Thema: Vergangenheit
augenBloglich 21.02.2013, 17.06 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
augenBloglich 26.09.2010, 16.03 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Herrlich, ich amüsiere mich gerade königlich. Nachdem ich gerade sämtliche Schubladen unseres Arbeitszimmers hektisch durchwühlt habe (auf der Suche nach beruflichen Unterlagen) fand ich eine alte Cassette.
;-)
Leider steht kein Datum mehr drauf, es muss aber so rund 1993 oder so gewesen sein. Damals gab es jedenfalls noch die Sendung "Hallo Ü-Wagen" oder so, aif WDR 2 mit Carmen Thomas.
Irgendwann stand der Ü-Wagen in unseren Gefilden und ich bin (gemeinsam mit einer lieben Freundin) dort hin gegangen. Das Thema lautete: "Der innere Schweinehund".
Ich stand im Publikum, das weiß ich noch genau. In einer Werbepause streunte Frau Thomas durch die Reihen der Zuschauer und sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte mit nach oben zu kommen und mich zum Thema zu äußern.
Mein narzisstisches ICH fand das wunderbar. Die Cassette enthält die damalige Sendung und meine amüsanten Äußerungen zu Thema.
Auf die erste Frage von Frau Thomas, was mir denn zum Thema einfiele, sprach ich langsam und würdevoll *gacker* ins Mikrofon:
"Also mir fiel da spontan mein früherer Schwimmtrainer ein. Er erklärte uns immerzu, wir müssten unseren inneren Schweinehund überwinden und das Training regelmäßig und ernst betreiben. Nur, das war gar nicht mein Schweinehund, den ich zu überwinden hatte. Denn ich wollte weder schwimmen, noch trainieren. Es war wohl eher der Schweinehund meines Trainers."
Schon damals wusste ich leicht, den Schuldigen auszumachen!
*gg*
augenBloglich 26.02.2005, 20.05 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Nichts kann mich so sehr, so schnell, so unmittelbar und so intensiv in die Vergangeheit katapultieren wie Musik. Einige Takte eines songs und schon ist es, als wäre ich wieder mitten in einer längst vergangenen Situation. Ich sehe die vetrauten Menschen, die vergessenen Begebenheiten. Ich rieche Gerüche, die nicht dem Hier und Jetzt entstammen und ich bin nicht das ICH, das ich jetzt bin, sondern das ICH von einst.
Manchmal hat es etwas Wehmütiges, manchmal etwas von purem Übermut, manchmal etwas von Trauer. Aber immer sind es alte, längst vergessen gelaubte Gefühle, die an die Oberfläche getrieben werden.
Manchmal möchte ich sie festhalten diese Momente. Möchte sie länger an der Oberfläche treiben sehen. Andere Male wünschte ich, sie wären niemals wieder aus der Tiefe des Vergessens hervorgetrieben worden.
Die Töne von R.E.M versetzen mich in meine Studentenzeit. Ich stehe kurz vor dem Examen, versinke in Büchern, hause auf 9 m² in einer ganz außerordentlich furchtbaren Zweck WG. Drei junge Männer bewohnen die WG mit mir. Ein durchgeknaller Biologie Student aus adeligem Hause, der irgendwelche abartigen Kulturen in unserem Gemeinschaftskühlschrank züchtet.
Ein Jura Student auf kriminellen Pfaden, der gerne mal hier und da ein wenig "herumhackt" und nicht zu vergessen den Studenten, der Priester werden möchte, dem aber ein nettes Mädel dazwischen kommt und der dann ein wenig seinen Studiengang ändert.
Ich höre nonstop "drive", stelle auf repeat und drehe die kleine Anlage in meinen 9 m² maximal auf.
Heute weiß ich, dass das, was ich damals fühlte etwas von Freiheit hatte. Jeder Tag ein neues Abenteuer. Jeder Tag fest im Gespann meiner spontanen Ideen und Eingebungen.
So viele offene Wege vor mir, so viele wählbare Abzweigungen, so viele Möglichkeiten. Es ist eine ganz angenehme Erinnerung, keine, die weh tut, mich zu sehr aufwühlt, mich traurig macht. Vergangenes, das ich betrachten und wieder in der Tiefe versinken lassen kann ohne Trauer oder Verlust zu spüren.
