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Noch ein Teenager Mysterium

Natürlich kann man mal eine Tasse fallen lassen.
Man kann die Scherben zusammenfegen.

An sich ist das eine gute Idee.

Natürlich kann man sich dann auch erstmal hinsetzen und geschätzte zehn Warnbriefchen an die bereits schlafende Mutter (also mich) schreiben.
Damit diese, wenn sie am nächsten Morgen aufsteht, auch weiß, was da los ist in der Küche.

Gut, man hätte die zusammengefegten Scherben auch entsorgen können.
Aber so Teenager denken da wahrscheinlich in anderen, voll cooleren Sphären.
Und ich finde es gut, dass auf den Zettelchen stand, dass dort Scherben einer Tasse liegen und ich aufpassen soll und bitte besser nicht hineintreten soll.

Im Zeitalter von WhatsApp hatte ich auch bereits eine diesbezügliche Warnung auf diesem Medium bekommen und wusste, was mich erwarten würde.

Es war nämlich so.
Die Tasse fiel aus dem Schrank - kann passieren.
Die Scherben flogen - logischerweise - durch die ganze Küche.
Man fegte diese zusammen - also die Scherben jetzt.
Und nun geschah das eigentlich Mysteriöse.
Der Handfeger verschwand.

Ja.
So muss es gewesen sein.

Kehrblech und Handfeger verschwanden und man hatte einfach nicht mehr die Möglichkeit, den Schaden zu beseitigen.
(Oder kein Zeitfenster, womöglich begann gerade irgendeine wichtige Serie im TV - aber das ist nur eine unebstätigte, rein mütterliche These.)

Also schrieb man, während man diese Serie da schaute, diese vielen Warnbriefchen und legte sie um die Scherben herum.

Ich liebe meine Töchter.
Ehrlich.

Wäre mir das früher passiert, hätte ich die Schuld auf ein anderes Familienmitglied geschoben, nicht einmal nach Handfeger und Kehrblech gesucht und wäre höchstwahrscheinlich (mit einem begnadeten schauspielerischen Talent) mit hochgezogen Brauen in die Küche gelaufen und hätte gerufen:

"Boaaah, wer war DAS denn?"

Ich habe also alles richtig gemacht mit meinen Töchtern.
Sie sind mitfühlend und vorausschauend und ehrlich.
Was will ich mehr?

Glücklicherweise fand sich der Handfeger wieder.
Und Scherben bringen ja ohnehin Glück!

augenBloglich 19.04.2016, 17.05| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

zauberbunt & knisterlaut

Den Versuch, anderen Menschen erklären zu wollen, was in meinem Kopf geschieht, habe ich längst aufgegeben. Gerate ich - meist durch Zufälle - auf das Thema Synästhesie, beschreibe ich gar nicht erst, welch Gedankendurcheinander in meinem Kopf herrscht, da ich zu oft Menschen gegenübersaß, denen ich ansah, dass sie mich - na, im besten Falle - für seltsam hielten.

An guten Tagen ist mein Kopf ein eigenes, wunderbares Naherholungsgebiet und die Farbenfülle lässt mich gedanklich gleichsam wie durch eine üppige Blumenwiese laufen.
An schlechten Tagen verlier ich mich im Farbendurcheinander und das Spektrum all der Töne macht mich wahnsinnig.

Was zum einen eine Fähigkeit ist, die hilfreich sein kann, um sich rasch und schnell zu strukturieren, sich an Begebenheiten, Dinge, Zahlen und Fakten zu erinnern, kann zum anderen auch viele Stolperfallen bilden und das Orientieren im Farben-, Formen- und Geräuschewust ermüdet und erschwert das Fokussieren.

Zu viel muss an schlechten Tagen herausgefiltert werden, die Sinnes- und somit Reizüberflutung strengt mich an.
Ich strenge mich an.
Nicht im Sinne von: Ich gebe mein Bestes! Nein, es ist eher so, dass mein Kopf, meine Gedanken, meine Sinne mich anstrengen.
Ich bin mir selbst zu anstrengend.
An diesen Tagen möchte ich meine Gedanken nicht in Farben sehen, sortiert haben, erblühen und glänzen. Ich möchte keine weiteren Töne in meinem Kopf hören, weil die Umwelt mir schon genug zu lauschen gibt und ich es müde bin, blitzschnell aussortieren zu müssen, was relevant ist und was überflüssiger
Ballast, den mein Kopf mir ungefragt zumutet.

