Augenbloglich

augenBLOGlich - DesignBlog

in der Süßwarenabteilung

Sophia, kränkelnd und großelterlich gepflegt, scheint in den Genuss von KiKa gekommen zu sein.
Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie gerade in der Süßwarenabteilung eines großen Kaufhauses auf die dort gestapelten Mozartkugeln und das auf ihnen gedruckte Mozart Portrait zustürzte und freudig ausrief:

"Tuck mal Mama, der Papa von Amadeus!"

augenBloglich 31.01.2006, 16.46| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

immer einen Ausrutscher wert

Es macht sich ziemlich klasse, wenn man einen vollbesetzten Seminarraum - zur Hälfte mit Gymnasiallehrern gefüllt, vor denen wir kleinen Grundschullehrerinnen eh vor Ehrfurcht erstarren - mit einem uneleganten Stolperer über die eigenen Beine betritt, dabei die Tasche fallen lässt, aus der sämtliche wichtigen und unwichtigen Kleinigkeiten herauspurzeln und mit einem lauten Getöse zu Boden stürzt.

Ich denke, das allein hätte vielleicht nicht dafür gesorgt, dass sich allen Teilnehmern mein Name einprägt, aber mir ist es doch glatt gelungen, beim Aufstehen noch eine Tasse Milchkaffee vom Tisch zu reißen, deren Inhalt sich über die vorbereiteten Scripte des Tages ergoss.

Ich stelle mich äußerst gerne mit schamesroten Kopf und lädierter Kleidung in illustrer Runde vor.
Der Eindruck, den man hinterlässt ist irgendwie so prägend.

Da macht es dann auch nicht mehr viel, dass nach einer angemessenen Vergessenszeit ein anderer Teilnehmer quer durch den Raum schreit:

"Frau Sch., ist das ihr Tampon, der hier unter meinem Tisch liegt?"

Ich befürchte, die Tatsache, dass es tatsächlich nicht meiner war, hat mir niemand geglaubt.



augenBloglich 28.01.2006, 17.53| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

irgendwas ist immer

Glücklicherweise bin ich ja eher optimistisch veranlagt. Ansonsten würde ich mich jetzt nämlich einsumpfen lassen.
Nach den beiden Autos und der Waschmaschine spinnt nun mein Rechner und zwar total.
Während das Internet perfekt funktioniert, kann ich keine meiner Dateien mehr aufrufen, bearbeiten oder sonstwas  damit tun.
Sofort fährt mein gutes Schätzes nämlich herunter, nur um gleich darauf neu zu starten.

Nein, es ist kein Virus, zumindest meint das Norton Anti Virus.
Nein, an der Festplatte finde ich auch nichts.
Und genau, nein, das kann so alles nicht sein und stimmen.

Prima, denn meine komplette Unterrichtsvorbereitung lagert hier und ich habe nichts davon.
*grrmpf*

Aber, wie erwähnte ich, ich bin da eher optimistisch veranlagt.
Gut, wenn ich also nicht arbeiten kann, geh ich lesen.

:-)

augenBloglich 26.01.2006, 19.26| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

Durchhänger

Heute morgen noch fröhlich, munter und voll Tatendrang, dümple ich nun gerade hier herum und scheine einem Schaffenstief verfallen zu sein.
Diese Momente, in denen meine Unzulänglichkeiten mich aufzufressen scheinen sind zwar äußerst selten, dafür aber um so heftiger.

Alles scheint angefangen - nichts beendet.
Alles scheint geordnet und vesinkt dennoch im Chaos.

Und ich suche krampfhaft nach der Vorzeigefrau in mir.
Keine Ahnung wo die steckt!

augenBloglich 23.01.2006, 18.54| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: WeltSchmerz

Rätsel der Menschheit

Heute saß ich also vergnügt in der Sauna und belohnte somit meine ohne Klagen und beinahe mit einem Lächeln versehene Trainingsrunde.
Es waren vielleicht noch drei, vier andere Frauen in der Sauna, als mit einem Male eine junge Frau die Sauna betrat.
Ich wunderte mich ein wenig darüber, dass sie ein Bikini Unterteil aus großen Pailletten trug und sah, dass sie irgendwas in Händen hielt.

Ohne Brille und kontaktlinsenlos bin ich aber recht blind und konnte nicht erkennen, was sie da alles mit in die Sauna brachte.
Die Damen über, unter und neben mir salbten sich bereits wieder mit Honig ein, ein Vorgang, der mir persönlich nach wie vor die Nackenhaare aufstellt.

Froh darüber, dass alles aus meinen Poren herausschwemmt, was da nicht wirklich hingehört, käme ich nie auf die Idee, selbige Poren mit dieser eklig, klebenden Honigmasse zuzupropfen.

Nun gut. Die junge Frau kam neben mir zu sitzen und ich überlegte noch kurz, ob ich sie darauf hinweisen sollte, dass ihre Pailletten am Intimbereich mitunter heiß werden könnten.
Ich rüffelte mich aber direkt selbst, schließlich muss man ja nicht immer und überall den Oberlehrer heraus hängen lässen.

Völlig fasziniert - und mindestens ebenso ungeniert - sah ich zu, wie die Frau sich Wattebäusche zwischen die Zehen stopfte und anfing, ihre Fußnägel zu lackieren.

Nun gehöre ich ja der Zunft der Unlackierenden an. Erstens, weil ich es hässlich finde, zweitens, weil es mir zu viel Gehibbel ist.
Dies jedoch hielt mich nicht davon ab, weiterhin irritiert starrend zu schauen, was da als nächstes passieren würde.

Zunächst geschah nichts weiter, als dass sich ein unmutiges Raunen im Raume breit machte.
Gut, ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, mir während eines Saunagangs die Nägel zu lackieren, aber andere Menschen lesen vermutlich auch kein Buch auf der Toilette.
Wer bin ich also, um den ersten Stein zu werfen?

Was mich am meisten an der ganzen Prozedur beeindruckte, war das zwischenzeitliche Zehenwackeln der Frau.
Sie lackierte einen Fußnagel und dann wackelte sie mit eben diesem Zeh geschwind herum.
Das hatte was, wirklich.

Die Dame über mir entrüstete sich erstmalig, als der erhitzte Nagelnack zu stinken begann:
"Meinst du, das ist der richtige Ort zum Nägellackieren?", schnauzte sie und erhielt die Antwort: "Steht hier irgendwo, dass ich mir nicht die Nägel lackieren darf?"

So betrachtet hatte die Gute recht, andererseits stand auch nirgendwo: Bitte nicht furzen! und dennoch hielten sich alle an das stille Gebot.

Kritisch wurde es, als das Nagellackfläschchen kippte. Es kippte nämlich sehr ungünstig und zwar so, dass sich der blaue Inhalt auf meinem Handtuch ergoss.

Ich muss gestehen, mich verstimmte das ziemlich und ich äußerte unmutig:
"Na prima!"
Die Ironie jedoch prallte gänzlich an der Lackierenden ab, sie meckerte:
"Scheiße, jetzt ist der Lack futsch!"

Auch hierbei ist alles durchaus nur eine Sache der Perspektive. Ich befand nun, meine Toleranzgrenze war überschritten. [Wenn ich auf dem Klo ein Buch lese, schädige ich wenigstens niemanden!]

Also drückte ich der Dame mein besifftes Handtuch in die Hand und bat sie darum, es mir beim nächsten Training doch bitte wieder sauber mitzubringen.
Übrigens sagte ich das ausgesprochen höflich.

Das Handtuch flog mir entgegen und dazu ein:
"Hau ab mit dem Dreck!"

Daraufhin wurde es den Mitsaunierenden zu dumm und sie keiften und zeterten und befanden mich im Recht.

Meine schöne Grundentspannung war dahin und ich zog es vor, meines Weges zu ziehen.

Und was habe ich nun aus dieser kleinen Lebensepisode gelernt?

1. Das Verhalten mancher Mitmenschen gibt mir Rätsel auf!
2. Nagellack auf feuchtem Handtuch stinkt und es bleiben eklige Flecken!
3. Ich weiß schon, warum ich zu den Unlackierenden gehöre!






augenBloglich 22.01.2006, 19.35| (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Merke!

Kindergeburtstage haben den Vorteil, dass man schätzungsweise 10077635353 Kalorien verbraucht, da der Bewegungsgrad auf solchen Extremfeierlichkeiten ein enorm hoher ist.

Während man mit der einen Hand gerade Überreste einiger Negerküsse vom Boden kratzt, wischt die andere über den saftbeschütteten Tisch.
Zwischenzeitlich ist man damit beschäftigt, die aufgrund des Topfschlagens vorhandenen, durchaus mal fliegenden Kochlöffel aus diversen Blumenkübeln zu zupfen, den eigenen Nacken zu verarzten - da selbiger von fliegenden Kochlöffeln gestreift werden kann - und natürlich den unnatürlichen Hunger und Durst der kleinen Gäste zu stillen.

Noch stark im Staunen darüber begriffen, dass man anscheinend 25 kleine Baisers essen kann, ohne dass man sich unmittelbar übergeben muss, fällt in der Küche die Schüssel mit dem roten Wackelpudding auf die Fliesen, was sich optisch recht kunstvoll ausmacht, vom Grunde her aber eine Riesensauerei bedeutet.

Auf der Erde knieend im Wackelpudding wühlend muss man dann eventuell unbekopfte Barbiepuppen reparieren, denen andere kleine Gäste versehentlich den Kopf vom Leib gerissen haben.

Kleine Desaster wie eingeschnappte Töchter kann man nur geflissentlich irgnorieren, da man genug damit zu tun hat, den Entertainer für den Besuch zu spielen.
Beliebte Spiele, man denke da nur an den Klassiker "Reise nach Jerusalem" können mitunter in einem Handgemenge enden, wenn uneinsichtige kleine Gäste gleich mehrere Sitze für sich beanspruchen und dies durch die Querlage ihres Körpers über eben jene Sitze kundtun.

Essen ist ja immer ein ganz großes Thema bei diesen Megaevents und spritzende Tomatensoße über klebrige Wackelpuddingreste geben dem Boden eine sehr eigenwillige, aber eben auch individuelle Note.

