Thema: Augenblicke
augenBloglich 12.05.2005, 15.25 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Manchmal kann ich mich kaum bremsen. Immer dann, wenn jemand eine Meinung vetritt, die anderen Menschen zum Nachteil gereicht. Wenn dieser jemand, meiner Meinung nach, nur sich und seine eigene Familie, deren Belange sieht, nicht aber bereit ist über den Tellerrand zu schauen.
Dann schaltet sich bei mir sofort das Weltgutverbesserungsgen ein. Dieses Gen vetritt die, durchaus irrige und zweifelhafte, Auffassung, es selber wüsste am besten, wie etwas Bestimmtes zu händeln ist.
Da es dem Gen ja immer um das Gute geht, um die Sorgen und Nöte anderer Menschen, ist es seltenst bereit, mal einen Rückzieher zu machen und anderen Menschen einfach ihre Meinung zu lassen.
Heute habe ich das Gen erfolgreich, naja, mehr oder weniger, besiegt und werde mich nicht weiter hierzu äußern.
Nein, tu ich jetzt nicht. Nein!
augenBloglich 09.03.2005, 11.53 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich bin krank. Ich streue Bazillen, Viren und weißdergeier was sonst noch um mich herum aus. Mein virenverseuchtes Husten wird selbst mit vorgehaltener Hand Kreise ziehen. Ich werde andere Menschen anstecken, die Krankheit verbreiten. Und dennoch: Ich werde gehen!
Seit Monaten war ich nicht mehr raus. Seit Ewigkeiten nicht mehr gemeinsam mit meiner besseren Hälfte.
Zu Weihnachten bekamen wir Karten für eine nahegelegene Variete Show. Gute Freunde ebenfalls. Mich interessiert das Variete nicht. Aber es gibt dort leckeres Essen. Und: Ich bin raus. Ich bin nicht zu Hause. Ich bin kinderlos. Ich sehe mal etwas anderes. Ich kann mich ungestört unterhalten.
Meine Welt dreht sich wieder.
Es ist mir gänzlich egal, wen ich alles anstecken werde. Ich lass mir diesen Abend nicht nehmen. Auch nicht durch so olle Viren. Durch die schon gar nicht. Neee.
augenBloglich 06.03.2005, 15.15 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich verrate noch etwas. Es scheint, als blieben unsere Kinder bis morgen bei Oma und Opa.
:-)
augenBloglich 06.03.2005, 13.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Es ist so schön, einmal nicht von quietschfidelen und fordernden Kindern aufgeweckt zu werden. Es ist so schön, nicht gleich Wünsche und Bedürfnisse stillen zu müssen. Es ist so schön, in einer ruhigen Wohnung zu erwachen und tun zu können, was man möchte, ohne Rücksicht auf irgendwen nehmen zu müssen.
Die Kinder scheinen tatsächlich bei ihren Großeltern geschlafen zu haben. Ich kann kaum glauben, dass nicht doch ein "Ich will zurück" Anruf erfolgte, dass sie BEIDE wirklich dageblieben sind.
Und ich, ganz Rabenmama, ich genieße das so sehr. Den Morgen ganz für sich haben zu können ist für mich das größte Geschenk. Es ist nicht, wie bei anderen, der Abend. Am Abend bin ich müde, ausgelaugt, groggy. Morgens aber, morgens öffnet sich mir das weite Feld von vielen Gedanken und Möglichkeiten.
Ich genieße das.
augenBloglich 06.03.2005, 06.48 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ich verrat mal gerade was:
Ich bin alleine. Ich habe Ruhe. Niemand ist im Haus. Kinder bei Oma und Opa. Mann bei Freunden. RUHE. Es trübt der rotzende und hämmernde Schädel. Aber: Man kann nicht alles haben!
augenBloglich 05.03.2005, 19.53 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
.....haben zumindest unsere Kinder, während ich asthmatisierend und mit dröhnendem Schädel meine Zeit wachend im Bett sitzend verbracht habe.
So viel zu Asthma und Psyche. Ich bin mir sicher, dass das die Konsequenz des gestrigen Nachmittages ist.
