Augenbloglich

augenBLOGlich - DesignBlog

wohlerzogen

Heute Nachmittag schafften wir es doch tatsächlich, Lenas im Sommer bei einem Luftballonwettbewerb gewonnenen Eisdielengutschein einzulösen.

Während wir also so eisschleckend in besagter Diele saßen, turnte ein kleiner Junge recht lautstrk und nervtötend um uns herum. Wackelte an unseren Stühlen, schrie und zerrte am Tischtuch. Die Mutter des Kindes ignorierte selbiges, was ich auch probierte. Lena hingegen verkündete unüberhörbar:

"Mama, der Junge tann sich nicht benehmen, ne ?"

"Ja, stimmt. Ich bin froh, dass ihr zwei euch besser benehmen könnt!", lobte ich unsere diesmal ausnahmsweise vorbildlichen Mädchen.

"Mama," führte Lena weiter aus "das ist ja auch tein Problem für uns. WIR haben das ja schon als Baby delernt!"

;-)

 

augenBloglich 29.11.2004, 17.31| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

das Pipidrama

Nein, dieses zu beschreibende Erlebnis gehört nicht in die Rubrik Nachwuchs, auch wenn man dies irrtümlich meinen könnte.

Nach einem sehr netten, kinderfreien Nachmittag in gemütlicher Runde (mit reichlich Tee und Wasser) machte ich mich gegen 18 Uhr auf den Heimweg. Kurz vor meinem Aufbruch suchte ich die örtliche Toilette auf, so dass der Nachhauseweg diesbezüglich kein Problem sein sollte. [Wer einmal schwanger war, kennt die überfallartige Reizblase, bei deren Entleerung es schier um Sekunden geht!]

Ich fuhr im Auto so fröhlich vor mich hin, als ich - nach etwa 5 von 19 Kilometern - mit einem Male ein dringendes Bedürfnis verspürte. Mir war nicht unbedingt danach, an einer dunklen Landstraße anzuhalten, auszusteigen und mich zu erleichtern, darum fuhr ich weiter, im guten Glauben, die restlichen Autominuten "heil" und vor allem "trocken" zu überstehen. Wie es der Teufel so will fixierten sich meine Gedanken auf meine angefüllte Blase und ich musste all meine Konzentration auferbieten, um "anzuhalten".

Mit einem Male erreicht mich der "Notruf" meiner Eltern. Unsere liebreizenden Kinder, eigentlich für eine Übernachtung bei den Großeltern gerüstet, hatten es sich (mal wieder) anders überlegt und legten sich knatschend derart ins Zeug, dass Oma und Opa um Abbholung baten. Die voraussichtliche Toilettenverzögerung lag bei geschätzten 15 (!!!) Minuten. Naiv  - wie ich durchaus sein kann - neigte ich zu der irrigen Annahme, meine Konzentration und etwaiges Beckenbodentraining reichten aus, um  durchzuhalten.

Jeder kleinste Straßenhuckel - und derer gibt es hier reichlich - stellte mich und mein geplagtes Organ auf eine arge Probe. Ich versuchte es mit mentalem Wegdenken. Mentales Anhalten, Hochziehen, Blasevergrößern. Nun scheinen mein Hirn und meine Blase nicht gerne zu kooperieren und mit einem Male spürte ich dann: Es geht nimmer!

Dummerweise stand ich gerade, staumäßig, in einer Baustelle und es ging nichts mehr. Rechts und links nur nackte Bürgersteige. Keine Möglichkeit irgendwo als mitten auf der Straße in der Baustelle anzuhalten (ich meine, ich stand ja eh). Vor mir Autos, hinter mir Autos und ich mittendrin. Das gespenstisch blinkende Gelblicht der Baustellenbegrenzungen sah wenig sympathisch aus, zumindest für das, was mir bevorstand. Eisern, tapfer und voll konzentriert gab ich alles. Doch es reichte nicht.

Als ich den Motor abstellte, das Warnblinklicht anstellte, schwante mir Böses.

"Watt is los, junge Frau, kann ich helfen?" bot sich netterweise mein Hinterfahrer an. [Das was ich vorhatte schaffe ich in der Regel ohne Hilfe!]

Ich stand vor der Wahl. Hose oder Bordstein.

Tja... wie hätten Sie entschieden ?

augenBloglich 27.11.2004, 19.54| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

gefesselt

Bloggen ? Was ist bloggen ? Ich bin gefesselt, fasziniert, vom Weltlichen ab. Ich lese und blättere Seite für Seite, verschlinge jedes neue Kapitel.