Andererseits bietet mein Kopf mir durch die Sinnesüberschneidungen viele wunderbare Momente und Erlebnisse - nur, sie mit anderen zu teilen ist schwierig - da nicht jeder Mensch in Farben denkt und fühlt.

Ich schrieb an anderer Stelle bereits, dass die häufigste Reaktion in Gesprächen die Frage nach der Farbe des eigenen Namens ist.
Origineller wurde es bislang nie.
"Echt? Kannst du meinen Namen auch in einer Farbe sehen? In welcher?", möchten ganz viele Menschen wissen und meist erfülle ich ihnen den Gefallen und antworte.
Auch, wenn ich mir dabei wie ein geblümtes Zirkuspferd vorkomme.

Bislang hat es mich nie gestört, eine synästhetische Veranlagung zu haben. Es war halt so. Ich musste erst dreißig Jahre alt werden, ehe mir bewusst wurde, dass nicht jeder Wörter in Farben und Klängen sieht und hört.
Ich kannte es nicht anders und es störte mich nicht.

Erst mit zunehmenden Alter wurde es mir hin und wieder beschwerlich. Mein Kopf erscheint mir zu voll, ich möchte sie raushaben aus mir, all die Farben und Klänge, weil ich den Eindruck habe, nicht mehr zur Ruhe zu kommen.

Ich bin mir zu viel.

Obwohl Farben etwas unglaublich Zauberhaftes sind und Töne wunderbar sein können, macht die Mischung und Überschneidung das Leben hin und wieder einfach auch anstrengend.
Und manchmal merke ich an den Reaktionen anderer Menschen, dass sie nicht nachvollziehen können, wie ich mit Erlebnissen umgehe oder in bestimmten Situationen reagiere.

Es ist als dächte man jeden Gedanken dreifach. In 3D oder 4D. So regnet es im Kopf, während die Kirchenglocken läuten, mir jemand in den Arm kneift und ich in tiefes Gedankenblau stürze.

OHNE, dass ich Einfluss darauf habe, es geschieht einfach so, immerzu, mit jedem Gedanken, jedem Wort, jedem Eindruck,

Früher - wie das klingt, als gäbe es ein anderes Leben vor diesem, meinem jetzigen - habe ich den Rausch der Farben genossen. Alles war immerzu zauberbunt und knisterlaut, aufregend, bereichernd, erfüllend, belebend. Eben berauschend.
Ein Gedicht zu lesen oder es auswendig zu lernen war ein Genuss, verbunden mit all der Farben- und Klängepracht.

Heute habe ich manchmal den Eindruck, dass die Kraft der Worte verloren geht, wenn ich die Farben und Klänge zu sehr wahrnehme. Und dann ärgere ich mich über diese pessimistische Einstellung und wünsche mir das halbvolle Glas zurück, das im Grunde noch nicht halb leer getrunken ist.

Positive Gefühle werden dreifach beglückend wahrgenommen - das ist ein Geschenk. Führt  jedoch häufig dazu, dass ich in freudigen Situationen auf andere Menschen eher übertrieben wirke.
Negative Gefühle ziehen mich aber auch direkt drei- oder vierfach herunter und das Aufstehen ist auch ein wenig mühsamer.

Oder anders: Es kommt mir so vor.

Schon oft habe ich versucht, in Worte zu fassen, was da eigentlich los ist, in meinem Kopf, aber es gelingt mir nur unzureichend, weil die Gedanken sich nicht in diese farblosen Worte fassen lassen.

Nachts stiefele ich durch meine bunten Gedankenwelten und selbst in den schlaflosesten Nächten wird es mir nicht langweilig.
Und ganz oft denke ich dann, dass dies die einzige Welt ist, die ich für mich alleine habe.
In die noch nie jemand mit mir gekommen ist.

Meine zauberbunte Alleinwelt.

Nun einmal hier herausgeholt, aber direkt wieder in mir verschlossen.
Eben einfach Alltag.
Meine kleine Alltagswelt.

Ich nehme an, so eine hat jeder, irgendwie....

augenBloglich 19.04.2016, 16.47| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: körperlich

Teenager Mysterium

Ich liebe meine Töchter - das vorweg - genauso wie sie sind. Natürlich betrachte ich sie durch den rosagefärbten Mamablick und finde sie toll mit ihren 14 und nahezu 16 Jahren.
Nichtsdestotrotz versuche ich nun seit Monaten mehreren teenagerbedingten Mysterien auf den Grund zu gehen.

Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem Licht.
Man glaubt ja gar nicht, wo sich überall Lichtquellen in einem Haus befinden können.
An den Decken, an den Wänden, am Boden, auf Schränken..... meine Mädchen finden sie alle - die Lichtquellen also jetzt.
Und damit sich keine Lampe benachteiligt fühlt - das jedoch wäre nur meine laienhafte Interpretation - brennen alle auf einmal.

Unabhängig vom Tageslicht versteht sich. Jedes einzelne Licht brennt hier und zwar immer.
Ich gehe davon aus, dass der Nachwuchs denkt, der Abrieb an den Lichtschaltern wäre zu hoch, wenn man Lampen auch einmal wieder ausmacht.
Möglicherweise geben wir auch tags und nachts Lichtsignale für außerweltliche Lebensformen - man weiß es nicht.

Wer zu uns möchte benötigt kein Navi - immer dem Schein nach - wir erstrahlen und zwar grundsätzlich.

Darauf aufmerksam gemacht erwidern die Mädchen in der Regel unisono: "Oh, hab ich vergessen!"

Ich verstehe das. Schrieb ich doch erst gestern von der hormoninitiierten Vergesslichkeit.
Während sie sich jedoch bei mir - also die Vergesslichkeit jetzt - allumfassend zeigt, wirkt sie bei den Teenagern im Hause  - ich möchte mal sagen - eher selektiv.

Sie vergessen nie den Taschengeldtag oder das Handy aufzuladen. Aber gut, man muss Prioritäten setzen.

Dann wäre da noch die Sache mit den Türklinken.
Gut, ich nehme die Schuld auf mich, es muss sich um einen Erziehungsfehler handeln.
Irgendwie kam hier beim Nachwuchs an: Türklinken bitte anfassen, aber niemals herunterdrücken.
Niemals.
Man weiß ja nicht, was dann geschähe.
Möglicherweise hat man die Klinke in der Hand, die Tür fällt aus dem Rahmen oder der Mond plumpst auf die Erde.
Besser, man berührt die Klinke vorsichtig, aber nur, um dann die Tür zuknallen zu lassen.

Es ist auch so eine Art nonverbale Kommunikation.
Auf die Frage (blöde Frage, ja ich weiß, Mutterfalle): "Wie war es in der Schule?", höre ich meist lediglich ein genervtes, zuweilen Augenrollen untermaltes: "Gut."

Wenn einem das als Mutter zu wenig an Informationen ist, achte man einfach auf das nachfolgende Türenknallen.
Fällt die Tür eher zaghaft und minimal knallend ins Schloss, kann man davon ausgehen, der Schultag verlief ereignislos.

Das etwas hektischere, schon lautere Knallen deutet auf geringfügige Missstimmigkeiten hin und das explosionsartige Zuscheppern bedarf keiner weiteren Interpretationen mehr.

Ganz arg wird es bei Schwesternstreitigkeiten. Türen können dann simultan zugeworfen werden, was zu erbebenartígen Zuständen im Haus führen kann.
Glücklichweise streiten die hiesigen Geschwister nur ein bis siebenmal täglich, die Schäden halten sich demnach in Grenzen.

Ich wies bereits des öfteren, ich würde sagen, nahezu täglich auf die Eigenschaften einer Türklinke hin, aber noch scheinen meine Worte im luftleeren Raum zu verpuffen.

Ganz toll finde ich aber auch die Fähigkeit meiner Töchter sich alles zu eigen zu machen. Sehr beliebt in diesem Hause Scheren jeder Art, Nagelpfeilen, Tesafilmabroller und Zahnpasta.

Gefühlt müssten sich an die 324 Scheren in unserem Haushalt befinden. Gefühlt. Mindestens einmal pro Woche kaufe ich eine Schere. Man mag es nicht glauben, aber sie verschwinden. Obwohl es derart hell ist bei uns - man denke an die vielen Lichtquellen - gelingt es sämtlichen Scheren, zu verschwinden. Kaum gekauft und in meinem Arbeitszimmer deponiert, kann man davon ausgehen, dass sie spätestens am nächsten Tag verschwunden sind.
Natürlich waren das nicht die Mädchen. Die jedenfalls reagieren auf meine Nachfragen gänzlich entnervt und behaupten steif und fest, nie eine Schere gesehen zu haben.

Ich würde auch dies auf die Wechseljahre schieben, wenn nicht beim halbjährlichen Entrümpeln in den unsäglichen Tiefen der Teeniezimmer mit einem Male - und sehr überraschend für die jeweilige Bewohnerin - massig Scheren gefunden werden.
Man schiebt die Schuld sehr gern auf das nichtvorhandene Haustier, im Zweifel natürlich auf die Mutter. "In deinem Alter kann man das schonmal vergessen!"
Natürlich.

Wahrscheinlich vergaß ich auch, dass ich meine Zahnpasta ins Mädelbad gelegt habe - das ich allerdings nur in Notfällen betrete. Meine Kinder schauen viel von mir ab, denn auch sie betreten ihr eigenes Bad nur noch in Notfällen und machen sich über meines her.
Die Begründung leuchtet ein: "Bei uns ist Chaos!"

Nun könnte man eben jenes Chaos selbstverständlich beheben, aber gerne wird dann auf das fehlende Zeitfenster verwiesen. Ich verstehe das.
Als Teenager hat man einfach unentwegt zu tun.
Lästig dabei, dass so viel Zeit für die Schule draufgeht......

Ein letztes Mysterium ist der permanent neu durchgeführte Versuch, Sachen jedweder Art einfach überall liegen zu lassen, in der Hoffnung, sie beamen sich von selbst in Schränke, Wäschekörbe oder Mülltüten.

Ich gehe davon aus, dass es sich bei uns im Hause um eine nachhaltige und darum langanhaltende wissenschaftliche Studie handelt.
Offensichtlich muss der Müll erst lebendig werden, Klamotten zu stinken anfangen und leere Flaschen ein Durchkommen zum Sofa verhindern, ehe verifiziert werden kann:
Die Sachen bleiben einfach liegen.

Wie störrisch aber auch.
Auch das schmutzige Geschirr stellt sich quer und sortiert sich einfach nicht von selbst in die Spülmaschine.
Aber wir sind noch nicht am Ende der wissenschaftlichen Studie angelangt und können das selbstverständlich nicht mit hundertprozentiger Gewissheit behaupten.

Das größte Mysterium aber bleibt die unerschütterliche Mutterliebe.
Ich erkenne mich in all dem Verhalten immer und täglich aufs Neue wieder.
Darum ertrage ich die erdbebenähnlichen Zustände, schalte geduldig mehrmals täglich Lichtquellen aus, steige über leere Flaschen und Kleidungsberge, ignoriere das Augenrollen und genieße die Momente, in denen ich so unsagbar stolz auf meine Töchter bin.

Es muss genauso sein. Chaotisch und hormongesteúert, übertrieben froh, übertrieben traurig, nur an die Hälfte denkend und in anderen Sphären schwebend, mit sich selbst beschäftigt und geduldig mit der eigenen Mutter, die manchmal ganz schön nerven kann.

Alles andere wäre falsch!
Es ist nur eine Phase --- genießen wir sie.
:-)

augenBloglich 16.04.2016, 09.39| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Nachwuchs

HIER und JETZT oder die Scheinwechseljahre

Ich kann den Zeitpunkt nicht benennen, an dem mir die Fähigkeit abhanden kam, ausschließlich im HIER und JETZT zu leben und mich auf den Augenblick zu fokussieren.

Zu sitzen, wenn ich saß. Zu liegen, wenn ich lag. Zu lesen, wenn ich las. Zu essen, wenn ich aß. Zu schreiben, wenn ich schrieb. Zu denken, wenn ich dachte…..

Und das alles in Ruhe, mit Bedacht und mit großer Bewusstheit.

Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass meine Gedanken bereits zum nächsten oder übernächsten Schritt hasten, während mein Körper noch im Jetzt verweilt.

Das Handeln kann mit dem Denken nicht mehr Schritt halten und mein Denken scheint nicht bereit, das Tempo zu verlangsamen.

Oder anders ausgedrückt, es gelingt mir nicht, meine Gedanken im Hier und Jetzt verweilen zu lassen, ihnen die Hektik zu nehmen, mich nicht von ihnen drängeln und hetzen zu lassen.

Es ist nicht die heutige Zeit, auch wenn ich das immer wieder lese.

Auch Zeitgeist, Medien und Umwelt haben nicht wirklich viel mit dem zu tun, was in meinem Kopf geschieht. Nur ich kann mein Denken steuern und lenken.

