Thema: Gedanken
augenBloglich 08.05.2005, 06.27 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
augenBloglich 06.05.2005, 18.20 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich habe mich daran gewöhnt, dass das Werbungsniveau in Deutschland anscheinend gegen Null sinkt. "Lass dich nicht verarschen" ist da noch das geringste Übel. Grund, in besagten Läden nicht mehr einzukaufen.
Nun frage ich mich jedoch, wer "zensiert" in Deutschland. Während diese - und andere - niveaulose Werbesprüche tagaus tagein über den Äther brummen, musste ich heute zu meiner Irritation feststellen, dass eines meiner Lieblingslieder (Amiel "Another fucking Love Song") anscheinend nur noch in der einer entschärften Version im Radio gespielt wird. Das "fucking" wurde durch "stupid" ersetzt.
Mir erscheint das wieder reichlich mit zweierlei Maß gemessen. Schon fast ein wenig typisch deutsch!
augenBloglich 24.04.2005, 19.25 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ich lese ganz offensichtlich die falschen Zeitungen. Auch im Netz bin ich anscheinend nur auf papstfreundlichen Seiten unterwegs, die den Hype um den Tod dieses Mannes weiter schüren. Da wird von einem Heiligen gesprochen und wenn ich all die Lobeshymnen lese wird mir speiübel.
Ein alter, kranker Mann ist gestorben. Ein Mann, der jahrelang die höchste Machtposition der katholischen Kirche inne hatte und sich durch viele seiner Aussagen nicht gerade meine Sympathie erworben hat. Mir persönlich ist es schleierhaft, wieso jemand zum Heiligen mutiert, nur, weil er sich hin und wieder für den Frieden stark gemacht hat.
Es geht mir weniger um die Trauer der Menschen, die ich nachvollziehen kann, schließlich trauere ich auch, wenn mir jemand wichtig, sympathisch oder lieb war, nein, es geht mir um dieses kritiklose, nahezu hysterische Mediengerummel um seinen Tod.
Seltsamerweise schillert der Vatikan in diesen Tagen allüberall rosarot, alles ist gut, alles war gut, alles wird gut bleiben - mich widert dieses Pseudogetue an.
Das Machtrefugium der katholischen Kirche hat für mich nicht das Geringste mit Glauben zu tun, die nach wie vor mittelalterlichen Ansichten, frauenfeindlichen Einstellungen und weltpolitischen Fehlansichten der katholischen Obrikeit schrecken mich nach wie vor ab.
Die Berichterstattung über die anstehende Papstwahl bestärkt meine Abneigung nur. Ich bin schlicht froh, wenn ich morgens meine Zeitung aufschlagen kann und mir nicht mehr der Vatikan entgegenschreit. Vorraussichtlich wird das noch eine ganze Weile dauern.
augenBloglich 06.04.2005, 08.40 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich empfinde es als sehr wohltuend, Entscheidungen zu treffen und aus meiner Wartehaltung auszubrechen. In den letzten Tagen habe ich mir viele Gedanken gemacht und bin oft zu dem Schluss gekommen, dass ich mir bis heute ein großes Stück Naivität und romantischer Gedanken geleistet habe. Irgendwie steckte da in mir nach wie vor ein Jugendkeim, ein Traumgebilde, der Wunsch, jemand nähme mich an die Hand, stünde mir zu Seite und übernähme meine Entscheidungen, nahezu mein Leben.
Ähnlich wie das Hoffen und Warten auf einen Traumprinzen.
Natürlich ist das Leben anders. Natürlich wusste ich das längst. Natürlich habe ich dieses Wissen nicht an die Oebrfläche drängen lassen. Natürlich hat die Bequemlichkeit gesiegt.
Die Bequemlichkeit jedoch hat nur einen Haken. Sie frustet mich auf Dauer, weil nichts mit ir gescheiht und ich auf der Stelle trample.