Der Rest der Welt muss warten!

augenBloglich 26.11.2004, 20.04| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Bücher

Was mache ich mit......

.... 26 neuen und ungelesenen Taschenbüchern zur Serie "Hinter Gittern - der Frauenknast", wenn ich sie a) nicht selber lesen mag und b) gerne ein wenig Geld dafür bekommen würde ?

Stelle ich sie komplett bei Ebay ein ? Oder einzeln ? Oder gar nicht Ebay, aber wo dann ?

Verschandele ich mein Buchticket Regal damit ?

Bitte Hilfe !!!

Ich brauche dringend sinnvolle und kreative Vorschläge und Tipps!

augenBloglich 24.11.2004, 18.39| (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Bücher

Probealarm

Während ich mich im PC Raum aufhielt, ertönte mit einem Male ein seltsames Brummen. Selbstverständlich hattte ich alles im Griff und unter Kontrolle, wies die vor den PC's Sitzenden an, sich mal eben ganz still zu verhalten, damit der Brummton verursachende PC schnell ausfindig gemacht werden könne.

Mein Ohr an jeden PC haltend schlich ich also durch den Raum und stellte dann, nach einer geraumen Zeitspanne versteht sich, fest, dass kein PC auch nur annähernd brummte.

Immerhin kam ich dann doch auf die unglaublich gute Idee, mal die Tür zu öffnen. Der durchdringend schallende und lautstarke Alarmton, der mit einem Male durch den Raum tönte, offenbarte dann auch mir, dass es sich wohl um einen Probe- oder gar sonstigen Alarm handeln musste.

Während die übrigen Hausinsassen draußen frierend in der Kälte standen und bibbernd darauf warteten, dass auch ich mit den Meinigen nach unten kam.

Immerhin begrüßte uns schallendes Gelächter. Nur, so ganz nett war selbiges wohl nicht gemeint.

;-)

augenBloglich 24.11.2004, 15.05| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Gedankengänge einer Vierjährigen

Soeben beim Abendbrot sinnierte Lena:

"Mama, leben die schnellsten Dinosaurier denn noch?"

"Nein, die Dinosaurier sind ausgestorben!"

"Ja, ich weiß auch wieso. Die Räuber sind detommen und haben die tot demacht!"

"Schatz, als die Dinosaurier lebten, gab es die Menschen noch nicht!"

"Wieso sind die denn dann ausdestorben ? Ach, ich weiß schon, die trinken ja auch Wasser und das war dann bestimmt vergiftet. Tann doch dut sei, Mama, oder ? Oder der liebe Dott hat die tot demacht. Der liebe Dott ist nämlich größer als wie die Dinos. Der hält uns ja in seiner Hand. Dann muss er ja droß sein. Eidentlich tönnte der liebe Dott auch alle Räuber tot machen. Das sind ja böse Menschen, weiße, Mama? Und dibt es hier bei uns im Dorf auch wohl noch Räuber?"

Ehe ich antworten kann, doziert Lena weiter:

"Ja, die dibt es ja überall. Auch im Märchen. Im Märchen dibt es nur teine Dinosaurier. Die warn dann tot, bevor die Märchen tamen. Tann ja auch sein. Oder ein Elefant hat die defressen oder ein Löwe. Oder die Jäger haben die erschossen. Tann ja auch sein. Der liebe Dott hat das schon so demacht wie das dut ist. Hoffentlich lässt der liebe Dott mich nicht aussterben. Aber, Mama, ich trink ja nur Wasser aus der Flasche. Das tann ja nicht vergiftet sein!"

 

augenBloglich 23.11.2004, 17.41| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

clever

Soeben schreit mich Lena an: "Mama, wenn ich detz nicht sofort Süßes triege, dann deh ich an die Steckdose." Mein Monolog über die Gefahr von Steckdosen war nicht das von ihr erwartete Resultat und so fügt sie weiter an: "Mann, ihr seid meine doofen, blöden Eltern!" Meine nun folgende verbale Reaktion findet ebenfalls nicht ihren Anklang und so erklärt sie mir: "Mama, ich muss doch schimpfen üben. Tuck mal, ich schimpf nur, weil, irgendwann bin ich ja erwachsen, ne?, und dann hab ich ein Baby. Und wenn das Baby dann mal frech ist, dann muss ich schimpfen und das hab ich detz nur mal geübt!"