Das Wechseln der Kleidung der Kinder, die es leider nicht mehr bis zur Toilette geschafft haben macht man spätestens nach der vierten Episode mit links und sozusagen nebenher.

Während man mit den Kindern tanzt, räumt man rasch noch hier und da Gefallenes, Angeklebtes, Angebissenes, Ausgespucktes zur Seite, um den abholenden Eltern zu späterer Stunde das Gefühl zu geben, ihr Kind war bei uns gut aufgehoben.

Und wenn dann abends zwei müde, aber extrem glückliche Kinder ins Bett fallen, fragt man sich auch nicht mehr: Wofür das alles?

[Und bitte, wer fährt schon Rad im Fitnessstudio?
Dann doch lieber Kindergeburtstag feiern.
Der Kalorienverbrauch dürfte der Millionenfache sein.]

;-)


augenBloglich 21.01.2006, 22.20| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

schief gelaufen

"Boah, Mama, was für eine tolle Dschungel Torte!", Lena schien sichtlich beeindruckt von der Torte, die ich für den morgigen Kindergeburtstag ihrer Schwester gebacken hatte.
Nicht, dass ich das Lob meiner Tochter nicht zu schätzen wüsste.
Nur weiß ich nicht so genau, was ein Prinzessinnenschloss mit einem Dschungel gemeinsam hat.
Irgendwas ist da wohl schief gelaufen.
Ganz gewaltig.
;-)

augenBloglich 19.01.2006, 19.25| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

Tomeita

"Du, kennste Tomeita?", fragt mich ein knapp Achtjähriger und ich verneine. Gleichzeitig wüsste ich gerne: "Was ist denn das?"

"Tomeita ist voll cool. Da kannste so spielen und schießen und hüpfen. Kennste doch, die Frau mit den großen Brüsten."

augenBloglich 19.01.2006, 15.53| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Feenkult

Ganz zwangläufig macht man als Elternteil recht rasch die Bekanntschaft mit geschäftstüchtig erfundenden Feen aller Art.
Neben der Zahnfee gibt es da anscheinend bereits die Schnullerfee und auch eine Flaschenfee scheint bei einigen Kindern zu Besuch gewesen zu sein.

Bislang stellte sich mir stets die Frage, warum jeder natürliche Entwicklungsschritt des Kindes mit einem "Zückerchen" versüßt werden muss und so blieben die Feen unserem Haushalt fern.

Unseren Mädel fiel dies natürlich auf und so stellte sich ihnen irgendwann die Frage, warum ausgerechnet zu ihnen keine wie auch immer geartete Fee kommt?
Nun, Schnuller haben beide nicht genommen, Flaschen wurden irgendwann entsorgt und im Zahnfeealter sind wir - glücklicherweise - noch nicht.

Irgendwie schien unsere Jüngste sich feenmäßig diskriminiert zu fühlen und beschloss, die Sache nun mal selbst in die Hand zu nehmen.
Samstag Abend verkündete sie nun also:

"Heute Nacht tommt die Schlafanzugfee und holt meinen Schlafanzug und lässt mir eine Überraschung hier!"

Sofort schrillten die mütterlichen Alarmglocken.
Fee?
Überraschung?
Samstag Abend?

Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, wenn unsere Tochter ihren bis zur Unkenntlichkeit abgeschmusten Drecklappen, der einst ein Schlafanzug war, abgeben würde, aber ich hatte da jetzt eher weniger an Überraschungen und Feen und dergleichen gedacht und irgendwie kam mir das jetzt , ja, recht überraschend.

Mir brach schon ein klein wenig der Mutterschweiß aus, ob der misslichen Lage.
Egal was ich tun würde, es gäbe Tränen und Enttäuschung.

Rückte ich mit der Wahrheit heraus, dass solche Feen die bloße Erfindung geschäftstüchtiger Erwachsener sei, hätte ich nicht nur einen Kindertraum zerstört sondern mich sofort als liebevolle Mutter disqualifiziert.
Ließ ich mein Kind den Schlafanzug vor die Tür legen und ihn ebendort liegen, hätte zwar die olle Fee den Ärger, aber ich ein verstörtes Kind.
Von einer Überraschung war weit und breit nichts zu sehen, denn ich gehöre zu jenen unorganisierten Menschen, die nie Geschenkchen auf Vorrat zu Hause haben.

Ich befand mich in einer misslichen Lage, die sich aber noch dramatisch zuspitzen sollte:
"Mama, ich hab schon mit der Fee alles bespricht. Die hat eine tolle Überraschung für mich!"

"Was denn für eine Überraschung?"

Das sag ich nicht, das weiß die Fee aber.
Na sowas, wie praktisch.
Anderer Trick:
"Manchmal brauchen Feen auch Helfer, willst du mir nicht verraten, was du dir von ihr wünscht?"

"Die Schlafanzugfee nicht, Mama, die tann das alleine!"

Muss ja 'ne tolle Frau sein!

Ich fühlte mich, gelinde gesagt, in der mütterlichen Klemme, doch es kam noch besser.
Etwas später - der Schlafanzug lag vor der Tür - verkündete Sophia so nebenbei:
"Montag muss ich nicht in den Tinderdarten, da holt mich die Schlafanzugfee und nimmt mich mit zu ihrer Geburtstagsfeier in den Wolken!"

Ah, jaaa.
Nun, bei aller mütterlichen Liebe und sämtlichen Anstregungen, DIESEN Wunsch würde ihr ganz sicher niemand erfüllen.

Langsam aber sicher begann ich alle Feen zu verabscheuen. Mit Grausen dachte ich daran, welche Feen uns noch alle bevorstünden. Zahnfee, Schulfee, Führerscheinfee, Abiturfee.
Ein Abgrund tat sich auf.

"Schatz, ich glaube nicht, dass es eine Schlafanzugfee gibt!" entfuhr es mir, um diesem Alptraum rechtzeitig zu entrinnen.
Mit tiefer Überzeugung erwiderte mein Kind:
"Mama, davon verstehst du nichts. Du bist ja tein Tind mehr!"

Ich saß in der Falle. In der Feenfalle.
Tief tief drinnen, sehr auswegslos.

Um mich nicht gänzlich als Rabenmutter zu zeigen, setzte ich mich also hin - während mein Kind schlief - und schrieb im Namen der wunderbaren Schlafanzugfee einen Brief.
Selbstverständlich mit Glitzer. Selbstverständlich auf rosa Papier.
Wenn schon, dann müssen auch alle Klischees bedient werden.

Ich schrieb, dass Feen leider keine Kinder zu sich holen können und ähnlich Abwegiges.
Kurzzeitig nahm ich meine geistige Umnachtung wahr, schrieb dann aber einfach weiter.

Der nächste Morgen kam. Eine erwartungsvolle Tochter öffnet die Tür. Sieht dem Brief und ist zunächst schwer begeistert.
Während ich den Brief vorlese - es ist 5.40 Uhr Sonntagmorgen - beginnen die Tränen zu fließen.
Welch eine Enttäuschung diese Schlafanzugfee.
Sie wird nicht kommen und Sophia nicht mitnehmen.
Kein Geburtstag hoch über den Wolken, nichtmal ein Geschenk.

Mein mit aller Mutterliebe geschriebener Brief wird mit Verachtung gestraft.
Ich sehe meinem Kind an, dass es sich sehnlichst den ollen Schlafanzug wieder her wünscht.
Am liebsten stünde ich auf, ginge zum Schrank, nähme das Teil und gäbe es ihr zurück.........
Aber als Mutter tut man nicht immer das, was man am liebsten täte und so ließ ich mein Kind mit der Fee hadern.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass zu uns nie wieder irgendeine Fee ihren Weg finden wird.
Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass diese bittere Enttäuschung meinem Kind in Erinnerung bleiben wird.

Und was bleibt ist ein mütterlich schlechtes Gewissen, wieder mal irgendwas nicht vernünftig geregelt bekommen zu haben.
Manchmal habe ich das Gefühl, genau das ist es, was mein Muttersein ausmacht.

Gibt es eigentlich keine Mutterschaftsfee?
Ich könnt grad eine brauchen.......










augenBloglich 18.01.2006, 18.23| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

angebettelt

Als ich gestern unsere Mädel von ihren Großeltern abholte, klingelte es dort an der Tür.

Es wurde geöffnet und ich hörte:

"Hören Sie mal, Sie sind heute schon der Vierte. Ich kann wirklich nicht jedem etwas geben. Das führt zu weit!"

Neugierig sah ich aus dem Fenster, sah einen furchtbar heruntergekommenen Mann. An seiner Seite ein kleines Mädchen, kaum gegen die Kälte geschützt, vielleicht acht oder neun Jahre alt.

Das aufgedunsene Gesicht des Mannes sah elend aus, in seiner Hand eine Weinflasche.

Das Mädchen starrte verloren auf den Boden.

Während ich noch aus dem Fenster schaute, sichtlich erschüttert, sprudelte es neben mir:

"Das ist schon der Vierte. Den ersten beiden haben wir etwas gegeben, aber wenn jetzt alle paar Minuten wer klingelt. Wo soll das hinführen?"

Ja,  dachte ich, wo führt das hin?

Wo führt es Vater und Tochter hin?

Was kann man tun, um zu helfen, ohne in Uferlosigkeit zu versinken.

Mich hat das erschüttert. Wie muss es einem Menschen gehen, der wahllos an Haustüren anklingelt, andere Menschen um Hilfe bittet, abgewiesen wird?

Wie behält man seine Würde? Wie erträgt man das?

Natürlich kann man nicht jedem etwas geben, nicht allen Menschen helfen.

Natürlich verstehe ich, dass es lästig wird, klingeln vier Menschen nacheinander an......

Wie weit ist es gekommen, dass Menschen sich so erniedrigen müssen?

Und wohin soll es führen?

Das ist die Frage, die bleibt.

Und große Hilflosigkeit. Das Gefühl, sich schämen zu müssen ob der eigenen warmen Wohnung, dem Gutgehen.

Das Bild dieses Kindes, das verloren den Boden anstarrt lässt mich nicht los.

