht auf Regale, Mitmenschen oder gar zerbrechliche Waren.

Wenn sie sich nicht gerade darum streiten, wer welche Dinge auf's Band legen darf, sind sie damit beschäftigt Berge von Toilettenpapier anzuschleppen oder noch besser: Küchentücher. Das alles wird schwungvoll in den Wagen geworfen und selbstverständlich weigert man sich, das Zeugs wieder wegzubringen. "Wir tönn das dut debrauchen, Mama. Denk mal dran, wie du zuhause immer schlabberst!"

Einige Diskussionen und böse Worte später ist unser Einkaufszeugs wieder auf ein übersichtliches Maß geschrumpft, dafür habe ich nun zwei Freundinnen verloren:

"Das ist unsere Mama!" erklärt Lena einem greisen Mann "Aber die is nicht unsere Freundin. Die ist zu uns immer soooo böse!"

"Ja, denau!" bestätigt die kleine Schwester und guckt mich böse an. Ich sehe den Greis schon gedanklich die Nummer des Jugendamtes im Telefonbuch nachschlagen.

Schön dann jedoch immer der Moment, in dem die Freiheit ruft. Die Schiebetüren öffnen sich, auf dem weiten Parkplatz verlaufen sich die Menschenmassen, zwei kleine Mädchen fallen da so gar nicht auf.

Noch weniger die Mutter, die sich schwört, das war das letzte Mal mit den beiden im Supermarkt.

augenBloglich 08.02.2005, 20.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Hoch lebe Pisa!

Was erfahre ich da gerade eben, sozusagen nebenei, am Rande eines thematisch anders gelagerten Telefongesprächs.

"Ach ja, und neben dem Matheprojekt lernen die Kinder nun auch Englisch hier!"

Und schon höre ich sie förmlich vor mir, die jubelnden und kreischenden Elternmassen, die ihre Sprösslinge sozusagen schon  mit Windelpopo am Gymnasium anmelden möchten. Was spielt es schon für eine Rolle, dass niemand im Kindergarten eine adäquate Ausbildung diesbezüglich inne hat. Hauptsache die Kinder lernen. Und zwar möglichst ALLES und möglichst SCHNELL und möglichst FRÜH.

Früh, das ist das Zauberwort. Da stürzen sich die Eltern gerne drauf, lasen sie doch irgendwo, dass Kinder unbedingt früh mit einer Zweitsprache anfangen müssen. Dass Kinder nur dann unbedarft damit umgehen.

Und überhaupt, man vergesse nie den allesumjubelnden Satz: "Watt soll datt schon schaden?"

Zum Glück bin ich ganz ruhig. Ich bin die Ruhe selbst. Ich finde es hervorragend, dass der Kindergarten meiner Töchter sich so engagiert. Gut, sie basteln nicht, sie kneten nicht, sie malen  nicht, sie pampen nicht, aber dafür können die Kinder bald perfekt rechnen und Englisch sprechen.

Ich gehe davon aus, dass wir Lena unmittelbar am Gymnasium einschulen. Die Grundschule schenken wir uns. Was soll das Kind dort auch lernen ?

 

augenBloglich 08.02.2005, 12.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Eisprinzessin

augenBloglich 05.02.2005, 11.44 | (0/0) Kommentare | TB | PL

zu stoffig

Großes Geschrei in unserem Hause vor wenigen Minuten. Sophia wird gebeten sich Socken anzuziehen. Sie holt sich auch prompt welche, zieht sie an und bricht dann in hysterisches Geschreie aus:

"Maaammma, ich tann die Sotten nicht anziehn. Die sind viel zu stoffig!"

augenBloglich 02.02.2005, 06.38 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Coliplotin

"Mama, weißt du was ich später mal werden will?"

"Nein, was denn mein Schatz?"

"Coliplotin!"

"Was?"

"Na, Coliplotin, die, die immer so ein droßes Fludzeudt fliedt!"

"Ach, du meinst Copilotin oder Pilotin?"

"Ja, denau."

*überleg*

"Mama?"

"Ja?"

"Mama, wenn ich droß bin, dann will ich ja beu euch wohnen bleiben. Mama, dann muss ich das Fludzeudt nach der Arbeit mit hier hin bringen. Mama? Dann müssen wir hier noch eben sone Bahn bauen!"

 

Es ist doch nie zu früh, sich Gedanken über die Zukunft zu machen.

;-)

augenBloglich 29.01.2005, 06.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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Marie
Toll, dass Du wieder bloggst!
Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr und hoffe, ich lese Dich nun wieder regelmäßig!
2.1.2015-4:56
Hanna
Nochmal herzlichen Dank für die Hilfe und du hast einen sehr tollen Blog ! (:
26.11.2011-16:21
Gartenfee
Hi, bist du gar nicht mehr hier am Werk??? Das wäre aber schaade.
25.2.2011-23:00
patricia
wie heißt deine lehrerin!!!!!!!!
1.3.2008-16:20
NIcole
Hey, ich find das super das Du Dich durchgesetzt hast bei den anderen Müttern. Ist doch egal was die sagen. Bin stolz auf Dich. lieben Gruß
NIcki
30.3.2007-9:25