Ach so.

augenBloglich 23.11.2004, 16.33| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

Trendsetter

Falls irgendwer demnächst diverse Damen mit unter der Handtasche klebenden Tischtennisbelägen sieht, wird es daran liegen, dass ich mich gestern, ungewollt, auf den Weg machte, neue Trends zu setzen.

Wie beschrieben fuhr ich ja am gestrigen Abend zur mich begeisternden Buchparty. Mit dabei meine völlig "oute" Cordtasche. Darin schleppe ich so ziemlich alles Lebensnotwendige mit mir herum. Gut, ich habe mir die Tasche jetzt vor der Abfahrt nicht soooo super genau angeschaut. Es ist halt meine Tasche, wohlgemerkt meine einzige, sie ist alt und schwarz und cordig und eben mein.

Es sah sicherlich hinreißend aus, wie ich also am gestrigen Abend mit dieser Tasche umherlief. Ich meine, nicht, dass die anderen anwesenden Damen mich mal gefragt hätten, was das schwarze unter der Tasche klebende Gummiteil  denn sei. Nö, wahrscheinlich feixten alle und ich bekam nichts mit.

Zu Hause dann stellt ich die Tasche kurz auf dem Tisch ab und bemerkte so ein klebriges, größeres, schwarzes Etwas an der Unterseite.

Ich habe nicht die Spur einer Ahnung, wie dieser Tischtennisbelag vom Schläger an meine Tasche gekommen ist. Aber er muss ziemlich gut ausgesehen haben.

;-)

augenBloglich 23.11.2004, 16.17| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

Buchparty

Als Tupperparty nicht Mögende fuhr ich gestern Abend äußerst skeptisch zu meiner allerersten Buchparty. Ich wähnte mich schon umsponnen von Scientology und Co., war um so erstaunter, als ich die wunderschönen Kinderbücher sah, die angeboten wurden. Ich habe selten so hochqualitative und bezaubernd illustrierte Bücher gesehen. Die Dame, die die Bücher vorstellte hatte leichtes Spiel mit mir. Sie hätte auch gar nichts sagen müssen, die Bücher durchzublättern, anzuschauen - allein das reichte, um wahnwitzige Buchgelüste in mir zu erwecken.

Märchenbücher, Sachbücher, Lernbücher und geheimnisvolle Weihnachtsgeschichten gab es ebenso wie altherbekannte Geschichten in einem neuen und wirklich ganz außerordentlichen Design. Es machte Spaß, die Bücher in Händen zu halten, durchzublättern, anzuschauen. Alleine das Material machte Lust auf das Aufschlagen und Lesen. Da gab es in Samt eingebundene Bücher, Bücher, die mit Strukturmaterial illustriert und eingebunden waren und nicht zuletzt so ein übergroßes, glänzendes Märchenbuch, dessen Außenanblick allein schon mein Herz höher schlagen ließ.

Zu Beginn wagte ich nicht auf die Preisliste zu schauen, die es ganz wie bei Tupper, an ein Klemmbrett geklemmt vorweg für jeden Gast gab. Doch irgendwann konnte ich den Blick dann nicht länger herauszögern und wagte zu schauen, wie viel mich ein so faszinierend schönes Buch kosten würde.

Und wieder war ich überrascht. Diesmal darüber, dass die Bücher erschwinglich - nein, nicht billig, aber eben erschwinglich - waren.

Nun erfolgte die Qual der Wahl. Welches Buch für welche Rabaukin ? Weihnachten steht vor der Tür und der Nikolaus kommt auch........

Ich hätte locker die Hälfte der Bücher, nein, wahrscheinlich eher noch mehr, kaufen mögen. [Genau DAS ist ja auch Sinn der Veranstaltung *g*.] Glücklicherweise konnte ich mich einigermaßen beherrschen und orderte für Lena zwei und für Sophia zwei Bücher.

Allerdings werde ich im Januar zum allerersten Mal in meinem Leben zu einer "Verkaufsparty" in der eigenen Wohnung laden. Vielleicht hat die Dame im neuen Jahr bei meinen Gästen dann ähnlichen Erfolg ! Wenn schon nicht Tupper, so konnten mich aber doch diese Bücher begeistern. Und warum also nicht andere daran teilhaben lassen?

Bisschen komisch finde ich es schon, dass ich jetzt unter die  Bücherpartylerinnen geraten bin.