Ich frage mich, warum ich die beiden nicht herein gebeten habe. Auf einen warmen Kakao, eine kleine Mahlzeit?

Weil es zu weit führt?

Weil wir nicht wissen wohin das führt?

Aus Angst?

Feigheit?

Ein klitzekleines Augenblickserlebnis. Es lässt mich nicht los. Es holt mich ein. Erschüttert und stellt infrage.

Mich und das, was um mich herum geschieht.

augenBloglich 18.01.2006, 12.44| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

25 Minuten - ein einziger K(r)ampf

Auch wenn ich es sehr ungern gestehe - ich war Wochen, ach was sag ich, Monate nicht mehr beim Sport. Natürlich hatte ich immer eine passende Ausrede zur Hand, gar keine Frage, zu tun hatte ich genug.
Der Schweinehund war wieder einmal stärker.

Nun kletterte jedoch die Waage, ohne meinen Zuspruch, einfach über Weihnachten höher und höher und statt der 80 Kilo, die ich seit dem Sommer tapfer hielt, zeigt sie nun bereits wieder vier satte Kilo mehr an.
Das geht gar nicht.
Ganz und gar nicht.

Ich gehe nun die nächsten 15 Kilo an. Nicht ganz so voller Elan wie Mitte letzten Jahres, aber mit eisernem Willen.

Gestern nun also besiegte ich den Schweinehund erstmalig. Ich befürchete schon absolute Tiefschläge und war heilfroh, dass ich meine übliche Trainingsrunde ohne größere Probleme überstand.
Gut, die größeren Probleme hatte ich dann nachts, als alle denkbaren und undenkbaren Körperteile anfingen zu zwicken.

Nichtsdestotrotz, ich will ja eisern sein, begab ich mich heute morgen erneut in die Trainingshölle.
Sonntagsmorgen tummeln sich dort immer die ranke und schlanken Damen, denen nie ein Schweißtropfen über das Gesicht oder sonstwo hinrinnen würde, egal, wie sehr sie sich gerade anstrengen.

Ich bewunderte ausgiebig all die geschmeidigen und anmutigen Körper und stellte fest, dass ich wirklich noch nie in meinem Leben, selbst als ich 57 Kilo wog nicht, anmutig wirkte.

Ich bin Realistin und verwarf die spontane Idee, daran zu arbeiten, anmutig zu werden.
Allerdings weckten diese Körper meinen Ehrgeiz und ich stieg schwungvoll auf das Radl.
Rechts neben mir trampelte eine junge, dynamische, unbeschweißte Frau um ihr Leben, links von mir ruderte eine alte, ebenfalls dynamische und unbeschweißte Frau auf Weltrekordniveau.

Sofort steigerte ich meinen Schwierigkeitsgrad. Pöh, was die können, kann ich auch.
Der peinliche Moment, in dem man sein Gewicht ins Display tippen muss ging schnell vorüber und tapfer stellte ich die Zeit auf Maximum: 25 Minuten.

Ich trampelte, als sei der Wolf hinter mir her. Fünf lange, schweißtreibende Minuten ging das gut, dann floss mit einem Male Beton in meine Beine.

Bleischwer hingen diese Teile an meinem Körper und ließen sich nur unter Aufbietung all meiner Kraft bewegen.
Ich starrte in den Kursraum, wo junge, schlanke, unbeschweißte und lächelnde Frauen sich den Bär steppten.
Ich starrte auf meine Beine und dann auf die Uhr im Display. Ha, nur noch schlappe 19 Minuten.
Durchhalten. Jetzt nur nicht schlapp machen.

Die Dame recht von mir steigerte ihr Tempo und erzählte dabei locker und fröhlich einen kleinen Schwank.
Ich keuchte. Schweißtröpfchen fanden ihren Weg über meinen Nacken hinein ins T-Shirt.
18.45 zeigte die Uhr, als ich spürte, wie mein Kopf knallrot anlief.

Die Damen im Kursraum steppten unbeschwert vor sich hin. Die Wangen minimal gerötet, fetzige Songs mitsingend.
Ich stöhnte.

Die Damen neben mir lächelten.
Lächelten. Man stelle sich das vor. Sie rennen, rudern, radeln wie die Irren und es gelingt ihnen dabei zu lächeln.
Ich versuchte es ihnen nachzutun und merkte, wie mein Lächeln als Fratze in meinem Gesicht versteinerte.
17.33. Die Minuten tröpfelten, meine Beine wurden schwerer und schwerer. Mein T-Shirt eklig nass.
Ich keuchte.

Die Damen neben mir sprachen über den King Kong Film und lächelten.
Ich hatte Mühe, meine Beine als zu meinem Körper zugehörig zu betrachten.
Ich keuchte, stöhnte und stank.

Die Frauen im Kursraum drehten sich über die Steppbretter, schmissen ihre Arme punktgenau hierhin und dorthin, lächelten und strahlten Energie und Freude aus.
Meine Mine drückte nur eins aus: Qual. Unendliche Qual.
15.23
Ganz klar, das Display ist kaputt. Das kann doch gar nicht sein.

Die Dame neben mir stellt mir eine Frage. Eine Frage? Hergottnochmnal, merkt sie nicht, dass ich ums Überleben kämpfe. Ich versuche zu lächeln, die Schmerzen in den Beinen zucken dazwischen, mag sein, ich heulte gequält auf, keine Ahnung, jedenfalls erhaschte ich einen midleidsvollen Blick von der Seite.
Euch zeig ichs!
Jetzt erstrecht.

13.59. Ich denke, ich sterbe. Hier mitten in diesen dynamischen Frauenhaufen, zwischen all den lächelnden hübschen Menschen werde ich mein Leben auf einem Rad aushauchen.
12.45.
Unter zehn. Gleich zeigt die Uhr unter 10 Minuten. Das gibt mir nochmal minimalen Auftrieb. Da wo andere Menschen ihre Beine haben, kleben bei mir Betonpfosten. Unbeweglich, schwer.
Bleiern.

Ich keuche. Ein diabolischen Grinsen huscht kurz über mein Gesicht. Bevor ich sterbe zeige ich es allen. Ich werde nicht ohne Orden abtreten. Nicht ohne den 25 Minuten Radfahren Orden.

9.33.
Dankbarkeit durchströmt mich. Mittlerweile fühlen sich auch meine Füße abgestorben an. Ich kann darauf keine Rücksicht mehr nehmen.
Mein T-Shirt klebt an meinen Bauchrollen. Kurz sinniere ich darüber nach, wie super dämlich, oberhässlich das aussieht, werde aber von all den Schmerzen, die ich nicht orten kann, übermannt und starre aufs Display.
9.11.
Das kann nicht sein. Verdammt.
Das kann einfach nicht sein.

Die Damen im Raum nebenan steppen. Tanzen, steppen, lachen. Hach, das Leben scheint schön zu sein.
Nicht, dass ICH davon etwas spüre, wie auch, wenn meine Beine gerade abfallen?

Das Gefühl, den Kopf immer röter anschwellen zu fühlen ist kein so schlechtes, verglichen mit dem Gefühl, gleicht sterbenstot vom Rad zu fallen.
8.24.
Durchhalten.
Einfach fahren, fahren, fahren.

Der Schweiß rinnt über meine Augen. Buah das ist eklig und ich weiß nicht, was so toll daran sein soll hier zu sitzen, zu radeln und sich die Sau aus den Körper zu schwitzen.

Neben mir die Damen sehen so aus, als säßen sie im Sessel und entspannten. Keine roten Köpfe weit und breit, kein Schweiß, kein Keuchen.
Sieht man mal von meinem Pusten ab, das durch die Hallen brüllt.

6.45.
Definitiv. Ich kann nicht mehr. Das ist es, mein Ende. Und wofür das alles? Für einen nachgejagten, eitlen Traum.
Vor meinem Augen erscheinen Eisbecher, Pralinen, Schokoriegel.
Ich fasse ins Auge, jetzt einfach abzusteigen, einen Schokoriegel zu essen und nach Hause zu fahren.
Ich würde es auch sofort tun, nur leider gehorchen mir meine Körperteile nicht mehr.

5.43
Ich starre nun nonstop auf das Display. Siebenkommafünf Kilometer. Und wofür das alles? Für schlappe, magere 180 Kalorien. Ich blicke das Display finster an.
Ich hasse es. Ich hasse das Display, die Uhr, das Radln. Ich hasse Sport. Ich hasse Schwitzen, ich hasse meinen roten Kopf.

2.34
Ich fahre im Halbkoma.
Ist doch eh schon alles egal. Die Füße trampeln Runde um Runde. Die Damen neben mir lächeln immer noch. Ich radle und radle und radle.
Ich lächle nicht, ich keuche auch nicht mehr. Dazu fehlt mir nämlich die Kraft.
Ich radle und bin selig.

Leben ist Dreck, sagte man mir einst, ich kann es bestätigen.

1.56
Ich fasse es nicht. Gleich, gleich habe ich es geschafft. Stolz wallt in mir auf und ich schaue mich um. Erkennt denn niemand meine Heldentat?
Erkennt denn niemand, was ich Unglaubliches geleistet habe?

Ignoranten. Jaja, lächelt ihr nur, während ich hier alles gebe.
0.56
Ich zähle nun mit.
Zweimal mit den Füßen rum und eine Sekunde ist vergangen.
Zweimal mit den Füßen rum und eine Sekunde ist vergangen.
Zweimal mit den Füßen rum.......


PIIIIEPPS.
Das ist MEIN Rad. es piepst. Es piepst wahrhaftig und zeigt damit deutlich: Ich habe es geschafft. 25 lange Ewigkeitsminuten.
Warum brandet kein Beifall auf?
Kein tosender Applaus umfängt mich?

Etwas eirig steige ich nach dem cool down vom Rad.
Ich bin eine Heldin.
Auch wenn das anscheinend in all dem lächelnden Dynamismus untergeht!

augenBloglich 15.01.2006, 15.07| (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: körperlich

Darf ich vorstellen?

