Ausgewählter Beitrag
mein Zuhause
Ich bekomme gerne Besuch. Zu Hause und auch hier in meinem virtuellen Zuhause. Ebenso gerne besuche ich andere Menschen. Real und virtuell. Weder in der einen, noch in der anderen Welt käme ich je auf den Gedanken, anderen Menschen ihren Geschmack madig zu machen.
Nicht jedes Wohnzimmer, in dem ich zu Gast war, gefiel mir.
Nicht jeder Blog, in dem ich gerne und regelmäßig lese entspricht meinen Vorstellungen von einem optisch schönen Blog. Na und?
Das muss ganz sicher auch nicht sein, denn ich bin Gast anderswo und nicht mir muss das Heim gefallen, sondern demjenigen, der darin wohnt. Nicht zuletzt sagen Einrichtung, Stil und Farben eine ganze Menge über jenen Menschen aus, den ich da gerade besuche.
Es käme mir nicht in den Sinn hier zu Hause meine Tapete von den Wänden zu reißen und meine Möbel auszutauschen, weil ein Besucher die Farbe unserer Wände nicht mag oder gar den Einrichtungsstil.
Ebenso wenig werde ich mein virtuelles Heim ändern, weil jemand es scheußlich findet und es gar mit "Hinrichtung" und "Blut" in Verbindung bringt.
Die Wortwahl allein zeigt mir, dass dieser Mensch nicht die Spur einer Ahnung hat von demjenigen, den er da gerade besucht.
Im Übrigen, wenn ich irgendwo zu Besuch bin, wo es mir -aus dem ein oder anderen Grund - so gar nicht gefällt, dann ziehe ich die logische Konsequenz und gehe dort nie wieder hin.
Ich persönlich käme nie auf die Idee, einen Blog nicht wieder zu besuchen, weil mir Grafik und Design nicht behagen. Ich besuche doch die Menschen, real oder virtuell, die sich dort ein Heim erschaffen haben. Was schert mich da deren "Wohngschmack"?
Ich erinnere mich nur zu gut an die trüben Anfänge von augenBLOGlich. Meiner eigentlichen virtuellen Heimat entrissen musste ich erst eine Weile in einem Provisorium schreiben, sozusagen in einem angemieteten, möblierten Zimmer. Nach und nach ersetzte ich die Einrichtung durch eigene "Möbel" und erst nach und nach wurde mir der Blog zum zweiten virtuellen Zuhause.
Ich fühle mich sehr wohl hier. Und so soll es sein.
Ich assoziere mit den rot und orange Tönen eher Wärme als Blut und Hinrichtung. Ich find es gemütlich hier, deswegen habe ich auch begonnen zu lesen. Ich freue mich, wenn inhalt und Form zuasmmenpassen oder in deinem Fall zusammengewachsen sind.
lg Petatrix
vom 19.05.2005, 01.05