;-)

 

augenBloglich 23.11.2004, 12.25| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

die Sache mit der Konsequenz

Also Erziehung wäre um so vieles einfacher, gäbe es da nicht die elende Sache mit der Konsequenz. Sicher, rein verstandesmäßig sehe ich die Wichtigkeit von konsequentem Verhalten durchaus ein, aber nachts fährt mein Verstand seine Aktionen auf ein Minimum herunter und so bin ich stets geneigt, Sophias horrendes Geschreie: "Wann tommt endlich einer und dett mich zu ?" damit zu quittieren, dass ich hineile, das Kind zudecke, wieder unter die eigene Decke husche und schlafen kann. Das ist natürlich pädagogischer Kokolores und darum liege ich lieber wach im Bett und höre dem anhaltenden Geschrei unserer Jüngsten über zwei Stunden zu. Sicher, sie hat Variationen in petto: "Mama, dett mich wie ein Baby zu!" oder "Mama, ich will eine Milch!" manchmal auch "Mama, dib mir Wasser!"  Es kommt auch vor, dass sie es so probiert: "Scheiße [keine Ahnung woher unsere wohlerzogenen Kinder derartige Ausdrücke haben] teiner tommt zu mir. Teiner, teiner, teiner. MaaaaMAAAAAAAA, tomm detz her. Sofort, MAAAAMAA. Scheiße." Ich meine, man kann die Nacht auch gut nutzen, um da zu liegen und sich Gedanken über pädagogische Konsequenzen zu machen. Sicher, andere Menschen schlafen lieber, aber gut, nutze den Augenblick ist ja mein Motto geworden und schwarze Ringe unter den Augen trage ich seit Jahren.

Schätzungsweise eine Minute würde es dauern, zu Sophia zu gehen, sie kurz zu beruhigen und dann wieder einzuschlafen, aber wir wollen dem Dickkopf ja nicht die Genugtuung verschaffen, ihren Willen zu bekommen. Statt einmal aufstehen, eine Minute Handeln, wählen wir - ganz pädagogisch - das konsequente Verhalten der Ignoranz. Selbstverständlich in der Hoffnung, das Kind möge daraus lernen und in der kommenden Nacht gar nicht erst schreien.

Nun ist es aber so, das kann ich nach monatelanger Testphase mit Fug und Recht behaupten, dass unsere Jüngste irgendwie so gar nicht dazu lernt. Okay, man gewöhnt sich daran, zwischen 4 und 5.30 Uhr gar nicht mehr zu schlafen, erst wieder einzunickern  kurz bevor der Wecker klingelt, aber - ich gestehe - die pädagogische Unvernunft nagt jede Nacht an mir und so ein kleiner Teufel flüstert mir stets ins Ohr: "Steh einfach auf und Du kannst sofort wieder einschlafen!" Ich liebe diesen Teufel und täglich, nein, nächtlich wird die Versuchung größer.

Wann habe ich überhaupt je behauptet, eine tolle, konsequente, stets pädagogisch wertvoll handelnde Mutter zu sein ?

Nie.

Na also. Dann steht dem nächtlichen Aufstehen ja nichts mehr im Wege.

 Oder ?

augenBloglich 22.11.2004, 12.04| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

meine guten Ideen und ich

Heute, geradezu arbeitseifrig wie nie, kam mir die gloreiche Idee, die Weihnachtsdekokisten aus dem Keller zu holen. So langsam muss man schließlich mal sortieren und schauen und basteln und dekorieren. Dachte ich. Das war so heute morgen gegen 9 Uhr, nach einem wunderbaren Frühstück mit zwei ganz lieben, artigen Mädchen, die sich nicht stritten. Ausgeruht vom Schlaf der letzten Nacht hielt ich diese Idee, wie bereits erwähnt, für eine ausgesprochen gute.

Die Kisten standen dann auch irgendwann im Esszimmer und als ich sah, dass es in der Tat fünf Umzugskisten waren, schwand meine Einstellung, es handle sich um eine gute Idee schnell.

Chaotisch wie ich nun einmal bin, öffnete ich nach und nach sämtliche Kisten, um hier mal einen Blick zu werfen und da mal etwas aus den Tiefen heraus zu wühlen. Nach einer halben Stunde sah unser vormals aufgeräumtes Esszimmer aus wie ein vom Erdbeben verwüsteter Weihnachtsbasar.

