Ausgewählter Beitrag
so viel Denken im Kopf
Mir sagte mal ein sechsjähriger Junge: "Ich habe immer so viel Denken im Kopf. Ich bekomme es nicht raus. Es ist einfach in meinem Kopf!" und ich wusste sofort, was der Junge meinte.
Vielleicht lernen wir zu wenig, mit all dem Denken in unseren Köpfen umzugehen. Vielleicht haben Therapeuten deshalb so einen Wahnsinnszulauf. Vielleicht müssen wir anfangen Kinder zu lehren, wie kostbar dieses Denken ist, wie einzigartig und wie unwiederbringlich.
Ich liebe all mein Denken im Kopf. Ja, es treibt mich in den Wahnsinn, nachts, wenn ich erwache, nicht wieder einschlafen kann und meine Gedanken ihre endlos erscheinenden Kreise zu ziehen beginnen.
Und ja, es macht mir Angst, wenn mein Denken eine Zukunft ausmalt, die mir Schauer über den den Rücken jagt.
Manchmal hasse ich meine Gedanken, wenn sie zu wahr sind, zu ehrlich und nicht in die Richtung treiben wollen, die ich für sie vorgesehen habe.
Doch letztlich liebe ich das Denken in meinem Kopf, denn das bin ICH.
Geankenfülle, Gedankenenge, Gedankenvielfalt - sie gehören mir und es gibt Augenblicke, in denen ich spüre, wie mich nervtötende Gedanken - nahezu irre machende, stets wiederkehrende Gedankengänge - mich letztlich weiter bringen. Mich formen, mich prägen, mich wandeln lassen.
Ich hatte viel Zeit in den letzten Wochen. Viel Zeit für all mein Denken im Kopf und es hat mir weh, aber auch sehr gut getan.
Und letztlich geben Gedanken Kraft. Kraft und Mut und Hoffnung.
Es geht mir gut - jetzt, wieder!