R.E.M ist aber viel mehr als das. Nein, natürlich nicht die Band, sondern deren Musik. R.E.M. das ist ein Konzert, das ich besuche mit einem Mann, den ich gerade geheiratet und prompt wieder verlassen hatte. Das sind Blicke, die ich nicht zu erwidern wusste. Das ist Musik, die sich eingebrannt hat und Schmerz bedeutet.
Das ist Freundschaft, die verloren ging. Unwiederbringlich. Für immer. Das ist die Erkenntnis, einem anderen Menschen Schmerzen zufügen zu können, wenn das ICH die Oberhand gewinnt in einem nahezu auswegslosen Kampf.
Vielleicht höre ich deshalb nicht mehr so oft Musik wie früher? Vielleicht erschreckt mich dieses Hineinschleudern in die Vergangenheit einfach zu sehr?
Dabei hat es immer auch etwas von Verarbeiten, Aufarbeiten, harmonisieren. Selbst wenn es weh tut, es tut gut.
augenBloglich 25.02.2005, 19.48 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Zum Beispiel dieser hier:
Warum+sind+Tischtennisbel
Ach so, das war nicht meine Suche. Herzlich Willkommen also, Tischtennisbelägeunwissende(r)!!
augenBloglich 15.02.2005, 12.14 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Im vergangenen Jahr erreichte uns am Tag vor Heilig Abend ein Anruf, der uns mal wieder in ein tiefes Loch stürzte. Das zugesagte, anzumietende Haus wurde uns kurzerhand abgesagt. Wir mussten aber im Januar aus der alten Wohnung heraus. Ich erinnere mich nur zu gut an die vielen Tränen und die Angst, so schnell nichts schönes Neues zu finden. Glücklichweise regelte sich dann doch alles zum Besten, aber das ungute und hoffnungslose Gefühl vom letzten Weihnachtsfest ist mir in Erinnerung geblieben und ich warte förmlich darauf, dass auch in diesem Jahr in den nächsten Tagen noch etwas auf uns zu kommt.
Glücklichweise rotieren diese negativen Gedanken jetzt nicht ausschließlich in meinem Kopf, dazu bin ich viel zu sehr damit beschäftigt die Adventzeit mit der Familie zu genießen, aber die Angst überfällt mich manchmal ganz plötzlich und hält mich dann für schauderhafte Momente und langatmige Augenblicke gefangen.
Immer noch schwebt ja das "Damokles-Schwert" über meinem Kopf. Die Zeit verrinnt und ich frage mich, wann ich endlich eine Reaktion erwarten kann. Es ist Monate her und denke ich daran zurück, mit welchen Menschen ich noch in der ersten Hälfte dieses Jahres zu tun hatte, so kann ich mir sehr gut vorstellen, dass deren timing so abgestimmt sein könnte, dass mit Heilig Abend die Post ins Haus schneit.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, mir bereite dies keine Angst.
Der Schrecken verliert sich nicht, wenn alles ins neue Jahr gerät, aber ich wünsche mir so sehr ein Weihnachtsfest ohne aktuelle "Bedrohung". Ohne dass die geballte und gut verstaute Sorgenlast auf mich hinab prasselt.
Das ist im Grunde mein größter und einziger Weihnachtswunsch!
augenBloglich 21.12.2004, 12.24 | (0/0) Kommentare | TB | PL
"Die Geister, die ich rief...."
Was lieb gemeint war, von sehr sehr netten und mir wertvollen Menschen, macht mir nun Kummer. Das schöne Essen, ein wunderbarer Blumenstrauß und Gespräche, die sich ausschließlich um das drehten, das ich mühsamst zu verarbeiten suche. Es ist, als sei ich auf halbem Wege wieder umgekehrt. Es geht mir ganz und gar nicht gut damit, aber mir ist bewusst, dass es mich "nur" einige Tage zurückwirft, ein bisschen Energie meinerseits erfordert und ich dann wieder in die richtige Richtung gehen werde.
Angst ist kein angenehmer Begleiter.
augenBloglich 16.11.2004, 06.33 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
augenBloglich 15.11.2004, 11.20 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Vor rund zwölf Monaten begann eine Lebensphase, die ich schlicht als stressig und sehr problembehaftet empfunden habe. Es ist jetzt gut ein Jahr her, als ich mir während der Arbeit - durch einen mächtig dummen Unfall - mehrmals den linken Arm brach und das Radiusköpfchen. Nachdem ich von verschiedenen Ärzten falsch behandelt worden war, entdeckte endlich jemand die Brüche und ich lief fortan eine Weile mit einem netten Ganzarmgips herum. Kurz nachdem diese Sache einigermaßen ausgestanden war, erreichte uns die Wohnungskündigung wegen Eigenbedarfs. Die Weihnachtszeit war somit angefüllt mit Stress und Tränen und Wohnungssuche.