Überall lag Dekokram, halb in der Kiste, halb heraus gezerrt und ich hatte die Feststellung getroffen, dass ich beim Einpacken des Zeugs nicht gerade systematiscj vorgegangen war.

Glücklich waren allein Lena und Sophia, die mit begleitenden euphorischen Begeisterungsschreien jedes einzelne Stück hervorkramten und bestaunten.

Um 12 Uhr war der Spuk vorbei. Die Kisten liderlich eingepackt und kurzerhand ins Schlafzimmer geschoben, wo sie nun mahnend stehen und einen Blick auf mich werfen mögen heute Nacht.

Der erste Advent ist erst in einer Woche. Bleibt also noch massig Zeit!

augenBloglich 21.11.2004, 19.42| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Alltagskram

wahrer Luxus

Ich schwelge im wahren Luxus und kann es kaum fassen. Nicht nur, dass unseree Rabaukinnen BEIDE durchgeschlafen haben (und ich somit seit MONATEN auch mal wieder!). Nein, heute morgen standen die beiden auf, verwurschelten sich nicht unmittelbar in den ersten Streit und die erste Keilerei, spielten ganz lieb und einträchtig zusammen, stürzten nicht ins Schlafzimmer, hatten keine Wünsche, die ich schnellstens zu erfüllen hatte und ließen mich bis halb acht (!!!!) schlafen.

Unglaublich. So wunderbar hat schon lange kein Sonntag morgen mehr begonnen!

augenBloglich 21.11.2004, 07.59| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Augenblicke

der Wickie Streit

"Mama, ich will endlich mal wieder die Wittie im Fernseh sehen!", verkündet Lena schmollend, so als wäre ich für das KiKa Programm verantwortlich.

"Ich weiß nicht, wann der Wicki wieder gezeigt wird, Schatz!"

"Mama, du musst die Wittie sagen, die ist doch ein Mädchen!"

"Wickie ? Nein, Wickie ist ein kleiner Junge!"

"Neihein, das weiß ich wohl, ein Mädchen!", spricht unsere Tochter in einem Tonfall, der wohl keinen Widerspruch mehr erlauben soll.

"Nein, ein Junge, ich bin mir ganz sicher!", versuche ich mein Glück dennoch, was zur Folge hat, dass Lena in Tränen ausbricht und ihre Schwester um Hilfe bittet:

"Detz sach du doch mal der Mama, dass Wittie ein Mädchen ist!", fordert sie energisch auf und Sophia - ganz brave, kleine Schwester - schreit:

"Die Wittie ist ein MÄÄÄÄÄÄÄDDCHHHEN! Ja, das stimmt wohl. Die Lena hat recht!"

"Mag sein, dass er aussieht wie ein Mädchen, aber es ist ein Junge, nämlich der Sohn von Halva!"

Lautstarkes Geheule aus zwei Mädchenkehlen.

"Neihein, NEIHEIN und nochmal Neiheeeeein! Ich frag detz mal den Papa!", sagt Lena und schreitet laut weinend zur Tat:

"Papa!" *schluchz "Papa, die Wittie ist doch ein Mädchen, oder ?" *schluchz*

"Nein, ein Junge, Lena!", höre ich die Antwort.

Erzürnt und voller zerbrochener Kindheitsträume schreit unser Wickie Fan nun:

"Dut, dann spiel ich eben nie nie wieder mit euch. Niemals mehr. Ich bin auch dar nicht mehr eure Freundin. Wenn ihr sadt, die Wittie ist ein Junge, dann wisst ihr nämlich DAR NIX und ich weiß das wohl. So und deshalb red ich detz auch nicht mehr mit euch!"

 

 

augenBloglich 20.11.2004, 21.39| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

Achtung: pure Angeberei

Gestern fiel mir das nebenstehend abgebildete Buch per Post in die Hände. Da ich hin und wieder, leider eher sporadisch und unzuverlässig, für das krimi-forum Bücher lese und rezensiere, kommen hin und wieder eben Krimis aller Art bei mir an.