Immer erstrebenswerter erscheint mir die Kunst der Langsamkeit, des Fokussierens, des Innehaltens, des DASEINS.

Ich habe meine innere Ruhe verloren und ich weiß nicht so genau wann und wo.

Meine Gedanken dominieren mein Handeln, sie lassen mich nachts nicht oder kaum schlafen, bewegen sich rasant schnell von hier nach dort und besitzen die unangenehme Neigung ausgerechnet des Nachts im tiefsten Dunkel zu verweilen.

Morgens steigen sie dann fröhlich und lebenslustig aus dem Gedankenkeller hervor und lachen über die nächtliche Trübsal.

Begeben sich zugleich wieder auf die Gedankenautobahn, direkt auf die Überholspur, gerne mit Fernlicht und drängelnd.

Meine Gedanken sind Rowdies. Üble Krawallmacher, die mich durchaus tyrannisieren und sich heimlich, still und leise – hinter meinem Rücken versteht sich – über mich lustig machen.

Ich schieb es auf die Wechseljahre. Die Wechseljahre – übel genug – können zumindest für alles herhalten, für das ich keine Erklärung finde.

Und das ist, ich staune selbst immer wieder, doch sehr viel.

Die Vergesslichkeit zum Beispiel. Ganz klar eine üble Begleiterscheinung der Wechseljahre. Die Hormone bringen da alles Mögliche durcheinander und schwupps, schon wird der Montag zum Mittwoch, das Glas Gurken zu Schokoküssen und der Schlüssel bleibt verschwunden.

Oder diese Schlaflosigkeit. Möglicherweise wird Schlaf überbewertet. Die Hormone amüsieren sich und das geht offensichtlich nur in einem Ausmaß, das mir den Schlaf raubt.

 

Oder aber die Tolpatschigkeit. In frühen Jahren war es die kleinkindliche (und durchaus niedliche) Tolpatschigkeit, die von den Erwachsenen so gerne belächelt wird.

Damals galt ich noch als niedlich, wenn ich stolperte oder etwas verschüttete.

In der Pubertät war es eben die Pubertät, da bedurfte es keiner weiteren Erklärung, der Niedlichkeitsfaktor hielt sich schon da in Grenzen.

Heute müssen es die Wechseljahre sein, die es mir erschweren, Auge und Hand (oder wahlweise Fuß) zu koordinieren. Ich wage den Niedlichkeitsfaktor nichtmal anzudenken.

Und die Wechseljahre – so beschloss ich – lassen mich auch nicht mehr in HIER und JETZT verweilen.

 

Es heißt ja auch W E C H S E L jahre, weil ständig etwas wechselt.

Die Gedanken jetzt zum Beispiel. Gerade eben können sie noch hier bei meinem Geschreibsel sein und im nächsten Moment kreischen sie: „Schokolade!“

 

(Das Wort Schokolade ist beliebig gewählt und durchaus austauschbar. Allerdings nur durch äußerst ungesunde und kalorienhaltige Nahrungsmittel ersetzbar!)

 

Oder Pickel.

Klar, bei Schokolade liegt die Assoziation „Pickel“ einfach nahe. Ich hatte in der Pubertät genug, warum bitte meinen die Wechseljahre mir nun auch noch Pickel bescheren zu müssen?

Das richtig Üble an den Wechseljahren aber ist, dann man gar nicht drin ist, obwohl man schon sämtliche Symptome hat.

Scheinwechseljahre sozusagen.

Das ist die Zeit, die schonmal auf die eigentlichen Wechseljahre vorbereitet – nehme ich an.

Mit den Pickeln bin ich bis dahin durch.

Mit der Schokolade eher nicht.

Verdammt.

augenBloglich 15.04.2016, 19.06| (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gedanken

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Marie
Toll, dass Du wieder bloggst!
Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr und hoffe, ich lese Dich nun wieder regelmäßig!
2.1.2015-4:56
Hanna
Nochmal herzlichen Dank für die Hilfe und du hast einen sehr tollen Blog ! (:
26.11.2011-16:21
Gartenfee
Hi, bist du gar nicht mehr hier am Werk??? Das wäre aber schaade.
25.2.2011-23:00
patricia
wie heißt deine lehrerin!!!!!!!!
1.3.2008-16:20
NIcole
Hey, ich find das super das Du Dich durchgesetzt hast bei den anderen Müttern. Ist doch egal was die sagen. Bin stolz auf Dich. lieben Gruß
NIcki
30.3.2007-9:25