Sie abzustreifen ist ein äußerst befreiendes Gefühl und aus diesem Grunde geht es mir augenblicklich besser denn je.
augenBloglich 02.04.2005, 08.04 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Das, was ich sich hier so rasch hingeschrieben liest, hat nicht im mindesten etwas von rasch oder leicht. Die Gedanken quirlen nur so durch meinen Kopf und zuweilen fällt es mir schwer, Entscheidungen zu treffen, die richtige Richtung einzuschlagen, die Gewissheit zu finden, den rechten Weg zu betreten.
Noch eines ist mir in diesen letzten Tagen des Wendepunktes ganz klar geworden. Ich muss, ich will und ich werde beruflich alles langsamer angehen lassen, mich zurück schrauben auf ein vertretbares Minimum. Seit Jahren definiere ich mich über meinen Beruf. Ich liebe meine Arbeit, aber ich merke auch, dass es mir seltenst gelingt sie außen vor zu lassen. Dass ich jedem Projekt ein größeres, "besseres" zeitintensiveres folgen lassen möchte und mich dabei verzettele, verausgabe, Energien lasse.
ICH bin nicht mein Beruf. Selbstverständlich kann ich froh sein, einen Beruf zu haben, der mich ausfüllt, den ich mit Freude und Liebe ausübe. Dennoch habe ich in den letzten Jahren zu wenige Grenzen gezogen - ziehen können? Wahrscheinlich muss man das lernen und meine Entscheidung steht fest. Ich trete kürzer. Ich versuche meinen Perfektionismus abzulegen. Und ich beginne sofort damit, in dem ich im nächsten Halbjahr meine Fortbildungen streichen werde. Nicht die, zu denen ich als Teilnehmer gehe, sondern die, die ich zu halten beabsichtigte.
Ein erster Schritt. Weitere folgen. Ich arbeite an meinem Glück. Auch, wenn es hart wird!
augenBloglich 01.04.2005, 18.52 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Es ist so ungewohnt. So ruhig und beschaulich. Ich sitze hier, die Kinder im Kindergarten und ich darf es mir ungehemmt gut gehen lassen. Ich vertrödele die Zeit gnadenlos, da ich außer Sitzen und Liegen, Lesen und Tippen, nicht viel machen kann. Sofort beginnt das Gehuste und Gekeuche. Zwangsweiser Müßiggang und es geht mir gut dabei. Die Stunden verrinnen und ich habe stets das Gefühl, jetzt gleich, jeden Moment, muss mich doch jemand rufen. Muss jemand etwas von mir wollen, erwarten, fordern. Ich denke an all die unerledigten Dinge und stelle fest, sie können warten. Ich lebe in einem augenblicklichen Zeitüberfluss und es ist unglaublich:
erholsam
toll
entspannend
kräfteschonend
vitalisierend
Zeitüberfluss. Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich den das letzte Mal hatte.
augenBloglich 09.03.2005, 12.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Glück allein von äußeren Faktoren abhängig ist. Ich glaube vielmehr, Glück ist ein Zustand, den man nur empfindet, wenn man sich selber öffnet und versucht, aus den äußeren Umständen das Beste heraus zu holen. Glück, das ist doch etwas, was man nur empfinden kann, wenn man aktiv wird. Es kommt doch nicht passiv über einen, gleichsam wie bei der Goldmarie in Form eines Goldregens.
Zum Glücklichsein gehört die richtige Einstellung. Das Hadern und Jammern, das Mitsichringen und Zaudern wird uns nie zum Glück führen. Eher das Sehen und Entdecken all dieser wunderbaren Lebensmomente. Unabhängig vom Körperlichen, vom Dick- oder Dünnsein, unabhängig vom Materiellen, vom Reich- oder Armsein, unabhängig von all dem, was uns - wie es scheint - glücklich machen soll.
