Ausgewählter Beitrag
Ich schrieb ja schonmal irgendwann, dass ich kein besonderer Tierliebhaber bin. Hunde sind mir relativ egal. Die Einschränkung: Sie müssen mich und vor allem meine Kinder in Ruhe lassen. Meine gehäuften negativen Erfahrungen mit Hunden und Herrchen in den letzten Wochen. lassen mich jedoch langsam aber sicher zum nicht-Hundefreund werden. "Gehäuft" trifft einen Aspekt schon sehr gut. Ich finde es widerlich morgens kleine oder große Hundehaufen auf der Treppe vor dem Haus vorzufinden. Noch ekliger finde ich die verniedlichend als "Häufchen" bezeichneten Fäkalien auf den hiesigen Spielplätzen, auf Gehwegen oder im Vorgarten.
Mag sich auch abschlecken lassen wer will - das können die Menschen handhaben wie sie wollen - ich aber will nicht abgeschleckt werden. Ich will auch keine sabbernde, feuchte Hundeschnauze an meinen Beinen rumschnüffeln haben, kein Hundemaul das an meiner Kleidung herumzippelt.
Und am allerwenigstens will ich, dass meine Kinder von übergroßen Hunden umgerannt, bedroht und verletzt werden.
Neulich auf unserer Straße:
Sophia, eh klein und zart, wird von einem monströsen Hund (Bernhasennenhund - keine Ahnung, ob man das so schreibt) umgerannt. Sie fällt eine abschüssige Einfahrt hinunter, schlägt sich Kinn und Knie auf, bleibt auf dem Rücken am Boden liegen, der Hund über.
Mein Kind hat in Todesangst geschrien - und nein, das ist KEINE Übertreibung. Ich habe Sophia noch nie zuvor so schreien hören. Sie ließ sich auch stundenlang nicht wieder beruhigen....
Der Hund wollte spielen, keine Frage, aber woher soll eine Dreijährige das wissen und abschätzen können? Und wieso bitte, sollten meine Kinder nicht entscheiden dürfen, ob sie überhaupt mit einem Hund spielen wollen, ehe dieser sie über den Haufen rennt.
Nun gut. Wir hatten diesen "Schaden" so klein wie möglich gehalten. Sind immer wieder mal zu dem Nachbarhund, Sophia auf dem Arm, und haben ihr erklärt, dass der Hund ihr nichts Böses wollte.
Lena, die übrigens tapfer versucht hatte den Hund mit "Aus" Rufen zu vertreiben, hat weniger Berührungsängste mit Tieren als Sophia.
Dann fuhren wir gestern Abend zu der Feier. Sophia hatte zwei Bilder gebastelt, wollte diese dem Geburtstags"kind" übergeben, stand als erste an der Tür. Daneben ihr Papa, Lena und dahinter ich. Mit einem Mal höre ich ein Schreien und Sophia knallt rücklings die Treppe herunter, schlägt mit dem Hinterkopf auf die Steine.
Ein Hund.
Ein großer Hund.
Natürlich: "Er wollte ja nur spielen!" - Ich kann es nicht mehr hören. Sophia war - wieder - geschockt. Ließ sich nicht beruhigen, hatte natürlich Schmerzen am Kopf. Das Herrchen des Hundes schimpfte, während Frauchen sagte: "Lass ihn doch, der Arme. Schimpf doch nicht mit ihm. Das arme Tier!"
Genau. Das arme Tier. Meine Güte, was ist schon dabei, wenn ein kleines Kind von so einem Riesenköter angesprungen, beleckt und hintenüber geworfen wird? Kann ja mal passieren, dass es dann die Treppe herunter fällt und sich den Kopf arg anschlägt.
Genau: Das arme Tier!
Meine Wut kroch langsam in mir hoch. Wir kamen herein und sahen, dass noch ein weiterer Hund anwesend war: klein und weiß. Die Adjektive, die in Zusammenhang mit einem Hund anscheinend immer Entzückungsrufe wie: "Niedlich!" oder gar "Oh wie süß!" hervorrufen. Gott, es ist ein Hund. Einfach nur ein Hund. Mit feuchter, ekliger überall herum schnüffelnder Schnauze, nervend kläffend - ein Tier.
Der Abend war für mich gelaufen. Sophia ließ sich nur noch tragen, aus Panik vor den Hunden. Der arme große Hund wurde ausgiebigst von allen getröstet, nicht, dass das arme Tier noch einen Schock davon getragen hat. Um Himmels Willen.
Schön auch, die ständig um einen herumschwänzelnden Tiere beim Essen. "Wer kann denn deinem treuen Hundeblick widerstehen *giggel* *giggel*?" ICH und zwar problemlos. Ich möchte da sitzen dürfen, OHNE Hunde, die unter mein Hosenbein schnüffeln, Pseudorammelversuche an meinem Bein starten und mir ständig ihre Pfoten auf den Oberschenkel legen, um Essen zu ergattern.
Ich möchte auch nicht in einem kleinen Wohnzimmer ständig über Hunde oder deren widerliche Beißknochen fallen und glitschen. Und vor allem möchte ich, dass diese Hunde meine Kinder in Ruhe lassen.
Ich kenne sie, die Sprüche, die nun folgen. "Das ist ja nicht die Schuld des Hundes, sondern eher des Herrchens.....!" etc. Was soll ich sagen? Es ist mir sowas von egal. Ich will meine Ruhe vor Hunden.
Sollen sie all ihr Hundezeugs an und mit den Menschen tun, die sie lieben. Nicht mit mir, nicht mit meinen Kindern und vor allem nicht ungefragt.
Ich bin kein Hundefreund. Und ich werde auch keiner.
augenBloglich 23.04.2005, 07.32
Buah, das fänd ich zum Beispiel äußerst grauslich. Mannomann.
Liebe Grüße
suan
*gacker* WAS für eine Vorstellung. Ich meine das mit dem Briefumschlag und so.
;-))
ich liebe hunde sehr, und ich habe mir schon immer einen gewünscht. aber was du beschreibst, kann ich absolut nachvollziehen. ein tier hat sich zu benehmen, und gerade das verhalten gegenüber anderen menschen und tieren ist dabei sehr wichtig. ich halte es für unverantwortlich, wenn diese tiere andere anspringen, berammeln, beschnüffeln, anbetteln, und und und ...
wie kann es überhaupt sein, dass so ein großes tier wie ein berner sennhund einfach deine tochter umwirft? war er nicht an der leine?!?!?
als hundehalter trägt man eine große verantwortung, und ich halte es sowieso für unverständlich, dass man nicht zig dinge nachweisen muss und hundeschulen sowie regelmässige kontrollen pflicht für alle halter sind ... das wäre zwar ein riesiger aufwand, aber ich halte ihn für gerechtfertigt ... und da ich selbst den anforderungen nicht gerecht werden könnte (zeitaufwand, hundeschuletermine und damit verbundene finanzen, etc), habe ich mich auch dafür entschieden, keinen hund zu halten, so gerne ich auch einen hätte, ...
zumal diese einschränkungen (leine, zurückhaltung gegenüber anderen menschen, etc) dazu führen, dass eine artgerechte haltung kaum mehr möglich ist ... :-(
vom 23.04.2005, 15.20
Nein, der Hund war nicht an der Leine. Wäre er das nur mal gewesen. DAS ist genau der Punkt. Ich habe doch nichts gegen Hunde im Allgemeinen. Aber sie haben eben keine Gefahr für uns Menschen dazustellen.
Liebe Grüße
suan