Ich bin die Frau, die gerade eben beim Kinderarzt ihren Büchereiausweis über die Theke reicht und sich dann minutenlang fragt, warum die Sprechstundenhilfe sie amüsiert und irritiert angrinst.

augenBloglich 11.01.2006, 10.17| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Alltagskram

Reaktionen auf Reaktionen

Ich reagiere zur Zeit extrem genervt auf jene Menschen, die wirklich alles - und damit meine ich ALLES - in Bezug auf die Lehrkraft ihrer Kinder infrage stellen.
Es betrifft mich - glücklichweise - nicht persönlich.
Allerdings bin ich es auch absolut leid, gegen das Klischee der dummen, faulen und den Kindern natürlich nur Übles wollenden Lehrerin entgegenzutreten.
Ebenso verhasst sind mir Aussagen darüber, dass alle Lehrer eh nur jammern.
Immer und überall.
Die Welt ist schlecht. Lehrer noch schlechter.

Selbstverständlich sind Hinz & Kunz in der Lage eine Zensur zu beurteilen, die kilometerweit entfernt, in einer fremden Stadt, einer fremden Schule, mit fremden Schülern und einer unbekannten Lehrerin erteilt wurde.
Selbstverständlich ist die Lehrerin immer fies, die Note gemein, mit nichts zu rechtfertigen und überhaupt.

Wenn ich es mir recht überlege, ja genau. Ich bin ja auch so eine. Natürlich will ich allen Kindern Übles. Ich arbeite auch nicht für mein Geld, ich bin faul und gemein und meinen Job kann jede Hausfrau besser und kompetenter ausführen.

Ich frag mich dann nur, wo sind sie?
All die kompetenten Hausfrauen?

Ach ja, keine Zeit, sie müssen ja im Forum ihrer Wahl über faule, jammernde Lehrerinnen ablästern.

Na, man muss Prioritäten setzen im Leben..........

augenBloglich 11.01.2006, 09.57| (8/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

jetzt ist es geplatzt....

....Sophias Trommelfell.
:-(

augenBloglich 11.01.2006, 09.24| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

Liebes Jahr 2006....

Man kann Dir sicher zugute halten, dass Du noch sehr jung und unerfahren, ein Frischling sozusagen bist.
Wohlwollend, fröhlich und herzlich - ohne eine Spur von Vorurteilen - haben wir Dich willkommen geheißen. Nichtsahnend, dass Du bereits in den ersten neun Tagen so einiges für uns bereit hieltest.

Vielleicht hast Du einfach noch zu wenig Erfahrung, aber lass Dir gesagt sein, es kommt nicht wirklich gut an, wenn Du erst - innnerhalb von zwei Tagen - zwei Autos defektierst.
(Ist Dir eigentlich klar, wie teuer so ein dämliches Radlager sein kann?)
Vielleicht weißt Du ja auch wirklich nicht, dass ein Auto einen Keilriemen braucht.
(Ich hingegen weiß DAS zwar sehr genau, habe aber keine Ahnung, wie man das schreibt....)

Aber was ich sagen wollte.
Schau, liebes Jahr 2006, Du machst Dich unbeliebt, wenn Du uns erst Krankheit, dann zwei kaputte Autos und anschließend noch die den Geist aufgebende Waschmaschine bescherst.
Du musst zugeben, zum Einstand macht sich das nicht wirklich gut.

Und ich habe jetzt nichtmals die Kleinigkeiten angesprochen, die einem auch noch die Seele erschweren.
Nehmen wir - ganz lapidar - die Waage.
Bitte, wenn Du uns schon zwei Autos zerstörst, eine kaputte Waschmaschine bringst und Krankheit über unser Haus abwirfst, bitte warum gibst Du dann auch noch der Waage Anweisung, mehr zu zeigen, als sie zeigen soll und darf?

Liebes Jahr 2006, ich bitte Dich inständig: Bessere Dich!
Nimm sämtliche Verlockungen und Versuchungen in Form dicker fetter Pralinen, Schokolade und dergleichen von mir.
Lass unsere Autos wieder alt, aber froh und munter über die Straße rollen.
Lass uns genesen und gib auch der Waschmaschine einen Gesundungsstoß.

Ehrlich - wir würden Dir dann Deine Anfangssündlein verzeihen können.....
Ansonsten, wie pflegen unsere Töchter so schön zu sagen:

"...sind wir nicht mehr Deine Freundin!"

In diesem Sinne: Frohes Neues Jahr!

augenBloglich 09.01.2006, 20.34| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

..und draußen vor der großen Stadt....

Ich höre gerne Musik während ich bügle. Nun werden unsere Kinder da nicht ganz mit den aktuellen Charts groß, ich bin da eher so in den 80er hängen geblieben.
Neulich legte ich mal wieder ein uralt CD mit Liedern der "Neuen Deutschen Welle" ein.

Bis heute früh habe ich mir auch nichts weiter dabei gedacht.
Ich meine, ich bügle im Wohnzimmer, die Kinder spielen im Kinderzimmer.

Nun scheinen die Ohren unserer Mädels besser zu hören, als man annimmt.
Auch ihr Gedächtnis bringt, so scheint es, Wunderleistungen......

Wir spazieren heute morgen nun also in den hochfrommen Kindergarten. Vorbei an der noch hochfrömmerigen Leiterin.

Währenddessen posaunt unsere Tochter, Melodie und Text bestens intonierend:

"...und draußen vor der großen Stadt stehn die Nutten sich die Füße platt. Skandal......."

Und wieder ein Moment, in dem ich mit Staunen auf meine Töchter blicke und mir sicher bin: Das müssen fremde Kinder sein!

;-)


augenBloglich 04.01.2006, 10.20| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Schmunzelwertes

Spiegelbild

Als ich mich gestern so im Spiegel betrachtete, musste ich an einen Mann denken, den ich vor beinahe sieben Jahre kurzzeitig näher kannte. Dieser Mann erklärte mir damals, dass er mich sehr schätze, aber nicht wisse, ob er mich liebe, da ich ihm zu dick sei.......

Damals wog ich 60 Kilo, bei einer Größe von 1,73 m.

Seine Worte trafen mich kurzzeitig sehr. Gestern nun dachte ich daran, was dieser Mann wohl denken würde, könnte er mich jetzt sehen.
Glücklichweise konnte ich über seine gedachte Reaktion amüsiert grinsen.

Da sah ich also meinen Körper. Wellig und dellig, bleich und schlapp.
Immerhin nach wie vor fast 20 Kilo weniger als noch vor einem Jahr, aber weit davon entfernt rank und schlank zu sein.

Auch andere Spuren haben die Jahre hinterlassen.
Eine halbe Brust, die aufgrund eines schmerzhaften Abzesses auf der Strecke geblieben ist, unschöne Narben.
Schwangerschaftsstreifen.
Falten.

Sieben Jahre, die sich hier und dort eingeprägt haben. Sieben Jahre, die man sieht und sehen darf.

Es hat mich erschreckt, daran zurückzudenken, wie leicht ich mich verletzen ließ und ich stellte mir die Frage danach, ob dies nicht immer und immer wieder passieren könnte?

Vermutlich nicht mehr in diesem Maße, denn ganz offensichtlich sind meine romantischen Gedanken, was Beziehungen betrifft, der Realität gewichen.
Vermutlich auch allein deswegen nicht mehr, weil ich mir andere Bereiche und Gebiete erobert und erarbeitet habe, die mir Kraft geben, Selbstbewusstsein und einen gewissen Trost.

Natürlich wäre ich gerne eine strahlende Schönheit. Doch ja, ich muss es zugeben. Das wäre ich gerne.
Natürlich werde ich nicht mehr zu einer solchen reifen und von daher ist es gut, so wie es ist.

Nichtsdesto trotz möchte ich das neue Jahr - selbstverständlich - mit dem Vorsatz beginnen, auch in diesem Jahr an Gewicht zu verlieren.
Ein fader Vorsatz, ich weiß. Langweilig und massentauglich.

Manchmal aber ist es gar nicht so schlecht, in der Masse unterzutauchen.

augenBloglich 01.01.2006, 21.30| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: körperlich

Rekord

Oh mein Gott. Ich glaube es kaum. Es ist nicht zu fassen. Mir verschlägt es die Sprache. Offenen Mundes stehe ich hier und staune.....
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...........unseren Töchtern ist es gelungen, genau 5 (in Worten: FÜNF) Minuten nicht zu streiten!
Das muss ein neuer Rekord sein!

augenBloglich 30.12.2005, 10.01| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

Fettnäpfchenorden

Gäbe es einen Fettnäpfchenorden, so wäre ich durchaus prädistiniert dafür.
Man stelle sich vor, es ist ein beliebter christlicher Feststag. Man stelle sich weiterhin vor, das eigene Kind hat Geburtstag und das Haus ist voller Gäste.
In all dem Trubel bekommt man nun einfach mal nicht mit, dass ein nahestehender Gast dem eigenen Kinde etwas Unabgesprochenes schenkt.

So weit so gut.
Nun also komme ich ins Spiel.

Beim trauten Kaffeetrinken kommt - irgendwie - die Rede auf Diddl. Nun bin ich ja bekennende Diddl Nichtmögerin und lautstark und in aller Ausführlichkeit bekunde ich nun der trauten Runde meine Ablehnung.

Wer mich kennt, weiß, dass ich das sehr vehement kann - meine Abneigung bekunden.
Zudem, so fürchte ich, neige ich dazu, mich sehr in solche Diskussionen und meinerseitigen Ausführungen hinein zu steigern.

Im Grunde kein Problem. Im Grunde.
Nur war es - leider - so, dass an dem besagten Tage, in der besagten Runde, an dem besagten Geburtstag mein Kind ein - immer noch nicht abgesprochenes - Diddl Geschenk erhalten hatte.

Ich kann es dem Schenkenden nicht verübeln, dass er sichtlich betroffen reagierte, anbot, das Geschenk zurück zu bringen und im folgenden schweigsam unserer trauten Runde beiwohnte.

Ein typischer Fall von Fettnapf würde ich sagen.
:-(




augenBloglich 30.12.2005, 09.14| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

der schreckliche Sven

Ich konnte unsere Mädel nun davon überzeugen, dass Wicki ein Junge ist. Hart war der Kampf, aber ich gehe siegreich daraus hervor.
Schon stellt sich uns nun aber ein neues Problem.