Wir erhielten die Zusagen für einen alten Bauernhof, für uns ein geniales Haus zum Leben. Wir freuten uns und ließen Weihnachten auf uns zukommen. Einen Tag vor Heiligabend kam dann ein Anruf. Wir konnten das Haus nun doch nicht mieten. Im Januar mussten wir aber aus der alten Wohnung heraus. Bedrückte Weihnachten voller Sorgen.
Am Silvesterabend dann die Unterschrift zur neuen Wohnung. Im Januar Renovierungsarbeiten, im Februar der Umzug.
Viele Krankheiten in der Familie und viel Stress und Ärger für mich an der Arbeit. Dann eine finanzielle Katastrophe, durch mein Verschulden.
Stress, Anspannung, Streit, Tränen.
Ein unverschuldeter Autounfall. Noch mehr Ärger. Krankheit. Stress. Finanzsorgen.
Kurz vor den Sommerferien die Eskalation beruflicherseits. Spontanwechsel. Neubeginn.
ATEMHOLEN
Das war das vergangene Jahr im Schnelldurchlauf. Die vielen positiven Augenblicke und Momente sind mir verloren gegangen. Schade eigentlich.
Doch ich merke, dass ich gestärkt aus diesem Jahr hervorgehe und das meine innere Ruhe wieder zurückkehrt. Sehr langsam, sehr zaghaft, sehr scheu.
Ich kann Dinge abhaken und versuchen sie ad acta zu legen. Ich habe an mir und den selbstverschuldeten Sorgen hart gearbeitet und arbeite nach wie vor dran.
In mir wächst das Gefühl: Es wird !
Was ich vor allen Dingen gelernt habe ist, den Augenblick zu genießen. Nicht daran zu denken, welche Sorgen morgen oder gleich wohl wieder im Raum stehen, sondern schöne Augenblicke als solche wahrzunehmen und bewusst zu erleben.
Die Zeit mit meinen Kindern bewusst zu erleben und mich an vielen Kleinigkeiten zu erfreuen.
Es geht mir gut.
Sicher, ich weiß nach wie vor nicht, was aus der beruflichen "Geschichte" wird. Aber auch hier bin ich wesentlich gelassener geworden und lasse einfach alles auf mich zukommen.
Ich wälze mich nachts nicht mehr schlaflos im Bett, sorgengeplagt. Ich schlafe ein, in der Gewissheit, dass es für alles eine Lösung geben wird und ich von Menschen umgeben bin, die mir helfen, die mir zur Seite stehen und die trotz meiner Fehler zu mir halten.
Ich habe großes Glück!
augenBloglich 21.10.2004, 07.24 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Einige, die hier her gelangen, werden sich vielleicht an mein altes Blogzuhause erinnern und daran, dass ich dort häufig - weil es mir ein echtes, inneres Bedürfnis war - über meinen Beruf schrieb. Über Probleme dort, kleine und große Freuden, Kümmernisse und alltägliche Begebenheiten.
Und einige werden merken, dass dies genau der amputierte Bereich ist. Das Thema, das sich hier nie wieder finden wird.
Ich dachte, ich sei anonym genug. Ich dachte, ich würde niemanden verletzen. Ich dachte, es wäre okay was ich tat und genau dies alles war es nicht. Wie sich herausstellte.
Und genau dies kann mich meinen Beruf eventuell kosten. Es ist das Damoklesschwert, das derzeit über mir schwebt. Das, was mir immense Angst macht, mich blockiert, mich nachts nicht schlafen lässt.
Das, worüber ich schreiben und schreiben und schreiben möchte und könnte, aber nicht darf. Das ich hier ein einziges Mal derart vage erwähnen möchte, um es dann wieder hinabsinken zu lassen in die Tiefe meines ICHs.
Verschwunden. Verschollen. Anonym.
So wie es sein muss. Sein sollte. Und nur sein darf.
augenBloglich 23.08.2004, 11.03 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL