Ausgewählter Beitrag
Mir wäre wesentlich wohler, wenn ich meine Leibesfülle auf eine verkorkste Kindheit, meine Gene, diverse Krankheiten oder sonstige plausible Gründe zurückführen könnte. Leider muss ich gestehen, dass das Fett, das an mir haftet angegessen ist. Ich kann nicht beurteilen wie das bei anderen übergewichtigen Menschen ausschaut, ich zumindest kann keine triftige Ausrede finden und die Menschen, die mich kennen wissen eh, dass ich gerne esse. Abends esse. Süßkram liebe. Und alles Kalorienreiche mir wie das Himmelreich erscheint.
Schuld an den Ausmaßen meines Körpers trage also ich. Und nur ich werde den Weg zurück beschreiten können.
Das Wissen darum macht es nicht einfacher gegen meine Gier und meinen inneren Schweinehund anzukämpfen, aber das soll meine Sorge sein.
augenBloglich 10.04.2005, 06.54
Nun, es ist doch immer angenehmer, keine Schuld übernehmen zu müssen. Verantwortung abgeben. Ich kann nix dafür. Ende aus. Klar lässt mich das wohler fühlen, rein psychisch. Nicht körperlich. Das wohl kaum. Ist ja eh spekulativ. Denn ich bin Schuld. Da führt kein Weg dran vorbei.
:-)
Anfangs habe ich mir Gründe für meine damals 125 kg bei 195 cm Größe hergesucht. Streß, Magenkrankheit, Schutzpolster und was nicht alles konnte es sein. Sicher sind das alles nachvollziehbare Gründe, doch sie halten nur für eine Tätigkeit her: Essen!
Heute sehe ich meine inzwischen 108 kg so: Ich habe mir meinen Bauch (denn nur dort sitzen sie) angefressen und bewege mich zuwenig. Punkt. Die Kilos werde ich los, wenn ich a) genug leide und b) weniger oder anders esse UND mich c) mehr bewege.
Solange diese Punkte nicht zutreffen, werde ich nicht abnehmen oder ich leide nicht genug unter meinem Gewicht und Aussehen.
Fertig, keine Ausreden mehr.
Seitdem nehme ich langsam ab. Und zwar immer dann, wenn ich am wenigsten damit rechne.
Und mein kaputter Streßmagen heilt genauso langsam.
Ausreden sorgen lediglich dafür, den ungeliebten und doch gewohnten Zustand beizubehalten.
vom 11.04.2005, 15.23