"Mama, warum trägt der schreckliche Sven immer diese große Kugel mit sich herum?"

möchten meine Töchter wissen.
Meine undurchdachten Lösungsvorschläge wurden mit Verachtung gestraft.

Natürlich haben meine Kinder recht, wenn sie darauf hinweisen, dass er die Kugel schlecht als Waffe werfen kann, solange sie an seinem Körper befestigt ist.....
Meine Theorie, er trüge die Kugel nur, um eben schrecklicher auszusehen, wurde mit äußerter Kritik gar verlacht.

Sachdienliche Hinweise nehmen wir gerne - auch an diesem Orte - entgegen!



Bild gefunden bei: Kika.de

augenBloglich 29.12.2005, 11.55| (9/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Alltagskram

Vorschau

So wird es aussehen, das neue Gedankenland:



Seit nunmehr drei Jahren liegt es als Ruine, sträflich vernachlässigt im Netz. Findet zwar immer noch Besucher, ist aber längst nicht mehr sehenswert und rein optisch passt es nicht mehr zu mir, meinen Gedankenwelten, meiner inneren Entwicklung.
Ich habe beschlossen, dass es Zeit wird, das Gedankenland wieder zu einem Stück von mir werden zu lassen. So wie es das einst war.
Es macht Spaß und ich freue mich darauf, die Seite zu Beginn des neuen Jahres frisch überholt ins Netz zu stellen.......

AugenBLOGlich wird dann ein kleiner Teil des Gedankenlandes werden. Und alles zusammen ist ein kleines Stück ich.

augenBloglich 29.12.2005, 11.48| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: InterNETTiges

es ist so herrlich

Ich habe nicht mehr gewusst, wie herrlich es sich anfühlt, keinerlei Termine vor sich zu haben.
Ein lieber langer Tag liegt da vor mir und ich werde genüsslich keinerlei Pflichten erfüllen.
Mir mein Buch schnappen, mich aufs Sofa legen und es mit gut gehen lassen.
Satt, faul, träge und ohne Reue.

Einfach nur herrlich.

augenBloglich 27.12.2005, 10.58| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

vier Jahre



Ich wünsche Dir
Zeit, auf Deinem Weg zu Deinem "ich".
Ich wünsche Dir Menschen,
die Dich lieben wie Du bist.
Ich wünsche Dir Momente
des Lachens,
des Glücks
aber auch
der Tränen,
die Du weinen kannst,
ohne Angst.
Ich wünsche Dir
Gelassenheit, Kraft und Mut.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen 4. Geburtstag!
 

augenBloglich 25.12.2005, 12.55| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Glücksmomente

Fröhliche Weihnacht



Wir wünschen allen Frohe Festtage mit viel Zeit füreinander!
 

augenBloglich 25.12.2005, 12.50| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

Alternativen

Ich meine, eine Phobie mehr oder weniger, was macht das schon? Mein Kochbuch zeigt mir tausend Alternativen. Gelatine ... pfff ..... wer ist schon auf Gelatine angewiesen? Wir jedenfalls nicht.

Die Philadelphia-Torte ist wunderbar gelungen, auch die Mokka-Buttercreme-Torte. Mandarinen-Schmand geht immmer und Mini Amerikaner müssen sein am Kindergeburtstag.

Bitte wer fragt da noch nach dieser ollen Champagner sowieso Torte?
Champagner kann man eh besser trinken.
Meine ich.

augenBloglich 25.12.2005, 12.48| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Alltagskram

mein Gelatine-Trauma

Jeder Mensch schleppt ja nun so das ein oder andere Trauma mit sich herum. Darum bin ich auch eher froh darüber, dass es sich bei meinem Privattrauma um ein eher harmloses handelt.

Allerdings kann es sehr lebensprägend sein, wenn die erste selbstgebackene Torte beim Anschneiden vor der kompletten Familie sozusagen auf dem Esstisch verläuft.
Noch einschneidender das Gegackere sämtlicher männlicher Besucher, die mitleidvollen Blicke einiger Gäste sowie die schlauen Sprüche aller älteren weiblichen Angehörigen.

Fortan überschlug ich jedes Rezept, das auch nur den Hauch von Gelatine in sich trug.

Nun wäre ich selbstverständlich nicht ich, wenn ich nicht - zu Höhenflügen neigend - dieses Trauma allein und gewagt zu bekämpfen beabsichtigen würde.

Aus diesem Grunde wird es morgen - eventuell - eine Champagner-Frucht-Torte geben.
Natürlich habe ich vorgesorgt. Sollte die Gelatine wieder nicht so wie ich wollen, habe ich noch eine Philadelphia Torte in petto.
Der Wackelpudding nämlich, der verweigert mir nie seine Dienste.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und eine Portion Gelassenheit! Möge die Gelatine zusammenpappen was das Zeug hält!

augenBloglich 24.12.2005, 09.22| (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Alltagskram

Lass es zu



 
Lass es zu, dass
Aufgaben nicht erfüllt,
Probleme nicht gelöst,
Arbeiten nicht gemacht sind.



Lass es zu, dass
andere mehr erreichen,
schneller vorwärts kommen,
höhere Ansprüche stellen.



Lass es zu, dass
du nicht im Zentrum stehst,
nicht zu den Ehregästen gehörst,
in der Zeitung nicht erwähnt wirst.



Lass es zu:
Lass Manches liegen,
lass andere hetzen und schuften,
lass andere teilhaben und teilnehmen.



Gönne dir Weihnachten!




augenBloglich 23.12.2005, 07.24| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Lyrik

wenn Normales nicht alltäglich ist

Manchmal frage ich mich, bin ich so geworden, weil meine Tochter so ist wie sie ist oder habe ich meine Tochter durch mein Sein so werden lassen?
Viele Dinge in unserem Leben sind nicht so "normal", wie in dem Leben anderer Familien mit anderen Kindern.

Darum sah ich mit großem Bangen Sophias allererster Verabredung entgegen. Ich sah auf die Uhr und dachte daran, dass sie genau jetzt mit der anderen Mama, meiner Freundin, mitgehen würde.
Kurze Zeit später sah ich wieder auf die Uhr und dachte darüber nach, ob sie wohl dort zu Mittag essen würde.
Nur wenige Minuten danach waren meine Gedanken bereits wieder bei ihr und so ging das, bis ich sie am späten Nachmittag abholte.

Wie anders die Verabredungen von Lena.
Kein Blick zur Uhr, keine Gedanken daran, ob sie sich wohlfühlen, ob sie sprechen ob sie spielen wird.

Der Augenblick gestern Nachmittag, als ich in der Tür des anderen Hauses stand und beobachten konnte, wie meine Tochter durch die fremde Wohnung tanzte.
Als ich hörte, dass sie sprach.
Als ich erfuhr, wie "normal" alles gelaufen war.

Es gab bislang wenige Momente, die mich derart anrührten.
Und nun hat sich die kleine Blüte Hoffnung ein klitzeklein wenig geöffnet.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, so wäre es wohl der, meinem Kinde Raum zu geben, sich zu entfalten.
Und alle Zeit der Welt.

augenBloglich 20.12.2005, 18.47| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gedanken

Drecksdiktate

Es hatte nicht unbedingt etwas Cleveres an sich, die 21 großen Diktathefte tütenlos unter den Arm zu klemmen. Und so kam es, wie es kommen musste.
Rutscht eines, rutschen alle.
Schön, wenn man morgens um 7.30 Uhr bäuchlings auf dem Lehrerparkplatz liegt, um wild herumflatternde Hefte aus dem Schlamm und Blättermatsch unter dem eigenen Auto hervorzuziehen.

Es hat auch nur ca. zwei Stunden gebraucht, ehe ich alle Hefte wieder gesäubert und hergerichtet habe.
Von Vorteil war die Tatsache, dass ich - bei den Kindern - sehr viel Wert auf Ordentlichkeit lege.
Alle Hefte waren hübsch beumschlagt, so dass sich der Dreck einigermaßen gut abwischen ließ.

Trotzdem bin ich den Kindern nun etwas schuldig.
Allein der Anblick meiner Person im Dreck unter dem Auto hätte sie wahrscheinlich entschädigt.
Doch dankbare Dämmerung umfing mich.
;-)

augenBloglich 19.12.2005, 16.32| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Polly Pocket

Ich neige dazu, anzunehmen, dass Spielzeugerfinder eine leicht sadistische Ader in sich tragen.
Anders kann ich mir nicht erklären, wie jemand auf die Idee kommen kann, super geschmacklose, nahezu hässliche Minipüppchen zu erfinden, deren einzelne Bekleidungsstücke kaum Fingernagel groß sind.
[Und ich rede jetzt vom Fingernagel meines kleinen Fingers!]

Wahrscheinlich, davon ist auszugehen, hat besagter Erfinder keine Kinder im Alter der Zielgruppe.
Und ebenso wahrscheinlich ist es, dass dieser jemand noch niemals seinen Nachmittag am Boden liegend damit verbracht hat, einen 1mm großen, rosafarbenen und somit kaum sichtbaren Stöckelschuh einer ultra hässlichen Polly Pocket Figur im gesamten Wohnraum zu suchen.

Weiterhin nehme ich stark an, dass diese Person auch keinerlei Erfahrungen in Bezug auf kleine, hysterische Mädchen hat, die gerne mal eine Weile am Boden liegen und um sich schreien, sofern gesuchter Mini-Schuh nicht unmittelbar wieder auftaucht.

Ich bin im Grunde kein wirklich gehässiger Mensch, aber es wäre doch schön, wenn besagter Polly Pocket Entwickler sein Wochenende auch einmal damit verbrächte, den Staub des Staubsaugerbeutels nach staubkornkleinen Püppchen Accessoires zu durchsieben.

Ich liebe dieses pädagogisch wertvolle Spielzeug.
Und die Mädel erst!


augenBloglich 18.12.2005, 19.37| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

unsere kleinen Krippen

Wir haben ein klein wenig gebastelt:













augenBloglich 18.12.2005, 13.34| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Alltagskram

Gottesdienst

Mein Kind war heute eine Kerze.
Eine bezaubernde, dritte Adventkerze. Mit Kerzendeko am Kopfe schritt sie anmutig mit ihren Kindergartenfreunden als Adventkranz durch die Kirche.

Auf der Fahrt zur Kirche teilte sie uns mit, dass sie eigentlich eine grüne Hose anhaben müssen. Zu diesem Zeitpunkt traf uns die Information ein klein wenig zu spät, so dass unser Kind blaubejeanst kerzte.

Vielleicht bin ich ein wenig konservativ, ich weiß nicht recht, aber die Tatsache, dass mitten während einer Taufe - kurz nach dem denkwürdigen Tanze - das Handy des Taufpapas klingelte und dieser - immer noch mitten in Kirche und Gottesdienst - erstmal eine Runde telefonierte und dadurch seinen Einsatz verpasste und sein "ja" zu spät bzw. gar nicht von sich gab, irritierte mich doch sehr.

Auch Sophia wunderte sich und ihre - eigentlich gar nicht soooo laut gesprochenen Worte - hallten durch die Kirche:
"Mama, warum telefoniert der Mann detz?"

Manchmal fallen selbst mir keine brauchbaren Antworten ein.

augenBloglich 18.12.2005, 12.52| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

mitgenommen

Meine ursprüngliche Planung hatte nicht vorgesehen, die Blumekübel mitzunehmen. Nun bin ich ja durchaus ein spontaner Mensch und ursprüngliche Planungen können demnach verworfen werden.
Aus diesem Grunde habe ich die Blumenkübel nun eigentlich doch mitgenommen.

Wobei, jetzt könnte die falsche Assoziation entstehen, dass "mitnehmen" in Form von kaufen gemeint sein könnte. Dem war nicht ganz so.
[Jetzt wiederrum könnte die noch gänzlich falschere Assoziation von "mitnehmen" als Mitnehmen ohne Bezahlung entstehen - dem war ebenfalls nicht so!]

Es war ja auch mehr so der rechte hintere Teil meines Autos - der Fachbegriff liegt mir gerade nicht auf der Zunge - der die Blumenkübel mitgenommen hat.
Dies lag zum einen daran, dass die Fensterscheiben in meinem Auto schlicht und einfach zu hoch eingesetzt sind, um so tiefstehende Hindernisse entdecken zu können.
Zum anderen an der Tatsache, dass es draußen verdammt dunkel war.

Ich persönlich, als Wagenlenkerin, konnte selbstverständlich eher weniger dafür, dass es auf einmal rummste.

Es ist ja nun auch so, dass hinten rechts eher weniger gut zu überblicken ist.
Gut, ich hätte da diesen rechten Außenspiegel. Er wäre sehr nützlich, so er denn mal richtig eingestellt wäre, leider klemmt das Teil und ist jetzt eher so als Schmuckstück vorhanden.

Gut, ich hätte beim Ankommen und Parken schon darauf achten können, dass Blumenkübel vorhanden sind, aber das hätte - mir fremdes und somit fernes - vorausschauendes Denken vorausgesetzt.

Nun fühle ich mich, ähnlich den Blumenkübeln, ein klein wenig mitgenommen, aufgrund der Tatsache, dass ich dem Klischee "autofahrende Frau" mal wieder herrlichst entsprochen habe.

Andererseits, irgendein Klischee muss ich ja bedienen, oder?


augenBloglich 17.12.2005, 20.21| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Christkind und Weihnachtsmann

"Mama, ich weiß wohl schon, warum es den Weihnachtsmann UND das Christkind gibt!"

"Ja?"

"Ja, denn guck mal, ich habe ja auch mal mehr als einen Wunsch und was das Christkind mir nicht bringt, kann ja dann der Weihnachtsmann holen!"

augenBloglich 17.12.2005, 13.12| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

die Zahnfee

Ich liebe die frühmorgendlichen Gespräche unserer Mädel im Auto auf dem Weg zum Kindergarten.

Heute:

Lena: "Ich will bloß mal wissen, was die Zahnfee mit all den Zähnen will?"

Sophia: "Die will vielleicht mal tucken, ob die Zähne schlecht oder gut sind!"

Lena: "Nee, manchmal tut die die auch zurück und legt die in die Dose unter das Kissen. Das weiß ich, das war bei der Vanessa auch so."

Sophia: "Oder die bringt die zu den Babys. Die brauchen ja auch mal Zähne."

Lena: "Ja und die holt die auch von den Toten und dann kriegen wir die in den Mund!"

lautstarkes Geweine von Sophia: "Ich wihill nicht die Zähne von die Toten haben. Mama, ich will meine eigenen Zähne haben!"

augenBloglich 16.12.2005, 14.07| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

krank

Die Tatsache, dass ich eine riesige Kiste mit belgischen Pralinen, die ich am Sonntag vor dem legendären Gansessen geschenkt bekommen habe, auf dem Schrank vergessen habe, zeigt deutlicher als jedes Fieber, das mich derzeit übermannt, dass ich krank sein muss.
Oder ich werde alt.

augenBloglich 15.12.2005, 21.36| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

Handreichung für den kleinkindlichen Theaterbesuch

1. Kaufen Sie voller naiver, aber ehrlicher Vorfreude drei Karten für ein Kinder-Musical Ihrer Wahl.

2. Bereiten Sie sich in jedem Falle gründlich auf diesen Theaterbesuch vor. Das bedeutet unter anderem, geben Sie ihren 3 und 5 Jahre alten Kindern fünf Tage vor dem Theaterbesuch bitte nichts mehr zu trinken.
[Sollten Sie diese Regel missachten, müssen Sie damit rechnen, dass Kind 1 mitten in der vortheaterlichen Warteschlange zur Toilette muss. Kind 2 sein Bedürfnis genau dann verspürt, wenn sämtliche Reihennachbarn sich soeben hingesetzt haben und sich freuen, Ihretwegen wieder aufstehen zu müssen.]

3. Halten Sie Kind 2 unbedingt den Mund zu, sobald das Licht im Saal erlöscht, da sich ansonsten sämtliche Publikumsblicke auf Sie richten werden, was mitunter daran liegen könnte, dass Kind 2 in durchdringendes Gebrüll ausbricht.

4. Geben Sie Ihren Kindern während der Vorstellung nichts zu trinken, da Sie ansonsten den Hass Ihrer Reihennachbarn zu spüren bekommen, wenn sie alle zwei Minuten mit einem Ihrer Kinder zur Toilette gehen müssen.

5. Erklären Sie Ihrem Kind geduldig, dass vorne auf der Bühne Schauspieler stehen und diese Schauspieler anders aussehen können, als Trickfilmfiguren. Missachten Sie die strafenden Blicke anderer Zuschauer und tun Sie so, als spräche jemand anders.

6. Wechseln Sie den Platz, sobald eines Ihrer Kinder ein befreundetes Kind im weiträumig verteilten Publikum findet und lautstark dessen Namen rufend mit den Armen zu wedeln beginnt. Es ist ratsam, in diesem Falle so zu tun, als könne man kaum fassen, wie schlecht erzogen anderer Leuts Kinder sind.

7. Sollten Sie sich für das Musical "Lauras Stern" entschieden haben, packen Sie ein Bandgerät in die Handtasche, dass die nonstop gestellte Frage Ihres dreijährigen Kindes: "Mama, wieso spielt da der Tommy nicht mit?" beantwortet.
[Sollten Sie sehr stressanfällig sein, schlucken Sie zuvor einige Baldrian, denn Sie können davon ausgehen, dass man Ihnen diese Frage ca. eine Million Mal stellt.]

8. Geben Sie Ihren Kindern nichts Essbares, denn dies neigt dazu, in der Dunkelheit verloren zu gehen. So ein Vorfall wiederrum entlockt weithin hörbare Entsetzensrufe und bewirkt, dass die Kinder unter den Sitzen verschwinden und sich auf (z.Bsp.) Gummibärchensuche begeben.

9. Gehen Sie in der Pause nicht zur Toilette, da diese überfüllt ist. Warten Sie lieber, bis das Stück gerade wieder begonnen hat (die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind genau dann muss ist höher, wenn Sie Punkt 4 missachten).
Sie sind mittlerweile an die bitterbösen Blicke und gemeinen Kommentare der anderen Reihensitzer gewohnt und haben die Kunst entwickelt, sich an deren Beinen und Taschen vorbei zu schlängeln, ohne größeren Schaden anzurichten.

10. Lachen Sie niemals über die Frage Ihres Kindes, ob der Luftballon auf der Bühne ein Mädchenluftballon sei. Es könnte sein, dass Ihr Kind daraufhin einen hysterischen Anfall bekommt und Ihr anderes Kind sauer wird, weil es zehn Minuten der Vorstellung verpasst. In diesem Notfall können Sie Punkt 8 missachten. Die Gummibärensuche ist einer innertheaterlichen Prügelei vorzuziehen.

11. Rechnen Sie gegen Ende der Vorstellung damit, dass Kind 1 dringend ein Requisit der Bühne zu erstehen wünscht, während Kind 2 den Wunsch äußert ein überteuertes Flackersternchen kaufen zu dürfen.

12. Ignorieren Sie die Wünsche Ihrer Kinder und deren anschließendes Geschrei. Hier empfiehlt sich durchaus wieder die bereits angewandte Fremdkindmethode.
Dass andere Eltern ihre Kinder aber auch so gar nicht "im Griff haben".

13. Versuchen Sie in jedem Falle sämtliche Texte aller Lieder des Stückes zu behalten, da Ihre Kinder im Anschluss an das Stück gerne mit Ihnen das Stück nachinterpretieren möchten. Sollten Sie dann nicht dazu in der Lage sein, kann das zu unnötigem Genöle, Geseufze und Bodenfällen führen.

14. Gehen Sie davon aus, dass - egal wann Ihre Kinder das letzte Mal getrunken haben, sie spätestens wieder müssen, wenn Sie als neunzehntes Auto in einer Schlange von 58 Autos vom Parkplatz fahren möchten.

15. Halten Sie Windeln parat oder lassen Sie das Auto in der Schlange stehen, steigen aus und lassen der Natur freien Lauf. Achtung! In diesem Falle rechnen Sie bitte damit, dass man Sie beschimpfen wird.

