Augenbloglich

das-pipidrama - augenBLOGlich - DesignBlog

Ausgewählter Beitrag

das Pipidrama

Nein, dieses zu beschreibende Erlebnis gehört nicht in die Rubrik Nachwuchs, auch wenn man dies irrtümlich meinen könnte.

Nach einem sehr netten, kinderfreien Nachmittag in gemütlicher Runde (mit reichlich Tee und Wasser) machte ich mich gegen 18 Uhr auf den Heimweg. Kurz vor meinem Aufbruch suchte ich die örtliche Toilette auf, so dass der Nachhauseweg diesbezüglich kein Problem sein sollte. [Wer einmal schwanger war, kennt die überfallartige Reizblase, bei deren Entleerung es schier um Sekunden geht!]

Ich fuhr im Auto so fröhlich vor mich hin, als ich - nach etwa 5 von 19 Kilometern - mit einem Male ein dringendes Bedürfnis verspürte. Mir war nicht unbedingt danach, an einer dunklen Landstraße anzuhalten, auszusteigen und mich zu erleichtern, darum fuhr ich weiter, im guten Glauben, die restlichen Autominuten "heil" und vor allem "trocken" zu überstehen. Wie es der Teufel so will fixierten sich meine Gedanken auf meine angefüllte Blase und ich musste all meine Konzentration auferbieten, um "anzuhalten".

Mit einem Male erreicht mich der "Notruf" meiner Eltern. Unsere liebreizenden Kinder, eigentlich für eine Übernachtung bei den Großeltern gerüstet, hatten es sich (mal wieder) anders überlegt und legten sich knatschend derart ins Zeug, dass Oma und Opa um Abbholung baten. Die voraussichtliche Toilettenverzögerung lag bei geschätzten 15 (!!!) Minuten. Naiv  - wie ich durchaus sein kann - neigte ich zu der irrigen Annahme, meine Konzentration und etwaiges Beckenbodentraining reichten aus, um  durchzuhalten.

Jeder kleinste Straßenhuckel - und derer gibt es hier reichlich - stellte mich und mein geplagtes Organ auf eine arge Probe. Ich versuchte es mit mentalem Wegdenken. Mentales Anhalten, Hochziehen, Blasevergrößern. Nun scheinen mein Hirn und meine Blase nicht gerne zu kooperieren und mit einem Male spürte ich dann: Es geht nimmer!

Dummerweise stand ich gerade, staumäßig, in einer Baustelle und es ging nichts mehr. Rechts und links nur nackte Bürgersteige. Keine Möglichkeit irgendwo als mitten auf der Straße in der Baustelle anzuhalten (ich meine, ich stand ja eh). Vor mir Autos, hinter mir Autos und ich mittendrin. Das gespenstisch blinkende Gelblicht der Baustellenbegrenzungen sah wenig sympathisch aus, zumindest für das, was mir bevorstand. Eisern, tapfer und voll konzentriert gab ich alles. Doch es reichte nicht.

Als ich den Motor abstellte, das Warnblinklicht anstellte, schwante mir Böses.

"Watt is los, junge Frau, kann ich helfen?" bot sich netterweise mein Hinterfahrer an. [Das was ich vorhatte schaffe ich in der Regel ohne Hilfe!]

Ich stand vor der Wahl. Hose oder Bordstein.

Tja... wie hätten Sie entschieden ?

augenBloglich 27.11.2004, 19.54

Kommentare hinzufügen

Die Kommentare werden redaktionell verwaltet und erscheinen erst nach Freischalten durch den Bloginhaber.



Kommentare zu diesem Beitrag

5. von Sonia

Ich hätte mir einfach in die Hosen gepieselt, danach alles mögliche und unmögliche drunter gelegt um befreit von dieser pein weiterzufahrn....und wie ist es nun für dich ausgegangen?
fragt Sonia

vom 29.11.2004, 16.41
4. von Ingi

Ach je, wie schrecklich. Der Ratschlag von Sabrina scheint mir das einzig Praktikable. 'Hose' geht nicht, hält nicht dicht. Hoffentlich hatte dein Hinterfahrer Verständnis *gg*

vom 29.11.2004, 11.18
3. von andrea

keine ahnung wie ich mich entschieden hätte... aber ich denke, dass mir der bordstein doch lieber gewesen wäre! (wie hoch ist die chance, dass mir diese menschen nochmals begegnen?) wie auch immer... ich hoffe, dass es für dich einigermassen "schadenfrei" über die bühne ging. liebe grüsse, andrea

ps: das problem mit der reizblase hat eine freundin von mir auch. sie hat darum für notfälle immer eine inkontinenzbinde im handschuhfach oder der handtasche. (diese binden sind zur not schnell zur hand und halten gemäss ihr wirklich dicht).

vom 29.11.2004, 07.21
2. von Sabrina

*lach*

Hallo Suan.....
also ich glaube, ich hätte mich gnadenlos neben mein Auto gsetzt und hätte irgendjemand verzweifelt darum gebeten sich mit dem Rücken zu mir, vor mich zu positionieren, ansonsten gäbe es jetzt gleich Tod durch Blasenexplosion... :-)
Ich hoffe, es ist trotz allem doch noch recht unpeinlich für dich verlaufen...?!
lieben Gruß
Sabrina [die hoffentlich bdiesen/b Monat endlich mal schwnger wird] *grins*

vom 29.11.2004, 06.39
1. von Astrid

Oh wei, das ist ja die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber ich hätte mich wohl für die Hose entschieden und den Eltern den quengelnden Nachwuchs doch noch die ein oder andere Minute länger gelassen...

Liebe Grüße,
Astrid

vom 28.11.2004, 14.30
Internes
Letzte Kommentare:
Rosi:
hihiein toller Berichtich hätte mich schon g
...mehr
angelface:
am LIebsten würde ich dir ja laut zurufen:"
...mehr
Herr Rau:
"Paket! Paket!"Sehr mutig, all das. (Ein biss
...mehr
Anja:
Ich hab grad Tränen gelacht. an Apple a
...mehr
Anja:
Yes. Auch eines meiner Learnings
...mehr
Shoutbox

Captcha Abfrage



Marie
Toll, dass Du wieder bloggst!
Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr und hoffe, ich lese Dich nun wieder regelmäßig!
2.1.2015-4:56
Hanna
Nochmal herzlichen Dank für die Hilfe und du hast einen sehr tollen Blog ! (:
26.11.2011-16:21
Gartenfee
Hi, bist du gar nicht mehr hier am Werk??? Das wäre aber schaade.
25.2.2011-23:00
patricia
wie heißt deine lehrerin!!!!!!!!
1.3.2008-16:20
NIcole
Hey, ich find das super das Du Dich durchgesetzt hast bei den anderen Müttern. Ist doch egal was die sagen. Bin stolz auf Dich. lieben Gruß
NIcki
30.3.2007-9:25