Ich las den Rückseitentext dieses Buches und dort stand unter der üblichen Inhaltsangabe folgendes Zitat:

"»Leo Piepenstock ist eine Figur, wie man sie sich in solchen Romanen wünscht. Zwar selbstbewußt und auf eigenen Beinen stehend, gescheit und attraktiv, dennoch mit einem Hauch von Selbstzweifel behaftet, der die Sympathie für die engagierte Amateurdetektivin noch steigert.«  krimi-forum

Gefiel mit gut das Zitat und dann gerieten Buch und Zitat in Vergessenheit. Bis, ja bis ich heute morgen ins Stutzen  geriet und mich dunkel erinnerte. Das waren tatsächlich Worte aus meiner Rezension. Sicherheitshalber las ich noch einmal nach, kontrollierte und: tatsächlich ! Selbstverständlich laufe ich nun mit stolzgeschwellter Brust (oder muss es geschwollener heißen ?) durch die Gegend und konnte nicht umhin, diese immens weltbewegende Neuigkeit auch hier zu verkünden.

Und nun widme ich mich diesem Buch, werde es lesen und natürlich (!) rezensieren. Ach übrigens, im krimi-forum findet man meine Rezensionen unter "Kalle Blomquist".....

augenBloglich 20.11.2004, 11.37| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Bücher

Wartesaal zur Hölle

Ich mag unsere Kinderärzte. Dieses Ehepaar nimmt sich stets viel Zeit, hat unendlich viel Geduld und eine wirkliche Gabe, mit Kindern - mit kranken Kindern ! - umzugehen. Was ich weniger mag sind die beiden Wartezimmer. Vorhöfe der Hölle. Zumindest am heutigen Freitag Nachmittag. Lena und ich quetschten uns in einen der völlig überfüllten Räume. Sprachenmischmasch schlug uns entgegen, das durchdringende Schreien von kleinen Kindern, großen Kindern, Kindern aller Altersklassen. Die überdimensional riesigen Legosteine flogen bereits durch die Luft, erste Kinder prügelten, Mütter gifteten ihre Sprösslinge an und wir setzten uns zaghaft dazwischen.

Neben mir, der etwa zehnjährige Junge, schielte mich mit einem lieben Lächeln nett an und fing dann lauthals an zu singen: "Willst du jetzt wirklich gehen, Lucille!" Ich muss gestehen, er konnte den Text nahezu perfekt und dieser song hatte verdammt viele Strophen. Besonders angetan hatte es ihm aber die Zeile: "unsere Kinder sind krank und die Schulden so viel.... willst du jetzt wirklich gehen, Lucille ?" Eine türkische Mutter, die mit ihren vier Kindern kämpfte, geriet in schiere Verzückung und bat den Jungen bei der kleinsten Atempause: "Sing weiter, bitte!" Neben mir erbrach ein Kleinkind, verfehlte meine Schuhe um Millimeter, spuckte aber dafür mächtigst über ein ebenfalls kleines Kind, das lauthals zu brüllen anfing, während die Mutter in Ekelschauern erbebte.

Männer [Väter ?] sahen sich hilflos, genervt und nach einer Fluchtmöglichkeit schauend um. Das Schaukelpferd kippte unter drei streitenden Geschwistern zusammen, was die Mutter der Pferdplager mit den Worten: "Pass auf, dass ich euch nicht gleich eins scheuer!" kommentierte. "Du hast doch gesagt, du bist die Frau, die mit mir ihr Leben teilen will, willst du jetzt wirklich gehen, Lucille?" Trinkpäckcheninhalte spritzten durch Strohhalme, verfehlten jedoch leider die Münder der Trinkpäckchenhalter und gerieten mir - versehentlich - ins Auge. "Kerr, schütt do nich datt teure Zeugs aus!", fluchte die Trinkhalmpäckchenkindermutter und stieß eines ihrer Kinder unsanft zur Seite. "Unsere Kinder sind krank und die Schulden so viel.... willst du jetzt wirklich gehen, Lucille ?" "Mama, warum singt der Junge so scheußlich?", fragt mich Lena und ich drücke mich um eine Antwort und hole das mitgebrachte Märchenbuch heraus. Hinter mir erbricht ein Baby. Meine Schuhe verfehlt es, aber meine Jacke lag im Weg. "Willst du jetzt denn schon gehen, Lucille?" Das Märchenbuch wird mittels eines herbeifliegenden Legosteins größerer Größe in die Mitte des Zimmers katapultiert. Lena eilt hinterher, stolpert über eines der zu Dutzenden am Boden sitzenden Kinder, schlägt der Länge nach hin und eilt heulend und mit blutender Nase zur mir zurück. "Willst du wirklich jetzt gehen, Lucille ?" Die Lautstärke steigt ins Unermessliche, was durchaus daran liegen könnte, dass diverse verwandtschaftlich verbandelte Familien aufeinandertreffen und eine nicht gerade geräuscharme, sehr interessant anzuschauende Begrüßungszeremonie zelebrieren. Das Schaukelpferd, zwischendurch wieder aufgerichtet, schlägt erneut zur Seite, begräbt diesmal aber zwei tobende Kleinstkinder unter sich. Der Arzt muss kommen. Lena weint immer noch. Das Nasenblut lässt sich recht gut mit meiner Bluse abwischen.