16. Bitte bedenken Sie, dass Sie sich abends vor dem Schlafengehen den Hinweis gefallen lassen müssen, dass es schöner wäre, wenn Sie als Mutter auch aussähen wie Luna die Mondfrau. Zudem wird man Ihnen erklären, dass Ihr modischer Geschmack nicht halb so wunderschön ist, wie der der Schauspieler und es wird die Frage gestellt werden, warum Sie nicht eigentlich einen Stern für Ihre Kinder besorgen können?

17. Gehen Sie davon aus, dass Ihre Kinder über den Theaterbesuch folgendes zu berichten wissen:
"Die Mama hat uns nichts gekauft. Nichtmal so einen winzig kleinen Leuchtestern."
Nach dem Inhalt der Aufführung gefragt werden Ihre Kinder bereits 30 Minuten nach der Vorstellung zu antworten wissen:

"Das weiß ich doch jetzt nicht mehr!"

18. Bringen Sie Ihre Kinder ins Bett, gönnen sich ein Glas Wein und erfreuen sich rückblickend an diesem kulturellen Hochgenuss.

19. Schlagen Sie die Zeitung auf, suchen den Veranstaltungskalender heraus und schauen Sie nach, wann das nächste Musical gespielt wird. Wer weiß, vielleicht möchte beim nächsten Mal ja der Papa, die Oma, der Opa oder sonstwer mit?

;-)


augenBloglich 15.12.2005, 21.29| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

Kindergartenkinder

Es war wirklich eine tolle Idee, sich in den Elternrat des Kindergartens wählen zu lassen. Frei nach meinem Ehrenkodex, man darf nicht meckern, wenn man es selber nicht versucht besser zu machen.

Es war ebenfalls eine ganz tolle Idee vom Elternrat, dem ich ja nun also angehöre, am heutigen Nachmittag einen Back- und Basteltag für die Kindergartenkinder anzubieten.
In Eigenregie natürlich, wer will schon die Erzieherinnen unnötig und dazu noch in  der Adventzeit belasten.

Also schrieben wir nette Briefe, luden ein und freuten uns, dass sich knapp 35 Kinder anmeldeten.

Ein wenig abgehetzt kam ich um 14 Uhr an, sechs Stunden doppelte Klassenführung mit erstem und zweiten Schuljahr hätten mich eigentlich bereits einstimmen müssen, aber niemand, wirklich niemand hatte mir gesagt, dass Kindergartenkinder so anders sind.

Ich meine, ich weiß, dass ich in einem ersten Schuljahr ca. zweiundzwanzig Mal singsangmäßig intonieren muss:

"Dieses Blatt gehört in die blaue Mappe!"

Aber ich wusste nicht, dass das NICHTS gegen die Dinge ist, die man im Kindergarten so erklären muss.

Gut, ich war nicht im Back- sondern im Basteltrupp. Überall umkippende Klebeflaschen, gefährlich spitze Scheren und Prickelnadeln machten die Lage brisant, aber am meisten "fertig" machte mich der stets und ständige F E R T I G Ruf.

Sicher kenne ich den von den Toilettengängen unserer Jüngsten, aber es ist ein Unterschied, ob ein Kind den Popo gesäubert zu haben wünscht oder 17 Kinder gleichzeitig den nächsten Bastelschritt erklärt und demonstriert haben möchten.

Da gab es Kinder, die riefen bereits "Fertig!" als sie sich nur das erste Blatt nahmen und noch nicht einen Schnitt vollführt hatten.
Sicher, sie waren im Recht, denn sie waren tatsächlich "fertig" mit dem Nehmen des Blattes.
Auch als die Schere ergattert wurde, waren sie damit "fertig" und so erscholl es aus irgendeinem Winkel immer lautstark: "FERTIG!"

Damit nicht genug, hieß dieses "fertig" aber auch gleichzeitig: Kümmere dich jetzt sofort um mich oder ich werfe mit Scheren, klebe die Tischdecke an die Fensterscheibe, bespucke meinen Nachbarn, pipiniere neben die Toilette und ähnliche Abstrusitäten.

Ich vergaß zum Beispiel auch zu erwähnen, dass die Nase des zu bastelnden Nikolauses im Gesicht des guten Mannes und nicht in dessen Zipfelmütze platziert werden sollte.
Den Bart kann man übrigens auch sehr gut als Bommel ankleben, oder kopfstehend. Der Phantasie sind da keinerlei beklemmenden Grenzen gesetzt.

Wattebäuschchen kleben immens gut, wenn man sie leicht anfeuchtet und dann gut sichtbare Stellen drückt.
Wahlweise bieten sich hier Fensterscheiben, Waschbecken, Popos, Tische, Stühle, Schränke oder auch schon mal Brillengläser an.

Der Vorteil war, die Zeit verging wie im Fluge. Hier Klebe entfernend, da Weihnachtsmänner richtend, fliegende Scheren auffangend, hin und her eilend, Prickelnadel aus Fingern entfernend, merkte ich kaum, dass es schon 16.30 Uhr wurde.

Meine Bewunderung mit allen Erzieherinnen sei mit ihnen.
Ich zumindest scheine tot.
*plummps*
Zu mehr, als ins Bett zu fallen bin ich heute mit Sicherheit nicht fähig.......


augenBloglich 14.12.2005, 18.44| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Glitzer

Wie ich heute feststellen durfte, ist es nicht unbedingt von Vorteil, eine größeren Anzahl Kinder die Möglichkeit zu geben, Bastelarbeiten mit Glitzer "abzurunden".
Ich ging davon aus, dass lediglich die Mädchen Gebrauch von diesem Angebot machen würden und irrte mal wieder grandios.

Nun war dieses nette Glitzerzeugs - übrigens kaum eine Farbe war nicht vertreten - in so komischen Salzstreuern. Besagte Streuer hatten recht große Löcher, so dass weniger von Streuen, als vielmehr von nebelartigen Einglitzerwogen die Rede sein konnte.

Man kann natürlich auch nie genug vom dem Zeugs aufs eigene Bild pappen. Auch der Sitznachbar freut sich, wenn sein Bild noch eine Prise abbekommt und wie der Zufall es so will, fliegt doch manch Glitzerzeugs einfach - und wie von Geisterhand - durch die Klasse auf Pullover, bevorzugt jedoch auf Nasen, wahlweise auch auf den Popo.

Dass der Fußboden bereits nach wenigen Minuten vor lauter Glitter nicht mehr auszumachen war, hatte den Vorteil, das zuvor vorhandener Dreck nun weggeglitzert wurde.

Auch unser Frühstück bekam  heute eine ganz spezielle Note:

Nutellabrot mit Glitzer - das passt ja noch, aber die Salami mit Glitzer, das entlockte dann schon den einen oder anderen Schauder.

Praktisch auch, dass, wenn man sein Bild hochnahm, die Hälfte von dem Glitzerzeugs zur freien Wiederverwendung erstmal wieder abfiel.

Während das Zeugs auf Papier weniger haftete, kann ich erfahrungsgemäß behaupten, dass es sich auf jeglicher Haut bestens hält.
Versucht man, das Geglitzere abzuwaschen verteilt man es großflächig auch auf zuvor unbeglitzerte Körperstellen.

Doch wie bekundete Lena, als ich gerade zum Kindergarten kam:

"Boaaah, Mama, du siehst aus wie eine echte Prinzessin!"

Es ist natürlich ein echter Heiligenschein, der da über meinem Haupte schwebt!


augenBloglich 13.12.2005, 15.32| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

eine handvoll Bonbons

Nein, niemand hat mich gezwungen, geschätzte 34 Karamelbonbons gierig hintereinander weg zu schlingen.
Ja, ich bin mir der Tatsache bewusst, dass einem von 34 klebrig, süßen und im Grunde ekelerregenden Bonbons, verspeist in, ebenfalls geschätzten, zehn Minuten, grottenübel werden kann.

Nein, ich möchte kein 35. Bonbons mehr.
Ja, ich finde noch allein zur Toilette.
Danke.

augenBloglich 12.12.2005, 18.42| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: körperlich

kindlich ehrlich

Heute morgen im Kindergarten.


"Bist du Lenas Mama?"


"Ja."

"Warum hast du denn sone dicke Nase?"

"Die ist mir eben einfach so gewachsen."

"Boah, hässlich."

"Findest du?"

"Ja, aber es können  ja auch nicht alle Menschen schön sein!"

augenBloglich 12.12.2005, 17.43| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

bisschen viel Rauch um nichts

Nun weiß ich also, dass unsere Rauchmelder funktionieren und das in einem sehr durchdringendem Tone.
Gut, im Kochbuch stand jetzt nicht explizit, dass eine Gans im Backofen derart herumsuppt, dass eine Menge Qualm entsteht und man vor dem Essen noch kurz in die Klinik muss mit Verdacht auf Rauchvergiftung, aber ansonsten kann ich das Rezept mit der Biersoße durchaus empfehlen.

Lassen wir die anderen Spielereien, wie Rotkohl und dergleichen beiseite, würde ich sagen, das Essen war durchaus gelungen, wenn auch meine Küche nun eher einem traurigen Schlachtfeld gleicht.

Meine Köchinnenehre gerettet hat letztlich jedoch das köstlich, wenn auch unausprechliche Mokka-Parfait.

Ich liebe es.
Und da noch ein Menge übrig ist (irgendwie habe ich es nicht so mit dem portionieren), gönne ich mir nun ein Tellerchen und verschiebe das Aufräumen auf morgen......

augenBloglich 11.12.2005, 20.54| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Tsunami - ein Jahr danach

Ich verfolge mit großem Interesse die Reise von Ralph Sina ins Tsunami Gebiet.
Da ich es nicht schaffe, alle Berichte auf WDR 2 zu verfolgen, nutze ich das Online Tagebuch und lese nach.


---> Tsunami - ein Jahr danach

augenBloglich 11.12.2005, 15.04| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Zeitgeschehen

Küchenchaotin


Es muss ein fremder Geist aus mir gesprochen haben, als ich neulich - sehr spontan - unsere Großfamilie zum adventlichen Essen einlud.
Schon als die dubiosen Worte meinen Mund verließen, brach der Angstschweiß aus, denn Kochen + ich, das ist eine sehr einfache Gleichung, die stets und immer im CHAOS mündet.