Vielleicht ist Glücklichsein gar nicht nur das warme, durch den Körper rieselnde Gefühl, das wir festhalten möchten, weil es uns so gut tut, uns wärmt, uns Hoffnung gibt, uns jubeln lässt. Vielleicht gehört ja auch ein ganzes Stück Kopfdenken dazu. Das genaue Hinsehen, das Wahrnehmen vieler Details, die wir gerne übersehen.
Vielleicht liegt es einfach nur an uns, glücklich zu sein!
augenBloglich 26.02.2005, 19.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Heute Nacht träumte ich, meine Mutter erwähnte in einem beiläufigen Nebensatz, ich sei die Tochter des benachbarten Alkoholikers. Im Traum schien dies alles stimmig und schlüssig. Ich entsinne mich, dass ich es heute Nacht ganz furchtbar fand, erst mit 35 zu erfahren, dass der Nachbar mein leiblicher Vater sein soll. Es war schon so, dass ich um die Adoption wusste, aber eben das mit dem Nachbarn, das war gänzlich neu.
Nein, ich glaube nun nicht, dass die Nachbarn meiner Eltern, meine leiblichen Eltern sind. Es erstaunte mich vielmehr davon zu träumen. Niemals zuvor fand meine eigene Adoption in irgendeiner Weise Eingang in meine Träume.
Dieser Traum hat es auch nicht vermocht, meine Neugierde zu wecken. Nach wie vor verspüre ich keinerlei Empfinden, keinen Wunsch, mich auf die Suche nach meinen leiblichen Eltern zu begeben. Neu jedoch ist der Gedanke daran, wie meine Mutter wohl die Schwangerschaft mit mir empfunden haben muss.
Gestern Nacht stellte sich mir die Frage, ob der gerundete Bauch jemals Streichler hat erfahren dürfen?
Ich stelle es mir ganz furchtbar vor, eine Schwangerschaft zu durchleben, in dem Wissen, das von mir zur Welt gebrachte Kind, zur Adoption frei zu geben. Nach der Geburt nicht zu sehen zu bekommen. Es für immer aus den Augen zu verlieren.
Entweder es steckt eine enorme Großherzigkeit dahinter oder aber ganz extremer Druck. Vielleicht gar beides gemeinsam.
Letztlich spielt das in meinem Leben keine wirkliche Rolle. Eltern, das sind mir "meine" Eltern und die Tatsache, dass sie die Schwangerschaft mit mir nicht mitbekommen haben, mir nichts "vererben" können im ursprünglichen Sinne war und ist bislang noch nie ein Thema für mich geworden.
Denn mitgeben und vererben können sie mir so viel und haben sie mir so viel, dass der Gedanke an Leiblichkeit zur Nebensächlichkeit degradiert wird.
augenBloglich 26.02.2005, 08.43 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Nachdem die Kinder im Bett liegen, ich die absolute Ruhe und Stille genießen kann, setze ich mich voller Elan an den Rechner, bereit, die ein oder andere Idee umzusetzen, ein wenig zu arbeiten, kreativ zu sein, etwas zu schaffen. Dies ist meist der Punkt, an dem meine Selbstlähmung beginnt. Statt Schaffensrausch fließt schlagartig heftige Müdigkeit, einer Lähmung gleich durch meine Adern und ich lese erst ein wenig hier und dann ein wenig dort, ehe ich mich an die Ideen begebe.
Ist es dann so weit, kann ich die Augen kaum noch aufhalten, ärgere mich maßlos über mich und meine unsinnige Zeitverplemperei und sehne mich danach, ins Bett zu plumpsen, zu einem guten Buch zu greifen, zu lesen und anschließend ins Reich der Träume hinüber zu gleiten.
Es hat etwas von Selbstlähmung und das macht mich irre. Es zu wissen, heißt nicht zwangsläufig etwas dagegen zu unternehmen und das macht mich gleich noch irrer. Ich verschiebe einfach gerne. Das kann ich ausgesprochen gut.
augenBloglich 25.02.2005, 19.25 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL