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Bücherwelten

Ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich kein Buch zur Hand nehmen und in fremde Welten versinken könnte. Schon immer hat es mich fasziniert, wie gelesene Worte sich ohne mein Zutun in meinem Kopf zu Bildern verformen. Man muss sich mal überlegen, welche Fähigkeiten eines Autors dahinter stecken, mit Worten förmlich "malen" zu können. Und dann gibt es die Momente, in denen man zu Büchern greift, die einen ebenfalls entführen. Mitnehmen in eine Welt, von der man weiß, dass sie einst real war. In eine Welt, deren Realität man im Grunde aber lieber gar nicht entdecken und durchleben möchte. Bücher, die die Wahrheit aussprechen und bedrücken. In deren "Geschichte" man hinein fällt und die in einem das Gefühl wecken, die Menschen aus ihren Erlebnissen, aus ihrem Leben herausreißen zu müssen. Bücher, die einem keinen entspannten Abend bieten, sondern deren Leid einen umfasst, greift und nahe geht. Geschichten, die man nicht wieder "los wird", die sich einprägen, die ergreifen.

Bei mir sind es Bücher über das weite Thema "Holocaust", Geschichten, von denen ich weiß, dass es keine "Geschichten" sind, sondern erlebte Geschichte. Schicksale, die ich nicht fassen, manchmal bereits beim bloßen Lesen nicht ertragen kann oder ertragen möchte- Worte, die man lesen muss, damit sie einem Augen und Ohren öffnen, für die Untaten, die Menschen anderen Menschen antun können.

Und erinnere mich, wie es ist, wenn ich ein solches Buch "ausgelesen" habe, es beiseite lege und doch nicht fortlege. Es hinter mir lasse ohne es aus meinem Herzen zu lassen. Die Schwere, die es hinterlässt, die Bitterkeit und auch das dumpfe Gefühl der Hilflosgkeit. Schaudern. Entsetzen.

Wenn Bücherwelten nicht einfach Bücherwelten sind, sondern Zeitzeugnisse - Dokumente.

Vielleicht wird es wieder einmal Zeit für ein solches Buch. Nicht nur für mich.

 

augenBloglich 06.11.2004, 20.38

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Sonia

Hallo Suan-
alle Bücher von Lily Brett setzen sich damit auseinander, allerdings aus der Sicht der nachgeborenen- also der unseren- Generation. Lesenswert, finde ich!
Gruß von Sonia

vom 07.11.2004, 14.36
2. von Stefanie

Hallo suan,

"Neger, Neger, Schornsteinfeger" ist für mich ein solches Buch. Ich weiß nicht, ob du es kennst, aber es war interessant und natürlich gleichzeitig sehr bedrückend. Das hat mich auch lange nicht mehr "losgelassen". Liebe Grüße Stefanie

vom 07.11.2004, 12.00
1. von sandy

liebe suan

"sie nannten mich 'es'" von dave pelzer ist ein solches buch. ich habe es gelesen und es hat mich bis heute nicht losgelassen.

liebe grüße
sandy

vom 07.11.2004, 10.08
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