Neulinge stoßen zu uns und schauen ein wenig angewidert ins Getümmel. DER Hochmut wird diesen Frischlingen bald vergehen. Sitz Ihr erstmal eine Stunde hier, dann sehen wir weiter. 90 Minuten sind vergangen. Ich wähne mich im Vorhof zur Hölle. Eine Rutsche wird aus dem anderen Wartezimmer in unseres geschoben, Millionen Kinder stürzen auf selbige zu, was diese zusammenbrechen lässt. Kinder, die bislang nicht geschrien haben, schreien nun. Babys werden wach und schreien auch. Nicht zu vergessen die schreienden Mütter. "Unsere Kinder sind krank und die Schulden so viel.... willst du jetzt wirklich gehen, Lucille ?" Jetzt wird es der Sängermutter wohl doch zu viel, sie herrscht ihren Sohn an: "Lass das jetzt sein! Du bist hier nicht zu Hause, benehme dich jetzt bitte!" Der Sohn wirkt leicht entnervt und ignoriert die keifende Mama, diese wiederrum schaut flehentlich bittend in die Runde, ganz so, als könne wer anders ihren Sohn "abstellen". Oder gar so, als verstünden alle um sie herum die Schwierigkeit, Kinder in dem Alter zu erziehen. Mir ist so danach ihr in den Rücken zu fallen und ich wage zu bemerken: "Er singt doch so schön!" Ein wunderbarer Anstorm für diesen missverstandenen jungen Mann und er legt sich ins Zeugs: "Und jetzt aus tausend Mädchenkehle: Willst du jetzt wirklich gehen, Lucille!" Ein Fenster knallt zu, eine Kinderhand dazwischen. Es wird ein wenig NOCH lauter und Lena möchte gerne nach Hause. Wir warten aber doch erst 2 Stunden. Nur die Ruhe bewahren.

Zu uns gesellt sich ein Junge, geschätztes Alter 9 Jahre. "Ey, weisse watt ? Die hätten mich doch besser auf die Bonnischule gehen lassen [Hauptschule  hier vor Ort], da darf man appe ersten Klasse rauchen !" Ich kann leider nicht antworten, weil ein Handkantenschlag mir ins Genick fährt. "Josh, ich hab dir tausend Mal gesagt, wir schlagen nicht. Nicht fremde Leute." Josh macht nicht unbedingt den Eindruck, als würde ihn das irgendwie berühren.

Ein Kleinkind übergibt sich auf die Schuhe einer anderen Mutter. Kinder schreien, Mütter schreien. Mein Kind muss zur Toilette, die aber ist besetzt. "Mama, wenn ich detz nicht darf, dann läuft alles in die Hose!" Fliegende Legosteine, fallende Schaukelpferde, keifende Mütter, sich übergebende Kinder, begrüßenden Großfamilien, ein Kind, das muss und nicht kann, Blut auf der Bluse, kein Erbrochenes am Schuh.

Ich finde, man kann durchaus eine positive Bilanz ziehen! "Unsere Kinder sind krank und die Schulden so viel.... willst du jetzt wirklich gehen, Lucille ?"

augenBloglich 19.11.2004, 18.58| (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Erlebnisse

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Marie
Toll, dass Du wieder bloggst!
Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr und hoffe, ich lese Dich nun wieder regelmäßig!
2.1.2015-4:56
Hanna
Nochmal herzlichen Dank für die Hilfe und du hast einen sehr tollen Blog ! (:
26.11.2011-16:21
Gartenfee
Hi, bist du gar nicht mehr hier am Werk??? Das wäre aber schaade.
25.2.2011-23:00
patricia
wie heißt deine lehrerin!!!!!!!!
1.3.2008-16:20
NIcole
Hey, ich find das super das Du Dich durchgesetzt hast bei den anderen Müttern. Ist doch egal was die sagen. Bin stolz auf Dich. lieben Gruß
NIcki
30.3.2007-9:25