Ausgewählter Beitrag
Ich werde hier und dann mal darauf angesprochen, weshalb ich mich angezogen mehr für mein Dicksein "schämen" würde als nackt. Die Fragesteller beziehen sich dann meist darauf, dass ich kein Problem habe (auch nicht zu meiner dicksten Zeit mit 97 Kilo) in die (gemischte) Sauna zu gehen.
Ich weiß nicht, ob "schämen" überhaupt das trifft, was sich da in meinem Innern hin und wieder in Bezug auf meinen Körper abspielt. Wenn ich mir mein Dicksein bewusst gemacht habe - meistens konnte ich es sehr gut verdrängen oder gar ignorieren - dann habe ich mich nicht dafür geschämt, sondern mich unwohl gefühlt. Unattraktiv. Und weil das Bewusstmachen des Dicksein negative Gefühle in mir auslöst, habe ich es lieber gänzlich ignoriert. Mich als schlanker Mensch fühlen wollen. ICH kannte und kenne ja auch meinen schlanken Kern, wenn auch die meisten Menschen um mich herum nicht.
Saunagänge haben mir schon immer sehr gut getan. Insbesondere in Bezug auf mein Asthma und diverse Erkältungen. Ich begann damit in schlanken Zeiten, während meines Studium, ich wog 55 bis 57 Kilo (allerdings auch erst nach einer Diät). Mit wachsender Kilozahl behielt ich das Saunieren bei, einfach weil mich fast nichts so sehr und so gut entspannen kann.
Mein Kopf hat mein Dicksein später in solchen Momenten "ausgeschaltet". Ich habe vermieden darüber nachzudenken, obwohl ich, das muss ich gestehen, bei jedem Saunabesuch nach noch dickeren Frauen gesucht habe und (sofern meine Augen jemanden diesbezügliches fanden) meine Psyche "beruhigter" war. Andere dicke Menschen als Legitimation für das eigene Dicksein sozusagen.
Ich glaube, was sich da in Hinsicht auf mein Dicksein in meinem Kopf so alles abspielt, das hat nicht das Geringste mit Logik oder dergleichen zu tun. Um möglichst "gut" über die Runden, sprich durchs Leben zu kommen, wurschtelt sich meine Psyche in allen Bereichen ihren eigenen Glauben zurecht.
Manchmal hat mir das gut geholfen.
augenBloglich 24.04.2005, 07.56
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