Andererseits habe ich nun auch Fieber und der Kopf sitzt zu. Aber schon wieder soooo erkältet?
Ich will Frühling. Das steht fest.
augenBloglich 04.03.2005, 06.36 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Das Problem an meinen Händen ist: sie sind eiskalt. Vermutlich unmittelbar vor dem Absterben, sozusagen haushaltsuntüchtig, da starr gefroren. Somit befinde ich mich in einem vertrackten Teufelskreis. Zum einen müsste ich haushalten, dann würden wahrscheinlich meine Hände warm, zum anderen kann ich nicht haushalten, weil meine Hände schlicht unbeweglich sind.
Wie ich tippe, fragt sich nun wer? Nun, das ist kein Problem. Die Hände starr geballt und mit dem Mittelfinger der rechten, dem Mittelfinger der linken Hand. Sozusagen aber auch rein prophylaktisch. Damit die Hände warm werden und ich DANN haushalten kann.
augenBloglich 28.02.2005, 15.40 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Es ist nicht so, dass ich Grund zu klagen hätte. Ich versumpfe auch nicht in einer meterdicken Depression. Es sind nur mal kurze Augenblicke, Momente wie der gestrige, in dem mir so nach Ausbrechen ist. Das geht vorbei und das ist gut so.
Heute sieht die Welt schon wieder bunt aus.
augenBloglich 25.02.2005, 12.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Es gibt diese Tage. Alles scheint mir zu viel, ich fühle mich eingeengt, angebunden, unfrei. Ich vermisse die Möglichkeit, einfach aus dem Haus gehen zu können, irgendwohin, ohne erst Kinder warm einzupacken und bedenken zu müssen, welche hundert Sachenschaften man unterwegs braucht. Ich vermisse es, ungeplant leben und handeln zu können. Ich vermisse Zeit. Zeit für mich ganz allein.
Ich möchte einmal wieder einen Tag erleben, den ich nicht von frühmorgens bis spätabend durchplanen muss. Möchte meinen Kopf frei haben von Kindersorgen, Familienorganisation und Haushalt.
Es gibt diese Tage, an denen mir keine Sekunde für mich bleibt. Stets und ständig ein Kind am Beine klebend. Selbst auf die Toilette verfolgt. Es gibt diese Augenblicke, in denen ich mir Ruhe wünsche und Alleinsein. In denen ich die ganze Verantwortung ablegen möchte wie einen zu schwer gewordenen Rucksack.
Es gibt diese Tage, an denen ich heulen könnte, wenn ein gefülltes Kakaoglas von der Spüle fällt und alles, aber auch wirklich alles mit Kakaospritzern übersät ist. Es ist diese Kleinigkeit, die das Fass dann zum Überlaufen bringt. Die mich sehnen lässt nach meinem alten Leben.
Heute ist so ein Tag. Umgeben vom steten Mamagebrüll der Kinder, einen fiesen fetten Haufen Arbeit vor der Brust, kein Licht am Horizont, nur grau in grau. Die Sehnsucht danach, aus der Tür gehen zu können, sie ins Schloss fallen zu lassen und nicht zurück blicken zu müssen.
Es sind Augenblicke in denen die Sehnsucht überquillt. In denen ich mich aus mein Leben, hinein in ein anderes wünsche. Und das Bewusstsein. dass es nur ein kleiner Augenblick ist, ein kurzer Moment, macht das Wissen darum, dass so vieles verloren ist nicht besser.
Es ist einfach ein Kinder und Küchen Koller. Ich weiß, das geht vorbei. Aber augenblicklich sitze ich drin. Tief und fest und ich wünschte, ich könnte einmal nur, ein einziges Mal gehen, die Tür ins Schloss fallen lassen und ICH sein dürfen. Keine Mama. Nicht die Ehefrau. Nicht die Lehrerin. Keine Rolle erfüllend. Nur ganz pur ICH.
Ich wünschte, der Moment käme bald!
augenBloglich 24.02.2005, 17.02 | (5/1) Kommentare (RSS) | TB | PL