Ausgewählter Beitrag
prollig
Nachdem ich ja nun - gänzlich unreflektiert und spontan - meiner Meinung Ausdruck gab, was diesen erwähnten Merkel-Rap betrifft, mache ich mir nun also meine Gedanken über das Prolltum an sich, dieses unsägliche Wort und meine ganz persönliche Interpretation.
Natürlich weiß ich immer und grundsätzlich, was ich persönlich als "prollig" empfinde. Das Problem mit derartigen Begrifflichkeiten ist dies, dass jeder etwas anderes damit meinen kann.
Ich nehme an, die Prolltoleranzgrenze ist da bei jedem Menschen auch sehr individuell zugeschnitten.
Was besagte Liedtexte betrifft, so gerät recht schnell in meinen Prollbegriff, all das, was mit Beleidigungen und Fäkalsprache einhergeht.
Nun bin ich ja, wie ich auch auf verlinkter Seite lesen konnte, nicht mehr wirklich jung. Als jung, so lese ich dort, gelten (anscheinend) die 20 bis 30 jährigen. Aber das ist im Grunde auch richtig so, irgendwo muss man schließlich mal klare Grenzen ziehen.
Da ich ja nun also nicht mehr jung bin, fehlt mir vielleicht einfach das Gefühl für den RAP an sich.
Vielleicht geht dieser ja immer mit einer - na, nennen wir sie mal - Umgangssprache daher. Vielleicht muss das so sein? Vielleicht bin ich bloß unwissend oder gar ignorant?
Bleibt die Tatsache der Beleidung. Etwas, was für mich "flach" und "prollig" und vor allem auch niveaulos ist.
Aber, und das sei hier explizit festgehalten, dies ist nur meine ganz persönliche Meinung, keine allgemein gültige Weltanschauung.
Ich mag Frau Merkel nicht. Keine Frage. Aber bitte was geht mich schon groß ihr Äußeres an? [Sitze ich nicht eh im Glashaus oder wie war das?]
Kritik an der Sache kann ich nachvollziehen. Kritik an ihren Äußerungen und ihren Taten. SACHLICHE Kritik. Alles andere, nö, damit kann ich mich nicht identifizieren und muss es gottlob auch nicht.
Übrigens gilt das in sämtliche Richtungen.
Und Textzeilen wie:
"Viele schalten bei ihrem Namen auf Protest weil sie denken,
die hängt den ganzen Tag in Ärschen von US-Präsidenten..."
halte ich für irgendwie so gänzlich daneben.
Aber wie gesagt, ich bin ja auch nicht die Zielgruppe und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.
In diesem Sinne:
Ich finde es klasse, wenn Menschen ihre Talente für ihre Überzeugungen einsetzen.
Manchmal überzeugen sie mich damit, reißen mich mit, argumentieren mich k.o.
Manchmal eben auch nicht.