Selbstverständlich hätte ich mir liebend gerne in den Allerwertesten getreten, als diese spontane Einladung so aus mir herausquoll, mangels Bewegungsfähigkeit gelang mir dies - nun ja - leider nicht.

Heute ist nun also Tag X.
 Nicht, dass ich mich mit einem popeligen Auflauf begnüge, nein, um das Chaos zu perfektionieren habe ich ja, man lese und staune, zum GANS Essen eingeladen. Gans.

Mein Verhältnis zu diesen possierlichen Tieren war bislang ungetrübt. Noch hatte ja auch keine meinen Ofen von innen gesehen.
Nicht, dass ich irgendeine Ahnung habe, wie man so ein Tierchen zubereitet. Glücklicherweise besitze ich einen Haufen ungelesener Kochbücher und so fand sich rasch ein nettes Rezeptchen: Gans mit Biersoße.

Das nächste Problemchen, das sich nun auftat war, wie viel GANS braucht denn so ein Familienauflauf (ha, welch neckisches Wortspiel!)?
Also ich hätte da jetzt mal eine 3,5 Kilo Gans und vier Ganskeulen (oder wie die Teile heißen).
Sollte das zu wenig sein, kann ich es nicht ändern, denn mein Backofen ist definitv VOLL.

Selbstverständlich gibt es nicht nur Gans, nein, wenn ich einlade, dann natürlich richtig.
Vorweg werde ich einen Wintersalat kredenzen (das ist der einzige Menuepunkt, der mir keine Sorgen macht).
Dann gibt es natürlich Knödel zur Gans, Bratäpfel, Rosenkohl und Rotkohl.
Auch hier wähle ich die komplizierte Variante, wenn schon blamieren, dann auf ganzer Linie, und bereite den Rotkohl mit karamelisierten Walnüssen zu.
Jawohl.
Maronen lass ich weg. Die sind eklig und übersteigern mein nicht vorhandenes Kochtalent um ein Vielfaches.
Ach ja, das Desert. Neeee, neee, kein plumper Anrührpudding aus der Tüte.
Oh nein.
Es gibt ein Mokka Parfait.
 [Ich kann das Wort zwar nichtmals ausprechen, aber egal, das Zeug gefriert gerade - HOFFENTLICH - im Eisschrank.]

Dazu lecker Weinchen und so und ein bisschen Geplauder.

 Das Problem an der Sache ist nur, dieses ständige Gespüle. Auf rätselhafte Art und Weise entschwinden während des Kochvorgangs irgendwie immer sämtliche Besteckteile, Teller und Töpfe aus allen Schränken und Laden.
Meist findet sich hier ein tropfender Löffel und dort ein dreckiger Topf an den umnöglichsten Stellen wieder und - ehrlich - es ist mir schleierhaft wie die Teile dorthin kommen.

Da nehme ich zum Beispiel Löffel 1 und rühre in irgendwas herum. [Man muss ja ständig in irgendwas rühren, beim Kochen, oder?]
Währenddessen, das ist das sehr Heimtückische am Kochen, kocht mit Sicherheit etwas über, brennt an oder verdirbt auf sonstige mysteriöse Weise.
Schnell muss man da doch Löffel Löffel sein lassen, ihn tropfender Weise irgendwie und möglichst schnell loswerden, nur um anderen Schaden zu beheben.
 Kaum kümmere ich mich um den besagten weiteren Schaden, muss aber mit großer Sicherheit schon wieder irgendwo gerührt werden.
Selbstverständlich konnte ich mich während der Schadensbehebung nicht um so lapidare Dinge, wie dem Merken des Ablegen des Kochlöffels oder so (?) HÄ? kümmern.
Ein neuer Löffel muss her.
Spielt man das ganze zwanzigmal durch hat man keinen sauberen Löffel mehr.
Das ist ärgerlich, da wie gesagt, ja stets und ständig und überhaupt etwas gerührt werden muss.

Ich meine, ich komme ja nichtmals zum Trinken. Biolek süppelt sich ja beim Kochen immer nett sein Weinchen. Ich hingegen schütte mir etwas ein - ANTIALKOHOLISCH, nur, um ja den Überblick zu wahren - und kann mir sicher sein, das Glas nie wieder zu finden, da tausende von Deckeln, Töpfen, Brettchen etc. die Küche in ein Sperrgebiet verwandelt haben.

Und dann die Sache mit den Heißwerden, Heißbleiben, Heißsein. Ich weiß schon jetzt, sollte die Gans pünktlich um 18 Uhr heute Abend heiß und gar und nicht verbrannt sein, so wird der Rotkohl schon wieder kalt, der Rosenkohl erst gar nicht heiß, die Bratäpfel verbrutschelt, die Klöße nur halbgar und ich am Ende sein.

Aber schön, diese Einladung ausgesprochen zu haben.
Ich freue mich, nein wirklich.

 Nur die arme Gans, die tut mir ein klitzeklein wenig leid.

augenBloglich 11.12.2005, 13.29| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

Zwischengeschlechtliche Mädchenweisheiten

Sophia, mit ihren fast vier Jahren, beschäftigt sich sehr mit den zwischenmenschlichen Geschlechtlichkeiten.
Gerade erklärte sie mir:

"Ich weiß warum Frauen keinen Schniedel haben. Nicht alle Frauen, manche haben ja einen. Die Frauen haben nämlich meistens keinen Schniedel, weil der Schniedel das bei den Frauen gar nicht aushalten würde!"


augenBloglich 10.12.2005, 18.37| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

Mutterohren

Ich weiß ja nun nicht, wie viele Veröffentlichungen, Gedanken und weitschweifige Philosophien über das überquellende Mutterherz in breiter Öffentlichkeit zu finden sind, aber, so meine Einschätzung, es sind sehr viele.

Hingegen wird ein anderes, mütterliches Organ, schmählich vernachlässigt: die Mutterohren.

Es erscheint mir durchaus im Bereich des Möglichen, dass mir das Muttergehörgen fehlt, abhanden gekommen ist oder mal zur Überholung in die Werkstatt müsste.

Jedenfalls plagen sich meine Ohren täglich, unermüdlich und unhonoriert.

Frühmorgens müssen sie das posaunen- und fanfarenartige Gebrüll unserer Jüngsten (bevorzugt in nächster Nähe des besagten Organs) aushalten und ein mehrfaches:

"Wahhhhaaaaaan steeeeeehssssssu endlich AUF!"

verarbeiten.

Nicht zu vergessen, das mehrfach tägliche:

"Maaaaamaaaa, ich bin feeeeeertig, kannst du mir den POPO abputzen?"

Das vorsichtshalber, da man ja nicht weiß, wo Muttern sich gerade befindet, in Überschalllautstärke von sich gegeben wird, so dass notfalls, sofern Muttern nicht reagieren sollte, auch ein hilfsbereiter, drei Häuser weiter wohnende Nachbar einspringen und zur Hilfe eilen kann.


Wichtig ist es auch, die lapidare Bitte um zum Beispiel Cornflakes nicht in Zimmerlautstärke zu formulieren, sondern gleich einen hysterischen Kick in den Wortlaut unterzubringen, damit jeder erkennen kann, dass das Kind nahezu am Verhungern ist.

Und dann freuen sich die Mutterohren natürlich ganz besonders darüber, dass das große Kind nun die Fähigkeit entwickelt hat zu pfeifen.
Selbstverständlich quillt das Mutterherz vor Stolz über, wenn ein weiterer und gleich so immenser Entwicklungsschritt getan wird, die Ohren hingegen quillen nicht, sie wirken eher: gequält.

Pfeifen kann man übrigens stundenland, ausdauernd, extrem schief und schräg, keine Tonlage treffend und auf eine, ja, ich würde sagen, sehr nervtötende Art und Weise.
Doch wie gesagt, das stolze Mutterherz........

Eine Spur dramatischer wird es, wenn Töchterlein zur Blockflöte greift.
Nein, nein, natürlich soll unser Kind musikalische Förderung erhalten, nur, ja, nur, dass irgendetwas mit meinen Ohren - wie eingangs erwähnt - nicht stimmt.

Das nonstop Eintonblasen mit verrutschenden Fingern dringt ungefiltert durch die Ohren ein und lässt so ein kleines, gedrängtes Hirnzucken entstehen.
Dreißig minütiges Blockflötenüben und ich fühle mich geneigt, freiwillig eine Reha anzutreten.

Gefährlich auch immer der Wunsch eines meiner Kinder, mir ins Ohr flüstern zu wollen.
Hätte ich Zeit genug vor diesen meist überraschend und hinterrücks angewandten Trick, ich würde meine Ohren mit Watte füllen, aber aufgrund des Zeitmangels schreit es dann schonmal in mein Ohr:

"Mama, ich hab ein Deheimnis! Sag das aber nicht weiter....!"

Nein, mein Kind, keine Sorge. Ich nehme an, unsere ganze Straße ist nach dem Flüstern gut informiert.

Gerade eben, als ich übrigens meine Kinder zum Zimmeraufräumen rief musste ich mir erklären lassen:

"Schrei doch nicht so, Mama! Das ist zu laut für unsere Ohren!"









augenBloglich 10.12.2005, 10.01| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

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Marie
Toll, dass Du wieder bloggst!
Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr und hoffe, ich lese Dich nun wieder regelmäßig!
2.1.2015-4:56
Hanna
Nochmal herzlichen Dank für die Hilfe und du hast einen sehr tollen Blog ! (:
26.11.2011-16:21
Gartenfee
Hi, bist du gar nicht mehr hier am Werk??? Das wäre aber schaade.
25.2.2011-23:00
patricia
wie heißt deine lehrerin!!!!!!!!
1.3.2008-16:20
NIcole
Hey, ich find das super das Du Dich durchgesetzt hast bei den anderen Müttern. Ist doch egal was die sagen. Bin stolz auf Dich. lieben Gruß
NIcki
30.3.2007-9:25